Fantasy und Religion. C.S. Lewis' "Die Chroniken von Narnia"

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dem Titel Die Reise auf der Morgenröte unter der Regie von Michael Apted ... christlicher Glaube - sollen nun exemplarisch in dem neuen Film Die Reise auf der.
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Fantasy und Religion

C. S. Lewis’ „Die Chroniken von Narnia“ als religionspädagogische Herausforderung • von Christina Renczes Fantasy ist in. Das zeigen nicht nur Werke wie Harry Potter, Tintenherz oder Biss in die Morgenstunde, die in den letzten Jahren die deutschen Bestsellerlisten dominiert haben, sondern auch die großen Erfolge von Verfilmungen fantastischer Klassiker wie J. R. R. Tolkiens Herr der Ringe. Diese Verfilmungen haben zu einer regelrechten Revitalisierung dieses Fantasy-Epos geführt, das zwar seit seiner Veröffentlichung einen eingeschweißten Fan-Kreis aufwies, seinen Bekanntheitsgrad aber durch die Verfilmung vervielfachen konnte. Ähnlich sieht es bei einem anderen Fantasy-Autor aus, der sich im angloamerikanischen Raum seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreut, aber erst in den letzten Jahren in Deutschland Anerkennung und eine verstärkte wissenschaftliche Auseinandersetzung gefunden hat. Das in den letzten Jahren aufkommende Interesse an diesem Autor liegt nicht zuletzt an den groß angelegten Verfilmungen seiner Kinder- und Jugendbücher durch Walt Disney, die Millionen Besucher in die Kinos gelockt haben. 1 1. Fantasy und Religion Die Rede ist hier von C. S. Lewis, der mit seiner siebenteiligen Reihe Die Chroniken von Narnia einen eigenen phantastischen Kosmos geschaffen hat, der sich von der Erschaffung der Parallelwelt Narnias bis zum Weltende und zur Errichtung eines himmlischen Narnias spannt. Allein diese knappe Inhaltszusammenfassung deutet auf den christlichen Hintergrund dieser phantastischen Buchreihe hin. Das wird auch in der neuesten Verfilmung der Reihe mit dem Titel Die Reise auf der Morgenröte unter der Regie von Michael Apted deutlich, die diesen Winter nach den zwei Vorläufern Der König von Narnia und Prinz Kaspian von Narnia in die deutschen Kinos gekommen ist. 2 Bis heute scheint es gewagt, eine phantastische Welt mit einer christlichen Botschaft in Verbindung zu bringen. Doch gerade die Gattung der ‚Fantasy’ erlaubt vielerlei Grenzgänge; synkretistische Tendenzen sind eines ihrer typischen Merkmale. Gern werden darin unterschiedliche Elemente miteinander kombiniert, was auch die Verbindung einer phantastischen Welt mit christlichen Motiven erlaubt. Diese zwei Pole - Fantasy und christlicher Glaube - sollen nun exemplarisch in dem neuen Film Die Reise auf der Morgenröte in Verbindung mit dem zugrundeliegenden gleichnamigen Buch in den Blick genommen werden um so eine Annäherung an den Autoren C. S. Lewis und seine Chroniken



Erstdruck in: Religionsunterricht an höheren Schulen 1/2011, S. 17-24.

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von Narnia zu ermöglichen. Denn Film und Buch zeigen, wie auch in einer imaginären Parallelwelt der christliche Glaube eine Rolle spielen kann. Doch es stellt sich an erster Stelle die Frage, wie der inflationär verwendete Begriff der Fantasy überhaupt zu definieren ist. Fantasy wird mittlerweile als eine Sammelbezeichnung für eine große Anzahl an Werken gebraucht, die teilweise wenige Ähnlichkeiten aufweisen. Auch in der Literaturwissenschaft existieren sehr unterschiedliche Vorstellungen in puncto phantastischer Literatur, so dass Uwe Durst zu Recht von „einem trüben Sumpf terminologischer Ungenauigkeiten“ in diesem Bereich spricht. 3 Deshalb soll hier eine knappe Definition von ‚Fantasy’ erfolgen, um diese Gattung einzugrenzen und einen Bezugsrahmen für Werke wie Die Chroniken von Narnia zu bieten: Grundsätzlich beschäftigt sich Fantasy mit dem Unmöglichen und Unerklärlichen. Doch diese unerklärlichen Phänomene rufen nicht wie in der klassischen ‚phantastischen Literatur’ Verunsicherung oder Angst hervor, sondern sind fester Bestandteil einer Parallelwelt mit eigenem Regelwerk. Diese phantastische Parallelwelt zeichnet sich häufig durch die Verwendung von Magie, durch das Auftreten märchenähnlicher Figuren und einem mittelalterlich bzw. vortechnisierten Handlungsrahmen aus. Als Prototyp dieser Gattung wird generell J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe angeführt, das wie kein anderes Werk die Gattung

definiert

hat.

