Jahresbericht 2007

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Über neue Erkenntnisse und Ergebnisse berichteten unsere. Mitarbeiter auch in ...... HACCP-Konzeptes nach Codex Alimentarius basiert. Dies bedeutet ...... ausgefüllt sind die Listen mit zugelassenen gesund- ..... Nach dem Lebensmittelrecht ...... Evaluation of data of NRLs participating at the Food 2007 proficiency test.
CHEMISCHES UND VETERINÄRUNTERSUCHUNGSAMT FREIBURG

JAHRESBERICHT

2007

Herausgeber:

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg Bissierstraße 5 79114 Freiburg Telefon 0761/8855-0 Telefax 0761/8855-100 [email protected] http://www.cvua-freiburg.de

Umschlagidee:

Kantonales Labor Zürich

Druck:

MS Media Service, 77743 Neuried

Dieser Jahresbericht und der zugehörige Tabellenband sind auch auf den Internetseiten verfügbar.

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, auch im Jahr 2007 gab es Brennpunkte, die uns über die normalen Routineaufgaben hinaus beschäftigten: Mögliche Folgen des globalen Lebensmittelhandels waren bei der Kontamination von Guarkernmehl durch Pentachlorphenol (PCP) sowie Dioxine zu erkennen. Das verunreinigte Dickungsmittel stammte aus Indien und wurde zur Herstellung von Fruchtzubereitungen für Joghurt eingesetzt. Sonderuntersuchungen auf Dioxine bei Guarkernmehlen mit auffälligen PCP-Gehalten wurden durchgeführt. Nicht nur in diesem Fall konnten wir in der amtlichen Überwachung von dem Expertenwissen des zum CVUA Freiburg gehörenden Europäischen Referenzlabors für Dioxine und PCB profitieren. Bisher unbekannte und erst durch aufwendige instrumentelle Analytik nachweisbare Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln waren auch 2007 im Fokus der Überwachung bei Trink- und Mineralwasser. Im Trinkwasser wurde für einen der Metaboliten eine Reihe von Grenzwertüberschreitungen festgestellt. In der Folge erteilte das Regierungspräsidium Freiburg, soweit vertretbar, entsprechende Ausnahmegenehmigungen in Verbindung mit Sanierungsauflagen. Im September 2007 traten die ersten Fälle der Blauzungenkrankheit bei Rindern im Regierungsbezirk Freiburg auf. Die Krankheit breitete sich bis zum Jahresende in viele Tierbestände aus. Besonders stark betroffen von diesem Tierseuchengeschehen war der Ortenaukreis. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg hat sehr vielfältige Aufgaben. Etwa 200 Mitarbeiter in zwei Dienstgebäuden haben 2007 etwa 19.000 Proben Lebensmittel, Textilien, Kosmetika, Futtermittel und des Nationalen Rückstandskontrollplans sowie rund 55.000 Proben im Bereich der veterinärmedizinischen Diagnostik umfassend untersucht. Lebensmittelüberwachung heißt Kontrolle der Kontrolle. Ein Team von Experten des CVUA Freiburg hat seine landesweite Überprüfung betrieblicher Eigenkontroll- und Rückverfolgbarkeitssysteme fortgesetzt und dabei einigen Handlungsbedarf aufgezeigt. Groß geschrieben wird der Bereich der Ausbildung. 11 Lebensmittelchemikerinnen beendeten ihre einjährige praktische Ausbildung nach dem Studium mit dem 3. Abschnitt der Staatsprüfung am CVUA Freiburg. 16 junge Menschen verließen nach drei Jahren und erfolgreich abgelegter Prüfung unsere Schule als Veterinärmedizinischtechnische Assistenten. Außerdem werden derzeit 12 Chemielaboranten bei uns ausgebildet. Die Ausbildung der neuen Lebensmittelkontrolleure bei den Landkreisen und Städten zur Ablösung der Polizeibeamten des ehemaligen Wirtschaftskontrolldienstes war 2007 in vollem Gange. Da gut ausgebildete, fachlich qualifizierte Kontrolleure für unsere Arbeit elementare Voraussetzung sind, investierten unsere Sachverständigen viel Zeit für den landesweiten theoretischen Unterricht an der Akademie der Polizei und das Praktikum der zukünftigen Lebensmittelkontrolleure bei uns im Hause. Soweit es unsere Kapazitäten zuließen, informierten wir interessierte Besuchergruppen, etwa aus Universitäten, Fachschulen und Gymnasien, über unsere Tätigkeit. Über neue Erkenntnisse und Ergebnisse berichteten unsere Mitarbeiter auch in Form von wissenschaftlichen Publikationen, Posterbeiträgen und zahlreichen Vorträgen. Besonders bei aktuellen öffentlichkeitsrelevanten Themen standen wir als Interviewpartner und für Reportagen von Presse, Rundfunk und Fernsehen zur Verfügung. Dieser Jahresbericht gibt einen Überblick über das breite Spektrum an Fragestellungen und Untersuchungsbereichen des CVUA Freiburg. Außerdem ist beigefügt die im März 2008 aufgelegte Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Tierhygienischen Institutes Freiburg, das seit dem Jahr 2000 ein Teil des CVUA Freiburg ist. Weitere Informationen zu aktuellen Themen aus unserem Hause erhalten Sie zudem unter www.cvua-freiburg.de. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch ihre qualifizierte Arbeit und durch großes Engagement zur Leistungsfähigkeit und zu den Erfolgen unseres Amtes sowie zu diesem Jahresbericht beigetragen haben, spreche ich meinen herzlichen Dank und meine Anerkennung aus. Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, danke ich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen eine interessante Lektüre. Mit freundlichen Grüßen Dr. Roland Renner

Inhaltsübersicht

Teil A Lebensmittelüberwachung und analytische Schwerpunkte .............................. 6 Amtliche Lebensmittelüberwachung - Übersicht ..................................................................................... 6 Betriebskontrollen .................................................................................................................................. 8 Milch und Milchprodukte ....................................................................................................................... 10 Eier und Eiprodukte .............................................................................................................................. 12 Fische, Krusten-, Schalen-, Weichtiere und Erzeugnisse ..................................................................... 12 Fleisch und -erzeugnisse ...................................................................................................................... 14 Brühen, Suppen, Saucen ...................................................................................................................... 15 Getreide, Getreideprodukte ................................................................................................................... 15 Feinkostsalate ....................................................................................................................................... 16 Feine Backwaren ................................................................................................................................... 16 Teigwaren .............................................................................................................................................. 17 Ölsamen ................................................................................................................................................ 17 Gemüseerzeugnisse, Gemüsezubereitungen ....................................................................................... 18 Pilze und Pilzerzeugnisse ..................................................................................................................... 19 Obstprodukte, alkoholfreie Getränke .................................................................................................... 19 Wein, Erzeugnisse aus Wein, Weinkontrolle ........................................................................................ 20 Spirituosen ............................................................................................................................................ 23 Konfitüren, Gelees, Fruchtaufstriche .................................................................................................... 23 Speiseeis .............................................................................................................................................. 24 Honig .................................................................................................................................................... 24 Zuckerwaren ......................................................................................................................................... 25 Fertiggerichte, zubereitete Speisen ...................................................................................................... 25 Nährwert- und gesundheitsbezogene Werbung bei Lebensmitteln ...................................................... 26 Säuglings- und Kleinkindernahrung ...................................................................................................... 27 Schulverpflegung .................................................................................................................................. 27 Sportlernahrung .................................................................................................................................... 29 Trinkwasser .......................................................................................................................................... 30 Mineralwasser ....................................................................................................................................... 32 Kosmetische Mittel ................................................................................................................................ 34 Bedarfsgegenstände ............................................................................................................................. 36 Krankheitserregende Mikroorganismen und mikrobiologische Besonderheiten ................................... 39 Pflanzenschutzmittel-Rückstände und persistente organische Kontaminanten ................................... 42 Pharmakologisch wirksame Stoffe ........................................................................................................ 50 Radiochemische Untersuchungen ........................................................................................................ 57 Stabilisotopen-Analytik ......................................................................................................................... 60 Dioxine ................................................................................................................................................. 62 Gentechnisch veränderte Lebensmittel ................................................................................................ 67 Nachweis von Lebensmittelallergenen ................................................................................................. 73

Teil B Veterinärmedizinische Diagnostik ................................................................................ 76 Bakteriologie ......................................................................................................................................... 76 Parasitologie ......................................................................................................................................... 78 Pathologie ............................................................................................................................................. 80 Serologie ............................................................................................................................................... 83 Virologie ................................................................................................................................................ 85 Psittakosediagnostik/Geflügelpathologie .............................................................................................. 90 Diagnostik und Bekämpfung von Bienenkrankheiten ........................................................................... 91 Toxikologie im Veterinärbereich ........................................................................................................... 93 Ethologie und Tierschutz ...................................................................................................................... 96 Landestollwut- und Epidemiologiezentrum Freiburg ............................................................................. 97

Teil C Lehranstalt für Veterinärmedizinisch-technische Assistenten (VMTA) ...... 99 Teil D Tiergesundheitsdienste der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg ......... 100 Übersicht/Tabellen ............................................................................................................................... 100 Rindergesundheitsdienst (RGD) .......................................................................................................... 102 Eutergesundheitsdienst (EGD) ............................................................................................................ 105 Schweinegesundheitsdienst (SGD) ..................................................................................................... 106 Schafherdengesundheitsdienst (SHGD) ..............................................................................................108 Geflügelgesundheitsdienst (GGD) ....................................................................................................... 110 Bienengesundheitsdienst (BGD) ......................................................................................................... 111 Fischgesundheitsdienst (FGD) ............................................................................................................ 113

Teil E ...................................................................................................................................................... 115 Mitarbeiter ........................................................................................................................................... 115 Dienstgebäude .................................................................................................................................... 117 Ergänzung der Ausstattung ................................................................................................................. 117 Veröffentlichungen ............................................................................................................................... 118 Veranstaltung von Workshops ............................................................................................................. 120 Vorträge und Posterbeiträge ............................................................................................................... 120 Mitarbeit in Ausschüssen, Kommissionen und Arbeitsgruppen .......................................................... 127 Qualitätsprüfungen .............................................................................................................................. 130 Gerichtstermine ................................................................................................................................... 131 Prüfungen ........................................................................................................................................... 131 Öffentlichkeits- und Pressearbeit ........................................................................................................ 131 Forschungsprojekte ............................................................................................................................. 132 Qualitätsmanagement, Ringversuche und Laborvergleichsuntersuchungen ...................................... 133 Erläuterung von Fachausdrücken, Abkürzungen und Zeichen ........................................................... 138

Stichwortverzeichnis ..................................................................................................................... 139

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Teil A Lebensmittelüberwachung und analytische Schwerpunkte Übersicht Amtliche Lebensmittelproben werden häufig gezielt entnommen und untersucht. Die Zahl der Beanstandungen ist deshalb nicht repräsentativ für das Marktangebot und erlaubt nur eingeschränkt Rückschlüsse auf die Qualität unserer Lebensmittel insgesamt. Der Begriff „Beanstandung“ umfasst jede festgestellte Abweichung von der Norm, unabhängig von der Art oder dem Ergebnis der weiteren Verfolgung. Die Feststellungen, die im Gutachten ihren Niederschlag finden, unterliegen gegebenenfalls noch der richterlichen Nachprüfung. Nicht nur Abweichungen in stofflicher Hinsicht, sondern auch Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften sind erfasst.

Proben gesamt: 9 240 davon beanstandet: 1 990 (22%)

gesundheitsschädlich 0,2% 0%

7%

18% 64%

Lebensmittel Proben gesamt: 504 davon beanstandet: 99 (20%)

Die Grafiken geben Aufschluss, auf welche Beanstandungsgründe sich die Beanstandungen verteilen. Durch Zusammentreffen mehrerer Beanstandungsgründe bei einer Probe kann deren Anzahl höher sein als die der zu beanstandenden Proben. Proben im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung Lebensmittel Kosmetische Mittel Bedarfsgegenstände (v.a. Textilien und Leder) Probenzahl Gesamt Beschwerdeproben davon beanstandet Sonstige Proben Nationaler Rückstandskontrollplan Trinkwasser Umweltradioaktivität

11%

gesundheitsschädlich 0%

10%

90%

Kosmetische Mittel

9240 504 431

Proben gesamt: 431 davon beans tandet: 82 (19%) gesundheitss chädlich0% 0%

18925 182 113 = 62% 5623 1344 526

Erfreulicherweise mussten nur insgesamt 5 Lebensmittelproben (= 0,05% der untersuchten bzw. 0,2% der beanstandeten Proben) als gesundheitsschädlich beurteilt werden. Bei einer Probe Rohmilchkäse waren erhöhte Gehalte des Krankheitserregers Listeria monocytogenes die Ursache, die restlichen Beanstandungen als „gesundheitsschädlich“ waren durch Glasscherben oder sonstige scharfkantige Fremdkörper in Lebensmitteln bedingt.

43%

57%

Bedarfsgegenstände

Grafiken: Verteilung der Beanstandungsgründe auf die beanstandeten Proben Beanstandungsgründe (Diagramme): gesundheitsschädliche Eigenschaften mikrobiologischer Verderb andere Verunreinigungen oder Verderbsursachen Zusammensetzung, Beschaffenheit Kennzeichnung, Aufmachung

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Übersicht Untersuchungsergebnisse Produktgruppe

Gesamtzahl der Proben

beanstandete Proben*

Beanstandung aufgrund Zusammensetzung / Beschaffenheit*

Beanstandung aufgrund Kennzeichnung/ Aufmachung*

9240

1990

818

1660

Milch und Milchprodukte

725

107

69

66

Eier und Eiprodukte

164

24

17

18

Fleisch, Wild, Geflügel und -Erzeugnisse

1051

368

279

181

Fische, Krusten-, Schalen-, Weichtiere u. -Erzeugnisse

530

116

67

71

Lebensmittel

Fette und Öle

135

26

26

0

Brühen, Suppen, Saucen, Feinkostsalate

331

63

15

59

Getreide, Backwaren, Teigwaren

732

151

74

101

Obst, Gemüse, -Erzeugnisse

700

110

41

80

Kräuter und Gewürze

28

6

8

3

Alkoholfreie Getränke (inkl. Mineral- und Tafelwasser)

567

82

17

83

Wein

849

128

20

131

Alkoholische Getränke (außer Wein)

634

192

68

247

Eis und Desserts

452

104

39

77

Zuckerwaren, Schokolade, Kakao, Brotaufstriche, Kaffee, Tee

770

229

16

285

Hülsenfrüchte, Nüsse, Nusserzeugnisse

182

12

3

5

Fertiggerichte

576

164

22

154

Diätetische Lebensmittel, Säuglingsnahrung

753

100

23

99

Nahrungsergänzungsmittel

3

0

0

0

Zusatzstoffe

58

8

14

0

Kosmetische Mittel

504

99

13

117

Reinigungs- und Pflegemittel für die Haut

256

40

4

46

Haarbehandlungsmittel

26

12

0

14

Nagelkosmetik

39

8

3

13

Reinigungs- und Pflegemittel für die Mundhygiene

15

1

0

1

Deodorants und Parfüms

25

5

0

11

Mittel zur Beeinflussung des Aussehens (Make-up, Sonnenschutz)