Dennoch

gibt

es

mittlerweile

eine

große

Anzahl

an

Ausdifferenzierungen des Genres in „Urban Fantasy“, „Dark Romance“, „Cyperspace Novel“, die die Breite dieser Gattung demonstrieren. Der Begriff ‚Fantasy’ findet in der heutigen Zeit nicht nur Anwendung auf Literatur, sondern auf den gesamten medialen Bereich, wie besonders bei Filmen und Computerspielen zu beobachten ist. 4 Augrund dieser Merkmale wird Fantasy klassischerweise als Unterhaltungsliteratur bezeichnet, aber sie bietet mehr als reine Unterhaltung. Wie bereits im Blick auf die Reihe Die Chroniken von Narnia angeklungen, können darin ebenfalls existentielle und religiöse Themen behandelt werden. Die Aufnahme christlicher Elemente speziell in C. S. Lewis’ Werken erklärt sich teilweise aus seiner Biographie. Daher soll - auch wenn das Leben und die Intentionen des Autors bei der Beschäftigung mit Buch (und Film) in der gegenwärtigen Literaturtheorie eine untergeordnete Rolle spielen - kurz auf die Person C. S. Lewis eingegangen werden, weil sie einen Schlüssel zu seinem Gesamtwerk bietet. 2. C. S. Lewis: Biographie als ein Schlüssel zum Werk Clive Staples Lewis wurde 1898 in Belfast geboren und wuchs dort in der anglikanischen

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Tradition auf. Doch mit dem frühen Tod seiner Mutter kam es zu einem ersten Bruch in seinem Glauben und zu einem Auseinanderleben der Familie. 5 In der Jugend bot ihm die Amtskirche bald keine geistliche Heimat mehr und im Laufe seiner Studentenzeit entwickelte er sich zu einem ausgemachten Atheisten. Dennoch beschäftigte er sich weiterhin mit den Themen der Religion und Philosophie und suchte nach einem für ihn tragenden Grund. 6 Nach kurzen Ausflügen in Pantheismus und Theismus kam es zu einer ersten Rückbesinnung zum christlichen Glauben veranlasst durch persönliche Freunde wie J. R. R. Tolkien, mit denen er gemeinsam in Oxford lehrte. Durch Gespräche mit ihnen wurde ihm bewusst, dass es sich bei der Bibel nicht nur um einen reinen Mythos, sondern um eine Grundlage handeln könnte, an die es sich zu glauben lohnt. Konversationen führten so schrittweise zu einer ‚Konversion’ zum Christentum. 7 Seine starke, romantisch anmutende Sehnsucht nach einem tragenden Grund in seinem Leben wurde nun gerade in der Religion gestillt, die er in seiner Studienzeit vehement abgelehnt hatte. Der frühere Atheist Lewis entwickelte sich auf diese Weise zu einem der größten und populärsten Verfechtern des Christentums im angelsächsischen Raum in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. 8 Das wird deutlich in seinen BBC-Reden über das Christentum, die später in dem Buch Mere Christianity zusammengefasst wurden, seinen zahlreichen apologetischen Schriften und eben in seinen Kinderbücher wie Die Chroniken von Narnia. 9 Bis zu seinem Tod im Jahre 1963 verarbeitete er darin christliche Themen und Motive, die bis heute viele LeserInnen anrühren, andere aber auch abstoßen. Beispielsweise hat Philip Pullman mit seiner ebenfalls auflagenstarken und preisgekrönten Kinder- und Jugendbuchreihe His Dark Materials - in Deutschland bekannter unter dem Namen des ersten Bandes Der goldene Kompass - eine bewusste Antiwelt zu Narnia geschaffen, um Lewis’ christlichen Untertönen Einhalt zu gebieten. 10 Auch bei den Kinokritiken zu der neuesten Verfilmung finden sich ähnlich negative Stimmen, die nicht nur gegen den Film, sondern auch gegen die Buchvorlage wettern. So spricht beispielsweise die Tageszeitung Die Welt in ihrer Kinokritik des Films von dem „blöden Jesus-Löwen“, der mit seiner Botschaft enttäuscht und von einem C. S. Lewis, der „deutlich weniger Talent als Missionsgeist“ 11 besessen habe. 3. Die Chroniken von Narnia Die Reaktionen Pullmans und in Teilen der deutschen Presse haben bei einem genaueren Blick auf Die Chroniken von Narnia sicherlich ihre Berechtigung, verweisen aber gleichzeitig auf eine einseitige und voreingenommene Lesart. 12 Das Handlungsmuster ist in den sieben Narnia-Bänden, die von 1950 bis 1956 in Großbritannien erschienen sind, ähnlich. 13 Englische Kinder besuchen während des Zweiten Weltkrieges die Parallelwelt Narnia für