142

32

6

31

Rohstoffe für kosmet. Mittel

1

1

0

1

Bedarfsgegenstände

431

82

59

44

Materialien mit Lebensmittelkontakt

23

19

18

0

Gegenstände mit Körperkontakt

303

58

38

41

Spielwaren und Scherzartikel

105

5

3

3

*

mehrere Beanstandungen pro Probe möglich, daher kann die Zahl der Beanstandungen die Zahl der beanstandeten Proben übersteigen

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Betriebskontrollen Spezialeinheit „Eigenkontrolle und Rückverfolgbarkeit“ Das Expertenteam aus Lebensmittelchemikern und Veterinären des CVUA Freiburg hat das landesweite Schwerpunktprogramm „Eigenkontrolle und Rückverfolgbarkeit“ fortgesetzt. Das Prinzip der amtlichen Lebensmittelüberwachung heißt Kontrolle der Kontrolle. Es ist nicht die originäre Aufgabe der steuerfinanzierten Überwachung, die Sicherheit der hergestellten Lebensmittel zu gewährleisten. Verantwortlich für die Sicherheit seiner Produkte ist zunächst der Unternehmer. Wirksame Eigenkontrollsysteme einzurichten gehört zu den elementaren Pflichten der Betriebe selbst. Die Lebensmittelüberwachung überprüft dann anhand regelmäßiger Kontrollen und Probenahmen, ob diese Eigenkontrollmaßnahmen auch wirksam sind. Zwei wichtige Instrumente zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit sind das sogenannte HACCP-Konzept sowie ein Rückverfolgbarkeitssystem. Alle Unternehmen, die Lebensmittel herstellen oder mit Lebensmitteln in irgendeiner Weise umgehen, müssen ein HACCP-Konzept in dokumentierter Form vorliegen haben. Damit sollen betriebsspezifisch gesundheitliche Risiken, die von Lebensmitteln ausgehen können, erkannt, bewertet und minimiert werden. Das Hazard Analysis and Critical Control Point- (HACCP-) Konzept, (deutsch: Gefährdungsanalyse und kritische Lenkungspunkte) ist ein vorbeugendes System, das die Sicherheit von Lebensmitteln gewährleisten soll. Das HACCP-Konzept fordert, •

alle im Verantwortungsbereich eines Unternehmens vorhandenen Risiken für die Verträglichkeit der Lebensmittel zu analysieren,

Bisher 81 Großbetriebe überprüft Von Fleisch-, Fisch- oder Milchverarbeitenden Betrieben über Schokoladenhersteller bis hin zu Brauereien oder Mineralwasserbetrieben reichte die Palette der zumeist größeren Hersteller, die bisher überprüft wurden. Betriebe zumeist IFS zertifiziert Ein Großteil der Betriebe war nach IFS (International Food Standard) zertifiziert, einem freiwilligen Zertifizierungssystem des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Ein Bestandteil des IFS ist ein System der Kontrollmaßnahmen, das auf den Grundsätzen des HACCP-Konzeptes nach Codex Alimentarius basiert. Dies bedeutet, dass die Betriebe ihr Überwachungssystem auf Grundlagen des HACCP-Konzeptes nach Codex Alimentarius aufgebaut haben. Daher wurden diese Betriebe auf die Einhaltung dieser Grundsätze hin überprüft. HACCP - noch fast überall Handlungsbedarf Nur wenige Betriebe - vor allem Großbetriebe - wiesen ein den Anforderungen genügendes HACCPKonzept auf, 9 der 81 Betriebe verfügten dagegen noch über gar kein HACCP-System. Häufig wurde beobachtet, dass Aspekte der Lebensmittelsicherheit mit Aspekten der Qualitätspolitik vermischt werden. Mehr oder weniger große Mängel in der Gestaltung und Ausführung der Verfahren, die auf den HACCPGrundsätzen basieren sollen, wurden festgestellt: Häufigster Mangel: •

keine oder unzureichende Gefahrenanalyse und betriebsspezifische Bewertung der Risiken.

Weitere Mängel: •

unzureichende Benennung der kritischen Lenkungspunkte, nicht ausreichende Kontrollfrequenzen an einem kritischen Lenkungspunkt, unzureichende Dokumentation;



wichtige Prozessschritte bei der Herstellung wurden entweder nicht oder zu wenig beurteilt und bewertet;



die für die Überwachung der Lebensmittel kritischen Punkte zu ermitteln,



Eingreifgrenzen für die kritischen Lenkungspunkte festzulegen,



Verfahren zur fortlaufenden Überwachung der Lebensmittelsicherheit einzuführen,





Korrekturmaßnahmen für den Fall von Abweichungen festzulegen,

mangelhafte bzw. fehlende Korrekturmaßnahmen an einem kritischen Lenkungspunkt;





zu überprüfen, ob das System zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit geeignet ist, und

keine Übereinstimmung von erstellter Rohstoffspezifikation und Spezifikation des zuliefernden Herstellers;





alle Maßnahmen zu dokumentieren.

bei fast allen Betrieben war die Metalldetektion als kritischer Lenkungspunkt formuliert. Bei 4 Herstellern musste bei der Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Metalldetektors vor Ort

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jedoch festgestellt werden, dass die Metalldetektoren nicht oder fehlerhaft arbeiteten;

Beim Blick auf diese Küchenutensilien vergeht der Appetit



Mängel bei den Verifizierungsmaßnahmen („tue ich es richtig ?“) und fehlende Validierungsmaßnahmen („tue ich das Richtige ?“);



fehlende Berücksichtigung von „Rework“ in der Gefahrenanalyse sowie im Ablaufschema



fehlende Bewertung und Beurteilung von mitverwendetem Trinkwasser, Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffen;

Im Rahmen von Betriebskontrollen wurden einige Lebensmittelbedarfsgegenstände, welche sich z.T. in einem desolaten Zustand befanden, zur Beurteilung vorgelegt. Beispiele für diese kaputten und z.T. verschmutzten Küchenutensilien sind die abgebildete Muskatnussreibe und ein Frittierkorb.

Die Betriebsverantwortlichen der von der Arbeitsgruppe überprüften Lebensmittelhersteller erwiesen sich durchweg als kooperativ und aufgeschlossen und erklärten sich bereit, die Mängel in einer Revision der Konzepte abzustellen. Von Seiten der Hersteller wurden bereits Nachaudits nachgefragt. Systeme zur Rückverfolgung von Lebensmitteln Oberstes Gebot der Lebensmittelunternehmer muss es sein, dass gesundheitsschädliche Lebensmittel nicht auf den Markt gelangen. Ist dies dennoch der Fall, muss schnell reagiert werden können. Die betroffenen Produkten sind schnell vom Markt zu nehmen und/oder die Verbraucher entsprechend zu warnen. Daher sind Lebensmittelunternehmer verpflichtet, ein Rückverfolgungssystem einzurichten, um über einen ausreichenden Zeitraum hinweg auch rückwirkend sagen zu können, woher bzw. an wen welches Lebensmittel wann geliefert worden ist. Nicht zuletzt auf Grund der Forderungen des IFS waren Maßnahmen und Konzepte zur Rückverfolgbarkeit in den Betrieben überall vorhanden. Auch aufgrund der materialwirtschaftlichen Vorgaben der Betriebe waren die Systeme fast immer EDVbasierend. Bei zwei Betrieben wurde noch „klassisch“ mit Lieferscheinen gearbeitet. Die Maßnahmen zur Rückverfolgbarkeit waren größtenteils schlüssig. Es konnten in relativ kurzer Zeit Lieferunterlagen in beide Richtungen (Lieferant bzw. Abnehmer) vorgelegt werden.

Sowohl die Vorder- als auch die Rückseite der Metallreibe waren komplett mit Rost überzogen. Offensichtlich wurde die Reibe trotz ihres unhygienischen Zustands noch benutzt – an ihr hafteten noch Muskatnuss-Reste.

Das Metallgitter dieses Frittierkorbes hatte sich an beiden Längsseiten vom Rahmen gelöst, Metalldrähte ragten in Richtung des Frittiergutes und Altverkrustungen befanden sich im Bereich der Ecken und Haken.

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Milch und Milchprodukte Unabhängig voneinander beschwerten sich zeitlich eng aufeinanderfolgend mehrere Verbraucher über (haltbare) H-Milch in Verbundkartons. Grund: die Milch wies in allen Fällen eine rötlichbraune Verfärbung auf, hatte einen stark karamellartigen bis brandigen Geschmack und in den Packungen hatte sich teilweise Sediment gebildet. Dieser Befund bestätigte sich auch bei den im Handel erhobenen Vergleichsproben. Die Ursache war ein Defekt in der UHT-Erhitzungsanlage der Molkerei. Durch eine zu hohe Wärmebelastung der Milch kam es zu unerwünschten chemischen und physikalischen Reaktionen, welche die beschriebenen sensorischen Abweichungen bedingten.

Der Käse „läuft“ - doch hier mal anders! Gerade in den wärmeren Sommermonaten werden regelmäßig Verbraucherbeschwerden aufgrund eines Insektenbefalls der Lebensmittel vorgelegt. So auch in diesem Jahr: Verschiedene Weichkäsesorten mussten in insgesamt 3 Fällen als ekelerregend beurteilt werden, da ein massiver Befall mit lebenden Fliegenmaden festzustellen war (s. Abb.). Beim Auspacken der Käse sammelten sich die Maden auf der dunkleren Unterseite. Durch ihre Eigenbewegung und die große Anzahl wurde selbst das aufliegende Käsestück leicht hin und her bewegt.

Mehrere Beschwerden aufgrund von Abweichungen in Geruch und Geschmack betrafen auch Frischmilch (pasteurisierte Milch) eines anderen Herstellers. Zurecht: sowohl die jeweiligen Beschwerde- wie auch einige Vergleichsproben wiesen einen alten, unreinen und abstoßend-fremdartigen Geruch auf. Nach dem Ergebnis der weiteren Untersuchungen lagen zudem gravierende hygienische Mängel vor (hohe Gesamtkeimzahl und hoher Gehalt an Pseudomonaden). In diesem Fall resultierte ein Rückruf der Ware von Seiten des Herstellers.

Käse - ein Stimmungsaufheller? Ein sehr interessantes Produkt war ein im Rahmen der Einfuhruntersuchungen vorgelegter sog. „Hanfkäse“, ein mit Hanfsamen durchsetzter Schnittkäse. Die Nutzung rauschmittelarmer Hanfsorten zur Herstellung von Lebensmitteln erfreut sich bereits seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Entscheidend ist deren Gehalt an psychoaktivem Delta-9Tetrahydrocannabinol (THC). Im vorgelegten Käse konnte zwar THC nachgewiesen werden, der Gehalt lag jedoch im Bereich des nationalen Richtwertes für Lebensmittel und so ergab sich zumindest hierdurch kein Grund zur Beanstandung.

Ebenfalls zur Untersuchung vorgelegt wurde zusammen mit einem leeren Fruchtjoghurtbecher eine tote, aber vollständig erhaltene und saubere Mehlkäferlarve (s. Abb.). Der Mehlwurm war in eine Papierserviette eingewickelt und laut den Angaben einer Verbraucherin beim Verzehr des Joghurts aufgefallen. Ob sich die Larve tatsächlich bereits vor der Öffnung im Becher befand, war nicht mehr festzustellen. Erfreulicherweise wurde jeweils in keiner der originalverschlossenen Vergleichsproben ein Insektenbefall festgestellt.

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Butter aus handwerklicher Herstellung

Pasteurisierte Milch vom Bauernhof

„Landbutter“ ist ein Erzeugnis, das aus Rohmilch hergestellt wird, welche im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb gewonnen wurde. Die Verwendung von Rohmilch und die zumeist kleinbetriebliche Herstellungsweise führen dazu, dass Landbutter oft hohe Keimgehalte aufweist und entsprechend rasch verdirbt. Die Haltbarkeit des leichtverderblichen Produktes lässt sich durch intensivierte Reinigung und Desinfektion der bei der Herstellung verwendeten Gerätschaften, aber auch durch einen niedrig gehaltenen Wassergehalt und die Lagerung bei ausreichender Kühlung und unter Schutz vor Licht und Luft verbessern.

Der Trend zur Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse nimmt gerade in den Milcherzeugerbetrieben weiter zu. Neben der Produktion und Vermarktung von Rohmilchkäse oder „Bauernhofeis“ finden sich neuerdings auch Betriebe, die ihre Rohmilch selbst pasteurisieren und vermarkten. Unsere Beobachtungen zeigen jedoch, dass die Herstellung und Abfüllung von pasteurisierter Milch extreme Anforderungen an die technische Ausrüstung, das Hygiene-Know-how und die betrieblichen Abläufe auf dem Bauernhof stellt. So wurde in einem Betrieb, der wiederholt wegen erhöhter Gehalte an Enterobakteriazeen aufgefallen war, eine umfangreiche Stufenkontrolle durchgeführt. Durch sterile Probenentnahmen entlang des gesamten Fließwegs der Milch vom Sammelmilchtank über Pasteurisierer und Abfüllanlage bis zum fertig abgefüllten Erzeugnis konnte geklärt werden, welche Kontaminationsquellen zum Keimeintrag in das Lebensmittel geführt hatten. Neben Problemen durch lange, verdeckt liegende und schwer zu reinigende Rohrleitungen vor dem Pasteurisierer spielte nach dem Erhitzungsschritt v.a. die Abfüllung und Reinigung der Mehrweggefäße eine kritische Rolle, und es zeigte sich die zwingende Notwendigkeit der kompletten Trennung von Räumlichkeiten und nach Möglichkeit Arbeitskräften zwischen den Bereichen der Milchgewinnung und dem Milchverarbeitungsbereich - eine Voraussetzung, die in kleinen Milcherzeugerbetrieben nur unter hohem finanziellen und personellen Aufwand zu erreichen sein dürfte.

Erhebliche Hygienemängel offenbarten die zumeist auf Wochenmärkten erhobenen Landbutterproben: 67 % der Proben mussten beanstandet werden, da hohe Gehalte an Verderbskeimen (v.a. Pseudomonaden, Enterobakteriazeen und Hefen) zu käsigen, ranzigen oder fruchtartigen Geruchs- und Geschmacksabweichungen geführt und die Verzehrsfähigkeit des Lebensmittels zumindest stark eingeschränkt hatten. Pathogene Keime wurden jedoch in keiner der untersuchten Proben nachgewiesen. Neben den beschriebenen Hygienemängeln wiesen nahezu alle Proben auch Kennzeichnungsmängel auf (z.B. die fehlende Deklaration des Mindesthaltbarkeitsdatums mit entsprechendem Kühlhinweis, des Fettgehaltes oder des Hinweises auf die Verwendung von Rohmilch). Aufgrund eines zu hohen Wassergehaltes und einer Unterschreitung des vorgeschriebenen Mindestmilchfettgehaltes erfüllten einige Proben außerdem nicht die Anforderung, die an eine Butter zu stellen sind. Dies führte dazu, dass keine der angeforderten Planproben unbeanstandet blieb.