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einen gewissen Zeitraum und bestehen dort Abenteuer. Bei Narnia handelt es sich um eine Welt, die der unsrigen nicht vollkommen fremd ist, aber eigenen Gesetzen unterliegt. Am Anfang jeder Geschichte stellt sich die für ein Fantasy-Buch typische Frage, wie die Kinder in die Parallelwelt gelangen. Dies geschieht durch unterschiedliche Durchgänge in die Welt Narnias wie durch eine Schranktür oder mit Hilfe der Verwendung von magischen Ringen. Sobald die Kinder in Narnia angekommen sind, treffen sie auf mythologische Fabelwesen, böse Hexen und Zauberer. Selbst der Weihnachtsmann spielt in Der König von Narnia eine wichtige Rolle. Auch dieses Konglomerat bekannter Figuren aus Märchen, Sagen und Mythen, ist typisch für die Gattung Fantasy. In jedem der Bände erweist sich der sprechende Löwe Aslan als herausragende Rettergestalt. Ohne Aslan würden für die Protagonisten die meisten Abenteuer weniger glimpflich verlaufen. Das Besondere an dieser phantastischen Parallelwelt liegt darin, dass es sich um eine Welt in einer anderen Zeitdimension handelt. Während in der fiktiv-realen Welt Englands nur einige Minuten verstreichen, vergehen in Narnia mehrere hundert Jahre. Aus diesem Grund bekommen die Kinder auch den Anfang und das Ende der Welt in Narnia mit; die ganze Geschichte läuft gemessen an der Zeitdimension der real-fiktiven Welt im Schnelldurchgang ab. Der letzte Band der Reihe trägt daher eschatologische Züge. Darin zeigt Aslan allen Hauptcharakteren eine neue Welt auf, die Narnia ähnelt, jedoch vollkommener ist. 14 Aufgrund dieser christlichen Anklänge werden Die Chroniken von Narnia von manchen als eine große christliche Allegorie aufgefasst; 15 doch diese Lesart reduziert Eigenwelt und -wert Narnias. Es handelt sich hier nicht um ein katechetisches Werk mit einer eindeutigen Aussage, sondern um eigenständige phantastische Erzählungen, die zwar überwiegend christlich gedeutet werden, jedoch unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zulassen. 16 4. „Die Reise auf der Morgenröte“ Die neueste Verfilmung des Buches Die Reise auf der Morgenröte kann als klassische Fantasy bezeichnet werden, die mit christlichen Elementen durchsetzt ist. 17 Es wurden jedoch einige von C. S. Lewis’ verwendete christliche Motive und Symbole in diesem Film abgeschwächt, der ohnehin stark - noch deutlicher als seine zwei Vorgänger - von seiner literarischen Vorlage abweicht. Am Anfang des Films hat man sich jedoch noch mit einem für Fantasy typischen Einstieg an die Textvorlage gehalten. Die in den vorherigen zwei Filmen eingeführten Protagonisten Lucy und Edmund Pevensie, sowie ihr anstrengender Cousin Eustachius werden plötzlich durch ein zum Leben erwecktes Gemälde, das an ihrer Zimmerwand hängt, magisch aus England in die Parallelwelt Narnia hineingesogen. Sie finden sich daraufhin mit dem narnianischen Prinzen Caspian auf dem Schiff ‚die

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Mörgenröte’ wieder, das Kurs auf die sagenumwobenen Eastern Islands nimmt, um sieben verschollene Freunde von Caspians Vater aufzuspüren. Die Reise auf der Morgenröte weist eine Queste-Struktur auf dem Wasserwege auf, die an Stoffe wie die Odyssee oder auch an Kinder- und Jugendbücher wie Mark Twains Huckleberry Finn erinnert; auch dort gelangen die Protagonisten auf der Suche nach Abenteuern zur Reifung ihrer Persönlichkeit. 18 Wie im Film explizit gesagt wird, ist diese Gruppe zusammen gekommen, um sich im Laufe der Reise einer Prüfung zu unterziehen. Da es sich hier um eine Fantasy-Reise handelt, sind selbstverständlich phantastische Gestalten und eine gehörige Portion Magie auf dieser Schifffahrt präsent, die für Unterhaltung, aber auch für unvorhergesehene Wendungen in der Geschichte sorgen und die Charaktere bei ihrer Reise unterstützen. 5. Eustachius – der erlöste Egoist Prädestiniert für einen charakterlichen Reifeprozess ist im Film sicherlich Cousin Eustachius, der den restlichen Schifffahrern von Anfang an gehörig auf die Nerven fällt. Im Buch führt der Erzähler den Jungen bereits dementsprechend ein: „There was a boy called Eustache Clarence Scrubb, and he almost deserved it. His Parents called him Eustace Clarence and masters called him Scrubb. I can’t tell you how his friends spoke to him, for he had none.“ 19 Dieser Junge, der keine Freunde besitzt, sie aber auch nicht vermisst, ist im Film ebenfalls unerträglich, gesteigert durch die ‚unerträglich’ gute Darstellung des Schauspielers Will Poulters. Auf dem Schiff sticht Eustachius nur durch das Stehlen von rationiertem Essen, durch Nichtstun und besserwisserische Kommentare hervor. Mit ironischem Unterton wird gezeigt, dass er, selbst als er auf einer Insel von Sklavenhändlern aufgegriffen wird, dort so wenig Freundlichkeit an den Tag legt, dass die Händler ihn letztlich nicht loswerden. Doch diese „Schmach“ beeindruckt ihn wenig. Nach seiner Rettung aus dieser misslichen Situation entfernt er sich bei dem nächsten Zwischenstopp von der Gruppe, um lästigen und schweißtreibenden Hilfsarbeiten zu entgehen. Während die anderen schuften, stolpert er über einen Schatz. Gierig stopft er sich die Taschen voll Gold und legt sich glitzernde Ringe an. Ein solches Verhalten ist in einer phantastischen Welt selten von Erfolg gekrönt, und auch Eustachius wird sofort für dieses Benehmen abgestraft, indem er in einen feuerspeienden Drachen verwandelt wird. 20 Zentral: Es geht in dieser Szene weniger um die akute Gier des Eustachius als um sein egoistisches Wesen. Nachdem er sich selbst verabsolutiert und als etwas Besseres gefühlt hat, spürt er plötzlich seine eigene Ohnmacht. Mehr noch, er realisiert, dass er, der sich der Gemeinschaft und seiner Umwelt gegenüber verschlossen bzw. sie verachtet hat, nicht autark existieren kann. 21 Zum ersten Mal sehnt er sich nach Gemeinschaft