Zahlreiche Anfragen und Stellungnahmen Nach der unmittelbaren Anwendung des EUHygienerechts trat in diesem Jahr mit Verspätung auch die nationale Verordnung zur Durchführung der gemeinschaftlichen Hygienevorschriften in Kraft. Verbunden waren damit die ersatzlose Aufhebung der Milchverordnung, sowie einige Änderungen milchrechtlicher Produktverordnungen. Die Hygienevorschriften für Milch und Milchprodukte finden sich nunmehr verteilt auf mehrere verschiedene nationale und europäische Vorgaben. Durch diese Zersplitterung ist ein kompliziertes Regelungswerk entstanden, welches den Umgang gegenüber der alten Rechtslage nicht erleichtert. Es ist daher wenig verwunderlich, dass parallel zur Begutachtung und Beurteilung der Proben erneut eine Vielzahl von Anfragen zu beantworten und Stellungnahmen abzugeben waren.

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Eier und Eiprodukte Problemfeld Kennzeichnung Wie in jedem Jahr ist der größte Teil der Beanstandungen im Warensegment „Eier“ auf Kennzeichnungsverstöße zurückzuführen. In aller Regel sind diese Verstöße einhergehend mit einer Täuschung und Irreführung des Verbrauchers. „Spitzenreiter“ unter den Beanstandungsgründen ist nach wie vor der fehlende oder nicht leserliche Erzeugercode auf den Eiern. Nur wenn diese Codierung ordnungsgemäß angebracht ist, bietet sie die Möglichkeit, die Haltungsform und die Herkunft der Eier abzuleiten. Auf Platz 2 folgt die fehlende Angabe zur Haltungsart der Legehennen auf der Verpackung. Die Haltungsart muss, abgesehen von dem Code auf jedem einzelnen Ei, auch deutlich auf der Verpackung angegeben sein, und zwar mit einem konkret vorgeschriebenem Wortlaut (z.B. „Eier aus Käfighaltung“). Das fehlende Mindesthaltbarkeitsdatum belegt dicht dahinter Rang 3. Das MHD ist sowohl bei der Abgabe von verpackten Eiern, wie auch bei der losen Abgabe verpflichtend vorgeschrieben.

Bild: Mangelhafte Eierkennzeichnung Auffallend hoch ist wieder die Zahl der Beanstandungen von Eiern, die den Verbrauchern auf Wochenmärkten angeboten werden. Welcher Anteil davon auf die schlichte Unkenntnis der rechtlichen Vorgaben bei den Verkäufern zurückzuführen ist, kann von hier aus nicht beurteilt werden.

Fische, Krusten-, Schalen-, Weichtiere und Erzeugnisse Beschwerden über „erleuchtende“ Fische Auch in diesem Jahr beschwerte sich ein Verbraucher über einen Fisch, in diesem Fall eine Makrele, die so intensiv hellgrün leuchtete, dass dadurch ein ganzer Kücheneimer erhellt wurde. Wie meistens in solchen Fällen wurde vom Verbraucher vermutet, dass die Ursache für das Leuchten „ungeheuerliche“ Zutaten der Lebensmittelindustrie seien. Das Leuchten ist ein bei Fischen bekanntes Phänomen, welches durch biolumineszierende Mikroorganismen verursacht wird. Bestimmte natürlicherweise im Meer vorkommende Bakterien (beispielsweise Photobacterium phosphoreum) sind in der Lage, durch eine enzymatische Reaktion blaugrünes Licht zu emittieren.

Auf diese Weise wird unter anderem das Leuchten bestimmter Tiefseefischarten und Insekten verursacht. Diese Bakterien kommen auch auf Meeresfischen vor. Das sogenannte Leuchten tritt auf, wenn sich die Bakterien in bzw. auf den Produkten vermehren.

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Mythos Kaviar Alternativen und „echte“ Imitate Bei Kaviar - gesalzenem Rogen der verschiedenen Störarten - handelt es sich um eine extrem hochpreisige Delikatesse, die zudem erheblichen Symbolwert besitzt. Abgesehen davon, dass die Verfügbarkeit von Störrogen aufgrund stark dezimierter Wildbestände, Handelsbeschränkungen und erst langsam anlaufender Produktion in Aquakulturen in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist, war Kaviar zu allen Zeiten für „normale“ Verbraucher kaum erschwinglich. Seit langem gibt es auf dem Markt Alternativen wie z.B. Produkte aus dem Rogen anderer Fischarten als Störe und seit einiger Zeit auch „echte“ Imitate. Die Bandbreite der Fischarten, deren Rogen zur Kaviar verarbeitet wird, hat in den letzten Jahren zugenommen. Neben dem Klassiker in Deutschland, dem sog. „Deutschen Kaviar“, der überwiegend aus Seehasenrogen hergestellt wird, dominierten Lachskaviar und Forellenkaviar sowie der aus dem Rogen von Lodden (kleinen zu den Lachsartigen gehörenden Meeresfischen) gewonnene „Caviar aus Capelinrogen“. Kaviarähnliche Produkte werden aus einer - unter Verwendung von Fischbestandteilen und pflanzlichen Zutaten hergestellten - gefärbten und kaviarähnlich ausgeformten Masse hergestellt. Einige dieser Erzeugnisse waren wie echter Kaviar aufgemacht, inklusive der Gestaltung der für echten Kaviar üblicherweise verwendeten Gläserdeckel. Andere Produkte waren klar als Kaviar-Ersatz gekennzeichnet. Im Rahmen einer Schwerpunktaktion wurden Fischrogenerzeugnisse und Kaviarimitate untersucht. Es wurde die deklarierte Tierart mittels DNA-Analyse (PCR) überprüft und weiterhin untersucht, wie sich echte Fischrogenerzeugnisse und Imitate voneinander unterscheiden lassen. Bei den echten Fischrogenerzeugnissen konnte die angegebene Tierart regelmäßig bestätigt werden. Bei den Imitaten war dagegen keine der angegebenen Fischarten nachweisbar. Sensorisch ließen sich die Imitate von den echten Rogenerzeugnissen gut unterscheiden. Im Aussehen zwar ähnlich, war der Aufbau des Fischrogens mit Hülle und flüssigerem Inhalt im haptischen Eindruck bzw. im „Biss“ deutlich wahrnehmbar.

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Die einzelnen Körner der Imitate dagegen stellten sich als glasig-kompakte Masse von fest-elastischer Konsistenz dar, erinnerten in Geruch und Geschmack allerdings deutlich an gesalzenen Fischrogen. Insofern kann eine Unterscheidung für wenig geübte Verbraucher schwierig sein, vor allem, wenn Deklaration und Aufmachung des Produktes den Eindruck erwecken, es handle sich bei dem Inhalt um Kaviar, zumindest aber um Fischrogen. Als außerordentlich gut geeignet für die Abgrenzung echter Fischrogen-Erzeugnisse von Imitaten erwies sich die histologische Untersuchung. Durch ihren typischen Aufbau ließen sich die Körner des Fischrogens gut von den homogenen, mit schwarzen Partikeln durchsetzten Imitatkügelchen unterscheiden.