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und Zuspruch, in dieser furchterregenden Gestalt ist ihm jedoch der Weg zurück zum Schiff versperrt. 22 Als einziger Ausweg scheint ihm, sich selbst zu ändern und die Akzeptanz der anderen zu verdienen. So versucht er in der Gemeinschaft seine Fähigkeit zur Nächstenliebe zu beweisen. Doch auch wenn Eustachius punktuell sein Verhalten ändern kann, indem er seinen Egoismus zügelt und Hilfsbereitschaft signalisiert, sind ihm doch bei seiner Rückverwandlung Grenzen gesetzt. Er ist als Mensch nicht in der Lage, sein vorheriges Nein der Gemeinschaft gegenüber ganz ungeschehen zu machen. Er bedarf der Hilfe und letztlich der Erlösung durch Aslan, der hier eine christologische Funktion ausübt. Während die anderen Menschen und die sprechenden Tiere nur bedingt Unterstützung in Form von gutem Zureden und Loyalität leisten können, kann Aslan Eustachius nicht nur mit symbolischen Gesten helfen, sondern ihn endgültig und unbedingt annehmen und verändern, ihn ‚ganz’ machen. 23 Während das Buch diese Verwandlung in Form einer christlichen Taufe darstellt, bei der Eustachius an einer Wasserstelle sein altes Gewand - die Drachenhaut - ablegt und sich ein neues - seinen menschlichen Körper - überstreift (Anklänge an Eph 4,17-24), finden sich im Film Aslan und Eustachius gemeinsam auf einer Insel wieder. Dort wird Eustachius in einem magischen Akt zurückverwandelt. Dieser für Eustachius schmerzvolle, aber befreiende Prozess bringt wieder seine menschliche Gestalt hervor. Hier erscheint der neue, geläuterte Eustachius, der nicht nur die Drachenhaut, sondern auch seine alten, egoistischen Züge abgelegt hat und sich der Schiffsgemeinschaft öffnen kann. 24 Seine Verwandlung war somit zwar eine drastische Maßnahme, die jedoch in dieser phantastischen Welt problemlos durchführbar und durch Aslans Hilfe letztlich reversibel war. Sie macht Eustachius plastisch deutlich, dass seine totale Verweigerung gegenüber seinen Mitmenschen und seiner Umgebung, letztlich auch Aslan, den er anfänglich mit seiner charakteristischen Überheblichkeit für ein reines Hirngespinst der Protagonisten Lucy und Edmund hielt, zu einer Vereinsamung führt, aus der er sich nicht mehr alleine befreien kann. 6. Lucy - zur Selbstannahme befreit Ähnlich wie Eustachius ergeht es Lucy im Film, weil sie ihre ‚Prüfung’ in Form einer eigenen Identitätskrise auf dieser Reise nur mit Hilfe Aslans bestehen kann. Auch hier weicht der Film stark von der Textvorlage ab, illustriert jedoch das Problem, mit dem viele Jugendliche in diesem

Alter

zu

Erscheinungsbildes.

kämpfen 25

haben:

Akzeptanz

der

eigenen

Identität

und

des

Lucy (im Film gespielt von Georgie Henley) wünscht sich, so

‚wunderschön’ wie ihre ältere Schwester Susan zu sein. Sie hat jedoch das Gefühl im Vergleich mit ihr deutlich abzufallen. So sieht man Lucy mehrmals mit einem Bild der