Bild 1:Kaviar

Bild 2: Kaviarimitat

PAK - vor allem bei eingelegten Sprotten ein Thema Bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Materialien entstehen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK genannt. Viele dieser Rauchinhaltsstoffe können krebserregend wirken. Beim Räuchern können sich die PAK auf der Oberfläche niederschlagen und dort verbleiben. Aber auch Speiseöle können PAK enthalten, wenn ungeeignete Trocknungsmethoden der Ölsamen angewendet wurden und die PAK sich bei der anschließenden Extraktion im Öl anreichern. Von 83 untersuchten geräucherten Fischerzeugnissen wurde in 7 Proben Benzo(a)pyren nachgewiesen. In einer Probe „Forellenfilet in Öl“ wurde im Ölanteil Benzo(a)pyren mit < 1 µg/kg festgestellt. In sechs von 34 Proben „Sprotten in Öl aus osteuropäischer Herstellung“ waren Gehalte an PAK im Öl nachweisbar. Bei einer Probe lag der Gehalt an Benzo(a)pyren zwischen 1 und 2 µg/kg, bei drei Proben zwischen 2 und 10 µg/kg, bei zwei Proben über 10 µg/kg. Da bei nur einer dieser Proben Benzo(a)pyren auch im Fischanteil nachweisbar war, ist davon auszugehen, dass in den Erzeugnissen Öl minderer Qualität verwendet wurde.

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Fleisch und Fleischerzeugnisse Schwarzwälder Schinken Eine der beliebtesten regionalen Spezialitäten in Deutschland im Fokus der risikoorientierten Lebensmitteluntersuchung. „Schwarzwälder Schinken“ hat im Schwarzwald eine lange Tradition. Früher wurde der Schwarzwälder Schinken mit „Steinsalz“ trocken eingerieben (gepökelt) und im Rauchfang der Bauernhäuser über dem Rauch der Kochstelle langsam kalt geräuchert. Die Herstellung von Schwarzwälder Schinken hat sich im Laufe der Jahre gewandelt, da auch die gesetzlichen Bestimmungen, die Hersteller von Lebensmitteln zu beachten haben, mit der Zeit umfangreicher geworden sind. Jedoch wird der „Schwarzwälder Schinken“ auch heute noch traditionell von Hand trocken mit der Pökelsalzmischung eingerieben und über frisch entwickeltem Rauch aus Tannen-, Fichten und/oder Wacholderholz und teilweise deren Reisig kalt geräuchert. Der Ausdruck „Schwarzwälder Schinken“ wurde 1997 per EU-Verordnung geschützt. Dies bedeutet, dass „Schwarzwälder Schinken“, der in ganz Deutschland und auch in den meisten EUMitgliedstaaten vertrieben wird, nur im geographischen Gebiet des Schwarzwaldes hergestellt werden darf.

Reste an Pökelstoffen Nitrate und insbesondere Nitrite können gefährlich für die menschliche Gesundheit sein. Deshalb wurde ihre Verwendung durch eine Höchstmenge in der Zusatzstoff-Zulassungs-Verordnung beschränkt. Im Jahr 2007 wurden insgesamt 107 Schwarzwälder Schinken-Proben untersucht. Davon wurde bei 32 Proben der Restgehalt an Pökelstoffen ermittelt. Bei 6 (19 %) dieser 32 Proben wurden Höchstmengenüberschreitungen festgestellt. Diese waren meist auf mangelndes technologisches Fachwissen bzgl. der angewendeten Pökeltechnik zurückzuführen.

Untersuchungsergebnisse Bei der amtlichen Untersuchung von Schwarzwälder Schinken werden nicht nur die Qualitätsparameter abgeprüft, die sich die Hersteller bei der Beantragung des Schutzes selbst auferlegt haben, sondern vor allem Parameter, von denen gesundheitliche Risiken für den Verbraucher ausgehen können. Dies sind insbesondere - der Restnitrit- und Restnitratgehalt sowie - krebserregende Rauchinhaltsstoffe. Krebserregende Räucherstoffe erfreuliche Ergebnisse Bei den im Jahr 2007 untersuchten „Schwarzwälder Schinken“ wurden keine Überschreitungen der Höchstmengen an Benzo(a)pyren festgestellt.

„Pökeln“, fachsprachlich auch Umröten genannt, ist ein seit der Antike bekanntes Verfahren zur Konservierung von Fleisch- und Wurstwaren mit Hilfe von Kochsalz, „Salpeter“ (Natrium- oder Kaliumnitrat) oder Nitritpökelsalz (einer Mischung aus Kochsalz und Natrium- oder Kaliumnitrit). Nitrite und Nitrate, Zusatzstoffe, die vom EUGesetzgeber ausschließlich zur Konservierung zugelassen sind, haben aber noch andere, gewollte Wirkungen bei Fleischerzeugnissen. Sie bilden u.a. mit dem roten Muskelfarbstoff Myoglobin eine stabile rote Pökelfarbe aus (deshalb auch der Begriff „umröten“) und es entsteht das typische Pökelaroma. In der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung (ZZulV) sind für Nitrite und Nitrate bei einem Produkt wie „Schwarzwälder Schinken“ folgende Höchstmengen im fertigen Erzeugnis festgelegt: Kalium-/Natriumnitrit (E249/E250): 50 mg/kg Kalium-/Natriumnitrat (E251/E252): 250 mg/kg

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Brühen, Suppen, Saucen Kennzeichnung oft mangelhaft Bei Sauce Hollandaise fehlte die Mengenkennzeichnung von Ei. Bei ausländischen Erzeugnissen wurde häufig eine nicht ausreichende Kennzeichnung festgestellt. In manchen Fällen war das Zutatenverzeichnis nicht korrekt übersetzt. So wurde bei einem ausländischen Produkt die Angabe „glutammato monosodico“ im deutschen Zutatenverzeichnis in „Gluten“ übersetzt. Bei einem Trockenprodukt „Instant Miso Suppe“ fehlten Hinweise in deutscher Sprache, wie das Produkt überhaupt zuzubereiten ist.

Würmer - oder einfach nur Weizengrütze? In einer Beschwerdeprobe „Tarhana-Bauernsuppe“ vermutete der Verbraucher nach der Zubereitung Würmer. Im zubereiteten, gekochten Zustand waren Getreidekorn- und Blattgewürzbestandteile, jedoch keine „Würmer“ erkennbar. Tarhana ist ein vergorenes und getrocknetes, fertiges Nahrungsmittel, das aus einer Joghurt-Getreidemischung oder einer Joghurt-Getreide-Gemüsemischung zubereitet wird. Als Getreidebestandteil kann u.a. auch grob geschnittene Weizengrütze verwendet werden. Möglicherweise war dem Verbraucher diese Art einer Tarhana mit Weizengrützebestandteilen nicht bekannt und er hatte diese für Würmer gehalten.

Getreide und Getreideprodukte Unerwünschte „Zutaten“

Allergen visuell erkennbar

Zumeist von Verbrauchern vorgelegt wurden diverse Proben von Brot und Baguette mit eingebackenen Insekten. Identifiziert wurden Stubenfliegen, Florfliegen und Schaben.

Eine aufwendige Allergen-Analytik war bei einem mit Ölsaaten bestreuten Brot nicht unbedingt notwendig: Bereits mit bloßem Auge war auch Sesam erkennbar. Auf der Verpackung befand sich kein Hinweis auf dieses Allergen. Sesam zählt zu den Allergenen, die im Zutatenverzeichnis obligatorisch zu deklarieren sind.

Ein Verbraucher beklagte sich über Knirschen zwischen den Zähnen beim Verzehr eines „Bio-Brotes“. Hier war reichlich Sand mitverarbeitet worden, ungereinigtes Ausgangsgetreide war hier die Ursache.

Ein Dauerbrenner Aluminium in Backwaren 15 von insgesamt 58 Proben Laugengebäck wurden wegen überhöhter Gehalte an Aluminium bemängelt. Während an der Oberseite unauffällige Gehalte unter 10 Milligramm pro Kilogramm gemessen wurden, resultierten an der Unterseite von Brezeln bis zu 114 Milligramm Aluminium pro Kilogramm. Ursache für die hohen Gehalte ist ein Stoffübergang von Alublechen auf das Gebäck beim Backvorgang. Alubleche sollten daher beim Ausbacken von Laugengebäck nicht verwendet werden; Abhilfe können beispielsweise Trennpapiere schaffen.