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schönen Schwester oder dem eigenen Spiegelbild konfrontiert, wobei sie letzteres nicht zufrieden stellt, sondern eher in Selbstzweifel stürzt. Die Frage steht im Raum, ob sie mit ihren Qualitäten vor den anderen bestehen kann und von der Außenwelt als attraktiv angesehen wird; besonders von Jungen ihres Alters, die sie schon ganz am Anfang des Films von Weitem anhimmelt. Als sie auf einer Insel in Narnia Zugang zu einem Zauberbuch erhält, stolpert sie über einen Spruch, der sie in eine Schönheit verwandeln kann, doch nicht in eine unbekannte Schönheit oder eine Filmschönheit wie das vielleicht zu erwarten wäre, sondern in das Ebenbild ihrer Schwester. Lucy zögert, dennoch reißt sie die entscheidenden Seiten aus dem Buch heraus und holt diese später wieder hervor. Sie spricht den Zauber, tritt vor den Spiegel und gleicht auf einmal ihrer Schwester aufs Haar. Somit hat der Zauber gewirkt und sie hat ihr vermeintliches Ziel erreicht. Selbstbewusst und schön steigt sie aus dem Spiegel und nimmt an einer glamourösen Party teil. Dort wird sie emphatisch von ihren beiden Brüdern begrüßt. Doch sie sprechen sie infolge ihrer phänotypischen Metamorphose nur als Susan an, ihre kleine Schwester Lucy kennen sie nicht einmal. Als Lucy von Narnia spricht, löst dies ähnliches Erstaunen bei den Geschwistern aus. Lucy bekommt es mit der Angst zu tun. Ihr ursprünglicher Wunsch entpuppt sich als ein Auslöschen ihres Selbst hin zu einer Kopie Susans. Auf einmal lösen sich die Bilder auf und Lucy steht wieder vor dem Spiegel. Diesmal ist sie nicht allein, sondern von Aslan flankiert. Er macht ihr deutlich, dass sie sich selbst akzeptieren muss, da sie ein wertvoller Mensch mit unvergleichbaren Qualitäten ist, von der nicht nur sie, sondern auch ihre Geschwister profitieren. So sagt er ihr, dass die Pevensie-Kinder Narnia nur kennen, weil Lucy sie alle in Der König von Narnia mit diesem phantastischen Land bekannt gemacht hat. Plötzlich wacht Lucy auf und realisiert, dass sie nur einen Alptraum hatte. Sofort verbrennt sie den Zauberspruch und gibt so letztlich auch ihren Wunsch auf, wie ihre Schwester aussehen zu wollen. Natürlich kann ein solcher Reifeprozess nicht in dieser Schnelligkeit von statten gehen, wie in dieser Szene angedeutet wird, doch Aslans Erscheinen und seine ermutigenden Worte unterstreichen einen wichtigen Aspekt, der auch im Christentum präsent ist. Wie Georg Langenhorst schreibt: „ Der Mensch ist darauf angewiesen, dass sein Handeln, sein Dasein nicht sinnlos ist, nicht unbemerkt bleibt, nicht blindlings im Nichts verpufft. Weil der Mensch weiß, dass Gott ihn wahrnimmt, hat sein Handeln, Perspektive und Ordnung.“ 26 Indem Aslan Lucy als eigene Person wahrnimmt, die ganz besondere Gaben besitzt, stellt er ihren Eigenwert hervor. Er kann ihre Angst lindern, neben ihren Geschwistern als unbedeutend unterzugehen bzw. nicht ihren eigenen Ansprüchen oder den Erwartungen der

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Familie und Freunden zu genügen. Außerdem gibt er ihr den nötigen Halt, den Jugendliche in diesem Alter brauchen. Diese veränderte Sichtweise kann sich bei Lucy nur entwickeln, weil Aslan seinen Blick und seine Worte an sie persönlich richtet, ihr seine ganze Aufmerksamkeit schenkt und sie so aus ihren nagenden Selbstzweifeln befreit. Auf diese Weise kann Lucy beginnen, sich als einzigartige Person und Persönlichkeit wahrzunehmen, die aufgrund ihrer persönlichen Fähigkeiten und Gaben in der Gemeinschaft hervorsticht und nicht nur indem sie versucht, das Aussehen ihrer Vorbilder zu kopieren. 27 7. Aslan – Erlösung im Zeichen des Löwen Diese beiden Szenen mit Aslan zeigen bereits deutlich, dass es sich bei ihm um eine außergewöhnliche Gestalt in der Welt Narnias handelt, die christologische Züge aufweist. Zwar wird Aslan in seinem Auftreten als ein typischer Löwe beschrieben, der aber gleichzeitig die Natur eines kreatürlichen Löwen durch sein Wesen, seine Ausstrahlung und seine Stärke übersteigt. Menschen und Tiere, die ihm gegenübertreten, verstummen deshalb ehrfürchtig vor seiner unvergleichlichen Güte. Schon in dem vorherigen Buch Der König von Narnia wird Aslan daher treffend als „gut und zugleich furchterregend“ 28 bezeichnet, der das Schicksal Narnias mitbestimmt. Die Wahl des Löwen, der eines der am häufigst genannten Tiere in der Bibel ist, scheint in einer phantastischen Erzählung als Symbol für Jesus Christus stimmig. Dem Löwen wurde in der Geschichte des Christentums häufig ein solcher Symbolgehalt zugesprochen. Die Wurzeln für diese Darstellungen sind jedoch älter. Schon in der Antike wird der Löwe als König der Tiere angesehen, dem ein besonderer Rang zusteht. Dies liegt an seiner Kraft und seinem majestätischen Auftreten, aber auch an seinen Augen. Diese sind selbst im Schlaf geöffnet, er scheint mit ihnen seine Umwelt permanent im Blick zu haben. 29 Auch im Alten Testament wird der Löwe in verschiedenen Zusammenhängen als Symbol des Guten sowie das Bösen verwendet. Unter anderem wird ein junger Löwe in Hosea 5,14 mit Gott selbst gleichgesetzt. Der Löwe wird an dieser Stelle als ein Tier mit göttlichen Eigenschaften angesehen. 30 Die metaphorische Verwendung des Löwen ist vor allem im Buch Genesis hervorzuheben. Der Stamm Juda wird dort als ein junger Löwe bezeichnet, der unbesiegbar ist: „Ein junger Löwe ist Juda. Vom Raub, mein Sohn, wurdest du groß. Er kauert, liegt da wie ein Löwe, wie eine Löwin. Wer wagt, sie zu scheuchen?“ (Gen 49,9) Hier symbolisiert der Löwe die Kraft und Stärke des Stammes Juda, aus dem der heiß ersehnte Messias hervorsprießen soll. Das Genesis-Zitat über den Stamm Juda wird im Neuen Testament wieder relevant. Hier wird Jesus Christus als der rettende Spross aus diesem Stamm angesehen. Der Löwe entwickelt