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Feinkostsalate Die Beanstandungen betrafen zu einem großen Teil Kennzeichnungsmängel oder sensorische Abweichungen. Mikrobieller Verderb wurde nur vereinzelt festgestellt.

„Wiederverschließbarer“ Kartoffelsalat Ein Verbraucher fand in einem Kartoffelsalat ein „Zipp Teilchen“ (Kunststoffverschluss). Der Fremdkörper war aufgrund seiner Beschaffenheit (3 cm lang, spitz, teilweise scharfkantig) dazu geeignet die Gesundheit zu schädigen. Unter der Voraussetzung, dass er sich bei der Essensausgabe im Kartoffelsalat befand, wurde die Beschwerdeprobe als gesundheitsschädlich (Gefahr des Verschluckens) beurteilt.

Feinkostsalate, nicht immer vom „Feinsten“ Eine als „Nordischer Heringscocktail“ bezeichnete Probe fiel bei der sensorischen Untersuchung durch einen leicht tranigen und fischigen Geruch und Geschmack auf. Verbunden mit der analytisch ermittelten Peroxidzahl von 24 wies dieser Befund auf eine Fettzersetzung hin. Die Probe wurde als wertgemindert beurteilt.

Irreführende Kennzeichnung Eine Planprobe „Matjes Sahnetopf mit Apfel“ bestand nach sensorischer Prüfung aus Zwiebelstücken und Fischfiletstücken in einer klaren Marinade. „Sahne“ ist eine weißliche Emulsion. Da es sich bei der Marinade nicht um eine Emulsion handelte, wurde die Probe entgegen der Verkehrsbezeichnung „... Sahne...“ ohne Verwendung von Sahne hergestellt. Die Kennzeichnung wurde daher als zur Irreführung geeignet beurteilt.

Feine Backwaren „Cholesterinfreier“ Butterstollen

Christstollen - Haltbarkeit überschätzt

Laut Nährwertkennzeichnung „0 Milligramm pro Serviereinheit“ sollte ein Butter-Mandel-Stollen enthalten. Die Analyse widerlegte dies: Cholesterin war mit einem Anteil von 34 mg/kg nachweisbar.

Zu lang bemessen hatte ein landwirtschaftlicher Direktvermarkter das Mindesthaltbarkeitsdatum seiner Christstollen. Nach 3 bis 4 Wochen war der Stollen bereits oberflächlich stark verschimmelt.

Sahnetorten - Hygiene nicht immer bestens

Allergenkennzeichnung und sonstige Kennzeichnungsmängel

Hygienische Mängel bei der Herstellung bzw. dem Umgang mit dem fertigen Produkt war offensichtlich die Ursache für erhöhte Keimgehalte in 15 Proben von Sahne- oder Kremtorten aus Bäckereien und Konditoreien. Erhöhte Gehalte an Enterobakteriazeen wurden in 9 Proben festgestellt, teilweise wiesen die Proben zusätzlich erhöhte Gesamtkeimzahlen auf oder enthielten zu viele Pseudomonaden bzw. E. coli .

Hauptsächlich bei Dauerbackwaren handwerklicher Hersteller wurden nicht deklarierte Allergene nachgewiesen. Meistens sind Kontaminationen die Ursache, die besonders in kleinen Betrieben nur schwer zu vermeiden sind (s. auch Kapitel Allergene). Mitverarbeitete, gehärtete pflanzliche Fette waren bei Keksen im Zutatenverzeichnis nicht gekennzeichnet.

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Teigwaren 100% Hartweizen?

Schimmel und Verderb

Aufgrund seiner typischen Kocheigenschaften ist Hart- oder Durumweizen (Triticum durum) für die Herstellung von Teigwaren unentbehrlich. Er enthält besonders viel Kleberprotein und weniger Stärke als herkömmlicher Weichweizen. Da Hartweizen warmes und trockenes Klima benötigt, kann er hierzulande nur sehr eingeschränkt angebaut werden. Hauptanbauland in Europa ist Italien, außerdem wird Durumweizen aus den USA und Kanada importiert. Die Verwendung eines möglichst sortenreinen HartWeizens ist wichtiges Qualitätskriterium bei Teigwaren, was auch entsprechend beworben wird. Zwar gibt es keine rechtlich festgelegten Grenzwerte für Fremdgetreide, viele Spezifikationen sehen jedoch maximale Anteile von ca. 1 bis 3 Prozent als tolerierbar an.

Gekochte Spätzle und Suppennudeln, die in Küchen von Gaststätten entnommen wurden, wiesen erhöhte Keimgehalte auf. Hier ist meist nicht sachgerechte Lagerung bei zu hohen Temperaturen die Ursache. Noch in die Originalverpackung eingeschweißte, vorgegarte Teigwaren sowie türkische Teigblätter zum Füllen waren an der Oberfläche mit grünlichen Schimmelkolonien übersät. In Hartweizengrieß-Spaghetti einer großen Einzelhandelskette wurde bei mehreren Proben aus unterschiedlichen Chargen unmittelbar nach dem Öffnen der Verpackung ein Geruch nach Fäkalien festgestellt. Nach dem Kochen waren Geruch und Geschmack jedoch unauffällig.

Kennzeichnung, Zusatzstoffe Spätzle aus einer Gaststätte enthielten die künstlichen Farbstoffe Chinolingelb (E 104) und Gelborange S (E 110). Diese sind zur Anwendung bei der Herstellung von Teigwaren verboten.

Insgesamt 72 Hartweizenteigwaren wurden mit einem molekularbiologischen Verfahren auf Anteile von Weichweizen überprüft. Deutliche Weichweizenanteile über 5 Prozent wurden in 5 Proben (= 7%) festgestellt.

Insbesondere bei kleinen Herstellern oder Direktvermarktern werden noch immer zahlreiche Beanstandungen aufgrund von Mängeln bei der Angabe des Eigehaltes oder des Mindesthaltbarkeitsdatums ausgesprochen.

Ölsamen Die „Sendung“ mit der Maus In einer Beschwerdeprobe, einer vom Verbraucher geöffneten Packung Leinsamen, befand sich eine tote Maus. Die Maus war trocken und in einem mumienartigen Zustand Der Verbraucher gab an, dass er bereits von dem Leinsamen gegessen hätte, bevor die Maus aus der Packung gefallen sei. Durch den Verzehr des Leinsamens im Müsli befürchtete der Verbraucher sich mit dem Hanta Virus infiziert zu haben. Da eine genaue Bestimmung der Maus ergab, dass es sich nicht um eine Kurzschwanzmaus handelte, die üblicherweise Überträger dieses Virus ist, konnte eine Infektion des Verbrauchers mit Hanta Viren durch die Maus ausgeschlossen werden. Ob sich die Maus bereits in der originalverschlossenen

Packung befunden hatte, konnte nicht abschließend festgestellt werden. Der Verbraucher nahm den Kontakt zu den Medien auf: Unter dem Titel „Die Packung mit der Maus“ erlangte unsere Maus eine gewisse Berühmtheit in einer Stuttgarter Zeitung.

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Gemüseerzeugnisse, Gemüsezubereitungen Eine Vielzahl von Verbraucherbeschwerden wurde wiederum in dieser Produktgruppe bearbeitet.