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sich nun zu einem spezifisch christlichen Symbol. Das wird etwa in der Offenbarung des Johannes deutlich: „Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen.“ (Off 5,5) Der Löwe repräsentiert den siegenden Jesus Christus, der die Welt erretten wird. Diese Löwensymbolik wird bereits bei dem griechischen Theologen Origenes und anderen Kirchenvätern ab dem 3. Jahrhundert verwendet und besonders im Mittelalter wieder aufgegriffen. 31 Es gibt noch eine weitere Tradition, die zu christlichen Löwen-Darstellungen führte. Durch den Physiologus, einem Tierbuch in der Antike, gilt der Löwe als Symbol für die Auferstehung. Es wird darin berichtet, dass die Löwenjungen tot zur Welt kommen. Sie können allerdings nach drei Tagen durch den Löwenvater zum Leben erweckt werden, weil er ihr Gesicht leckt oder sie anbläst. Hier wird eine Parallele zur Auferstehung Jesu gezogen. Sie hat ebenfalls nach drei Tagen stattgefunden und eine Rückkehr ins Leben bedeutet. Deshalb gibt es beispielsweise in Deutschland seit dem 12. Jahrhundert Skulpturen, die mit der Darstellung eines Löwen, der seine Jungen leckt, die Auferstehung Jesu symbolisieren. 32 Im Kontext dieser christlich-jüdischen Darstellungen soll auch bei Die Chroniken von Narnia der Löwe Aslan betrachtet werden. Er stellt als der König von Narnia eine Christusfigur dar, die den Bewohnern am Ende der Erzählung den Sieg des Guten bringt. 33 Dennoch wird der Löwe in der Bibel auch als Symbol des Bösen verwendet. 34 In den Psalmen wird der Löwe als ein gefährliches Tier dargestellt, das für den Menschen eine ernsthafte Bedrohung darstellt. In Psalm 22,14 heißt es: „Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf, reißende, brüllende Löwen.“ Im Neuen Testament wird der Löwe mit dem Teufel verglichen: „Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.“ (1. Petr 5,8) Diese Stellen belegen, dass das Symbol des Löwen mehrdeutig ist. Man kann ihn nicht nur für die Seite des Guten verbuchen, sondern er steht auch immer für Gefahr und den Tod. 35 In diesem Licht erscheint auch Aslan bei seiner tödlichen Auseinandersetzung mit einer Hexe in dem vorherigen Band und Film Der König von Narnia. Er zeigt sich dort viel kämpferischer und tödlicher als Jesus in den Evangelien, so dass Parallelen zu einer christologischen Figur in diesen Szenen schwer zu ziehen sind. 36 Insgesamt repräsentiert der Löwe Aslan jedoch viele Eigenschaften Jesu und bietet auf diese Weise eine Annäherung an den christlichen Glauben. Das demonstrieren auch seine Worte in Die Reise auf der Morgenröte, die er den Kindern mit auf den Weg gibt, als sie fragen, ob er auch in der hiesigen Welt anzutreffen sei. So macht er im Buch die deutliche Aussage, die sogar im Film fast zu plakativ erscheint: „I am, […] But there I have another name, You must learn to know me by that name. This is the very reason why you were brought to Narnia, that

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by knowing me here for a little, you may know me better there.“ Es handelt sich also bei Aslan eindeutig - wie es auch C. S. Lewis in einem seiner Briefe geschrieben hat - um „eine Erfindung, die eine fantasievolle Antwort auf die Frage gibt: ‚Welche Gestalt hätte Christus wohl, wenn es wirklich eine Welt wie Narnia gäbe...?’“ 37 Die angesprochene Ambiguität des Löwen zeigt jedoch immer wieder, dass hier nicht der Anspruch erhoben wird, dass Aslan in der Erzählung mit Jesus Christus auf einer Stufe steht und mit seiner Person gleichrangig ist, sondern dass mithilfe Aslans bestimmte Eigenschaften Jesu durch die Brille der Fantasie eine neue Schärfe gewinnen. 8. Fantasy als Herausforderung und Chance Dieser kurze Einblick in Die Chroniken von Narnia zeigt, dass Fantasy-Literatur und Filme durchaus einen Zugang zum christlichen Glauben ermöglichen können. So sind in dieser Buch- und Filmreihe geschickt christliche Motive und Symbole mit der phantastischen Welt Narnias verwoben. In fast allen Bänden vermittelt vor allem Aslan als Rettergestalt, dass die Protagonisten ihre schwierigen Aufgaben nicht allein lösen müssen, sondern dass eine höhere Macht existiert, die ihnen besonders in Ausnahmesituationen nahe ist und sie trägt. Das geschieht nicht auf Knopfdruck oder auf vorhersehbaren Wegen, jedoch immer als Bereicherung für den einzelnen. In Die Reise auf der Morgenröte wird Aslans teilnahmevoller Blick und seine unbedingte Annahme hervorgehoben. Sie helfen Lucy und Eustachius dabei sich weiterzuentwickeln und erwachsen zu werden. Allerdings kann das Verhalten Aslans und der Pevensie-Kinder in manchen dieser Szenen in der Postmoderne als zu pathetisch empfunden werden. Vor allem dem Film hätte wohl eine weitere Aktualisierung der Buchvorlage gut getan. 38 Rezipienten müssen sich bei Büchern und Filmen auf die für Fantasy typischen klar definierten Aufteilungen in Gut und Böse, auf eine starke Symbolsprache und christliche Untertöne einstellen, die der nachkriegsgeprägten Weltsicht C. S. Lewis entsprechen. 39 Dass diese Mischung aus Fantasy und christlichen Elementen jedoch bis heute begeistert und anrührt, bestätigen über 100 Millionen weltweit verkaufte Kopien der Buchreihe, sowie erste Plätze in den Kino-Charts bei allen Verfilmungen. Allein diese Zahlen sprechen für eine bleibende Faszination der Parallelwelt Narnias und legen eine weitere (kritische) Auseinandersetzung mit Lewis und seiner Reihe nahe. 40 Denn trotz des augenscheinlichen christlichen Pathos handelt es sich bei Die Chroniken von Narnia um Werke mit Unterhaltungswert, die sich gleichzeitig mit der relevanten Frage nach einem tragenden Grund und dem göttlichen Wirken in der Welt auseinandersetzen und zumindest subjektive Antworten anbieten. Das geschieht nicht mithilfe dogmatischer Lehrsätze oder

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bibeltreuer Aussagen, sondern durch phantastische Erzählungen, die in den Worten Stratford Caldecotts „aufzeigen, was unsere Herzen als wahr erkennen, dass wir nicht nur nach Nahrung hungern, sondern nach Rechtschaffenheit oder sogar nach Heiligkeit im Leben.“ 41 Anmerkungen 1

Vgl. Brooks Banes, Studios Battle to Save Narnia, in: New York Times, 6.12.2010, S. 1; Asmus Green, Der König von Narnia als Projekt für den Religionsunterricht, München 2007, S. 2. 2 Die Reise auf der Morgenröte (USA, 2010, Michael Apted). Da diese dritte Verfilmung nach den Vorläufern Der König von Narnia und Prinz Kaspian von Narnia Walt Disney zu teuer wurde, stiegen sie aus dem neuen Film Die Reise auf der Morgenröte aus. Das Zaudern Disneys lag vor allem an den Einspielergebnissen des zweiten Teils, die zwar mit $420 Millionen mehr als einträglich waren, jedoch bei Produktions- und Vermarktungskosten von $350 Millionen unter den Erwartungen blieben. Für Walt Disney sprang stattdessen 20th Century Fox ein und übernahm das Projekt. Vgl. Elmar Krekeler, Nehmt euch in Acht vor Seegemälden, in: Die Welt, 16. 12. 2010, S. 24. 3 Uwe Durst, Theorie der phantastischen Literatur, Berlin 20072, S. 39. 4 Vgl. Brian Attebery, Strategies of Fantasy, Bloomington 1992, S. 12-17; Brian Laetz/Joshua Johnson, What is Fantasy?, in: Philosophy and Literature, Vol. 32, Nr. 1 (2008), S. 161-172; „Fantasy“, in: Literatur-Lexikon. Autoren und Begriffe in sechs Bänden, Bd. 5, Stuttgart 2008, S. 267-268. 5 Vgl. Alan Jacobs, The Narnian. The Life and Imagination of C. S. Lewis, San Francisco 2005, S. 4; Michael Coren, C.S. Lewis - der Mann, der Narnia schuf, Moers 2005, S. 20. 6 Vgl. Mark Edwards Freshwater, C. S. Lewis and the Truth of Myth, Boston 1988, S. IX. 7 Vgl. C. S. Lewis, Suprised by Joy. The Shape of My Early Life, Orlando 1955, S. 228-238. 8 Vgl. Gisbert Kranz, Studien zu C. S. Lewis, Lüdenscheid 1983, S. 9; Vgl. David Colbert, The Magical Worlds of Narnia. A Treasury of Myths, Legends and Fascinating Facts Behind ‚The Chronicles’, New York 2005, S. 63f. 9 Vgl. Coren, C. S. Lewis, S. 59-61. 10 Vgl. Michael White, The Boy who chronicled Narnia. A Biography, London 2007, S. 210; Thomas Möllenbeck., Praeparatio Evangelii Fantastica? Aslan - zur Kritik einer fiktiven Erlösergestalt, in: IKZC 37 (2008), S. 427- 446, hier S. 439. 11 Krekeler, Nehmt euch in Acht, in: Die Welt, S. 24. 12 Besonders Pullmans Kritik an C. S. Lewis’ Haltung gegenüber Frauen und anderen Religionen bzw. Kulturen ist durchaus ernst zu nehmen und sollte auch nicht von Fans negiert werden; mehr dazu in: Colbert, The Magical Worlds of Narnia, S. 163-174. 13 Ausnahme dieses Handlungsmusters ist der Band „Der Ritt nach Narnia“, der sich hauptsächlich um Protagonisten aus Narnia dreht. Vgl. Devin Brown, Inside Narnia. A Guide to Exploring the The Lion, the Witch and the Wardrobe, Michigan 2005, S. 12. 14 Vgl. C. S. Lewis, The Chronicles of Narnia. The Last Battle, London 2002. 15 Vgl. Richard Abanes, Harry Potter, Narnia and The Lord of the Rings. What you need to know about Fantasy books and movies, Eugene 2005, S. 108f. 16 Vgl. Peter J. Schakel, The Way into Narnia. A Reader's Guide, Michigan 2005, S. 37. 17 Es handelt sich hier um das fünfte Buch der Narnia-Reihe, allerdings erst um die dritte Verfilmung, d.h. zwei Bücher, die von anderen Protagonisten als den Pevensie-Kindern handeln, wurden ausgelassen; doch auch die ‚korrekte’ Lesereihenfolge dieser Buchreihe ist umstritten; mehr dazu in: Peter Schakel, The ‘Correct’ Order for Reading the Chronicles of Narnia?, in: Shanna Caughey (Hrsg.), Revisiting Narnia. Fantasy, Myth, and Religion in C. S. Lewis' Chronicles, Dallas 2005, S. 91-102. 18 Vgl. Schakel, The Way into Narnia, S. 61f.; Robert Fajen, „Queste“, in: Dieter Burdorf u. a. (Hrsg.), Metzler Lexikon Literatur, Stuttgart 20073, S. 625. 19 C. S. Lewis, The Voyage of the Dawn Treader, London, S. 2002. 20 Im Buch wird Eustachius Verhalten, auch in diesem Fall, damit entschuldigt, dass er nicht die richtigen Bücher gelesen habe und aufgrund seines fehlenden literarischen Wissens überhaupt nur so unüberlegt und unvorsichtig agieren könne. Dieser Aspekt wird im Film nicht angesprochen, unterstreicht aber C. S. Lewis’ Liebe zum Lesen, die er auch in allen Bänden vermitteln möchte. Vgl. Lewis, The Voyage of the Dawn Treader, S. 70. 21 Vgl. Jürgen Werbick, Sünde. Systematisch-theologisch, in: LThK Bd. 9, Freiburg 20003, Sp. 1126-1128, hier Sp. 1126. 22 Vgl. Lewis, The Voyage of the Dawn Treader, S. 74 23 Die Begrifflichkeiten sind hier Thomas Pröpper entlehnt aus: ders., Erlösungsglaube und Freiheitsgeschichte. Eine Skizze zur Soteriologie, München 19882, S. 191-194. 24 Vgl. Lewis, The Voyage of the Dawn Treader, S. 89. 25 Vgl. ebd., S. 112-124.

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Georg Langenhorst, „’Sein ist Wahrgenommen-Werden’ (George Berkeley). Ein theologisch-literarischer Seitenblick auf Erlösung“, in: rhs 52 (2009), S. 70-79, hier S. 71. 27 Vgl. ebd. 72f.. 28 C. S. Lewis, Die Chroniken von Narnia 2. Der König von Narnia, Moers 20057, S. 106. 29 Vgl. Günter Kloss, Der Löwe in der Kunst in Deutschland. Skulptur vom Mittelalter bis heute, Petersberg:2006, S. 8. 30 Vgl. Moritz Woelk, Löwe. II Ikonographisch, in: LThK Bd. 6 (Freiburg 19973), Sp. 1070. 31 Vgl. Kloss, Der Löwe in der Kunst, S. 16-18. 32 Vgl. ebd., S. 15. 33 Vgl. Elisabeth Hurth, Herausforderung Medienreligion. Es bildet sich ein neuer Religionstypus heraus, in: Herder Korrespondenz 62 (2008), S. 150-154, hier S. 151. 34 Vgl. Kloss. Der Löwe in der Kunst, S. 29. 35 Vgl. Paul Ford, Aslan in the Lion, the Witch and the Wardrobe, in: Companion to Narnia, San Francisco 1983, S. 268f.; Lewis, Der König von Narnia, S. 19. 36 Vgl. Wolfgang Kresák, Clive Staples als Katechet. Sein Beitrag zur Neuentdeckung des Glaubens, Würzburg 2007, S. 155. 37 Martha C. Sammons, Der Reiseführer durch die Narniawelt, Moers 2006, S. 165. 38 Vgl. Wendy Ide, Narnia? I’d rather be in Hogwarts, in: The Times, 10.12.2010, S. 13. 39 Peter Hasenberg, Die Passion des Löwenkönigs. C. S. Lewis’ ‚Narnia’-Geschichten und ihre Vermarktung, in: Herder Korrespondenz 60 (2006), S. 93-97, hier S. 96. 40 Vgl. Sammons, Reiseführer, S. 7 41 Stratford Caldecott, Die Welt der Bilder bei J. R. R. Tolkien und C. S. Lewis. Evangelisierung durch Erzählung, in: IKZC 37 (2008), S. 419-426, hier S. 424.