Stein in Erbsen Eine Beschwerdeprobe „Junge feine Erbsen + Pariser Karotten“, bestehend aus einem geöffneten Weißglas mit Twist-off-Verschluss wurde aus Verbraucherhand vorgelegt. In dem Glas befand sich lediglich ein Steinchen. Der Beschwerdeführer gab an, dass er während des Verzehrs des Lebensmittels auf den Stein biss und ein Stück vom linken Backenzahn verlor. Entsprechende gesundheitsschädliche Fremdbestandteile waren in der Vergleichsprobe nicht auffindbar. Die Beschwerdeprobe Jeder Verbraucher, der Mängel bei Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und kosmetischen Mitteln feststellt, kann diese als Beschwerdeproben bei den Lebensmittelkontrolleuren der unteren Lebensmittelüberwachungsbehörden abgeben. Hierbei entstehen dem Beschwerdeführer bzw. dem Verbraucher keine weiteren Ausgaben. Die Beschwerdeprobe und eine möglichst identische Vergleichsprobe werden von den Lebensmittelkontrolleuren dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt zur Untersuchung und Begutachtung vorgelegt. Voraussetzung für eine sinnvolle Untersuchung ist, dass die Mängel des Lebensmittels nicht durch den Beschwerdeführer selbst verursacht wurden, wie z.B. durch unsachgerechte Lagerung nach dem Einkauf. Anschließend werden die Proben von den Sachverständigen begutachtet. Bei Beanstandungen leiten die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden weiterführende Maßnahmen ein.

Feldsalat mit Moos Ein Beschwerdeführer legte frisch geernteten Feldsalat vor, der mit grünen Partikeln verunreinigt war. Trotz dreimaligen Waschens sei der Salat nicht restlos von den Fremdpartikeln zu reinigen gewesen. Im mikroskopischen Bild der Partikel war deutlich zu erkennen, dass es sich um Pflanzenteile bzw. kleine ganze Pflanzen handelt. Es waren eindeutig pflanzliche Zellen mit grünen Chloroplasten erkennbar. Bei geringerer Vergrößerung waren knospenartige Pflänzchen zu erkennen.

Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich bei den grünen Partikeln um kleine Moospflanzen. Da die Partikel hauptsächlich an den Unterseiten der Salatblätter anzutreffen waren, war davon auszugehen, dass keine Kontamination von oben durch die Luft stattgefunden hatte, sondern die Partikel durch den Regen von unten an die Blätter gespült oder gespritzt worden sind. Der Salat wurde als nicht unerheblich im Genusswert gemindert beurteilt.

Kohlrabi - sensorisch auffällig? In den Wintermonaten gingen wiederholt KohlrabiBeschwerdeproben ein. Als Beschwerdegrund wurde ein abweichender Geschmack und Geruch nach Chemie angegeben. Der Geruch und Geschmack der Kohlrabi wurde von mehreren in der Sinnenprüfung geschulten Personen als leicht scharf, an Rettich erinnernd, leicht chemisch und noch unauffällig beurteilt. Dieser leicht scharfe und chemische Geruch und Geschmack ist nach Erfahrung des CVUA Freiburg nicht untypisch für Kohlrabi, der unter Folie gezogen worden ist. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass natürliche Schwefelverbindungen, die bei entsprechender Düngung oder entsprechendem Boden in höheren Mengen gebildet werden, eine Geruchsund Geschmacksabweichung verursachen könnten. Von Seiten des CVUA Freiburg blieben die Beschwerdeproben unbeanstandet.

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Pilze und Pilzerzeugnisse Ein Verbraucher stellte nach dem Öffnen einer Packung mit tiefgefrorenen Steinpilzwürfeln eine ca. 2,5 cm lange Larve zwischen den Pilzen fest. Die Pilze wurden als nicht zum Verzehr geeignet beurteilt. Zu dieser Probe wurde eine original verschlossene Vergleichsprobe vorgelegt. In dieser Probe befand sich zwar keine Larve, jedoch ein ca. 5 cm langes

gebogenes Drahtstück, dessen Enden jeweils in einem tiefgefrorenen Steinpilzwürfel steckten. Dieses Metallteil stellt eine Gesundheitsgefahr beim Verzehr durch den Verbraucher dar. Ebenso gesundheitsschädlich war eine Verbraucherbeschwerde mit Champignons in einer Glaskonserve, in der sich ein scharfkantiger Glassplitter befand.

Bilder: Larve und Draht in Packungen mit tiefgefrorenen Pilzen und ein Glassplitter in einer Pilzkonserve

Obstprodukte, alkoholfreie Getränke Bananenchips - so gesund wie frische Bananen? In 11 Proben Bananen-Chips wurde analytischchemisch ein möglicher Gehalt an trans-Fettsäuren sowie die Fettsäurenverteilung untersucht. Trans-Fettsäuren zählen aus ernährungsphysiologischer Sicht zu den unerwünschten Bestandteilen unserer Nahrung, da sie den Gehalt an Low Density Lipoprotein (LDL-Cholesterin, „schlechtes“ Cholesterin) im Blut erhöhen und den Blutspiegel von High Density Lipoprotein (HDL-Cholesterin, „gutes“ Cholesterin) senken können. Für die Herstellung von Bananen-Chips werden Bananenscheiben in Kokosöl frittiert, mit Sirup überzogen und getrocknet. Dieser Verarbeitungsprozess dient der Haltbarmachung von frischen Bananen, jedoch steigt der Fettgehalt im Endprodukt stark an. In Bananen-Chips sind im Durchschnitt stolze 30 % Fett enthalten. Frische Bananen enthalten hingegen durchschnittlich lediglich ca. 0,2 % Fett, getrocknete Bananen ca. 0,5 % Fett.

Erfreulicherweise waren trans-Fettsäuren in den Bananen-Chips nicht nachweisbar. Die Kennzeichnung der Erzeugnisse entsprach jedoch nicht immer den lebensmittelrechtlichen Vorschriften. So wurde teilweise Kokosfett im Zutatenverzeichnis deklariert, wobei analytisch-chemisch eine Fettsäurenverteilung ermittelt wurde, die vielmehr derjenigen eines Palmöls entsprach. Bei einer Probe Bio-Bananen-Chips wurde ausgelobt, dass das Produkt keine Konservierungs- und Farbstoffe enthält. Auslobungen sind jedoch als Werbung mit Selbstverständlichkeiten anzusehen, wenn alle vergleichbaren Produkte dieselben Eigenschaften aufweisen. Für Bio-Bananen-Chips sind nach der EU-Öko-Verordnung keine Konservierungsund Farbstoffe zugelassen.

Andere Länder - andere Höchstmengen In zwei kalorienreduzierten Erfrischungsgetränken aus Russland wurde der Gehalt an Süßstoffen untersucht. Die Gehalte des Süßstoffs Saccharin lagen in beiden Fällen über der Höchstmenge der Zusatzstoffzulassungsverordnung. Die Getränke dürfen hier so nicht in den Verkehr gebracht werden.

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Wein, Erzeugnisse aus Wein „Prosecco“ unter Druck

Süd oder Nord? - Herkunft von Perlwein

Perlwein entwickelte sich - insbesondere unter dem Rebsortennamen „Prosecco“ - in den letzten Jahren zum angesagten Szenegetränk. In jüngster Zeit wurde dieser Trend durch Abfüllung in poppige Dosen und aufwändige Werbekampagnen noch verstärkt. Bei „Perlwein“ bzw. „Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure“ handelt es sich um Tafel- oder Qualitätswein, der u.a. bei 20 °C einen auf endogenes (bei der Gärung entstandenes) bzw. exogenes (technisch zugesetztes) gelöstes Kohlendioxid zurückzuführenden Überdruck von mind. 1,0 und max. 2,5 bar aufweist.

Herstelleraussagen zufolge sind auf dem Markt ausschließlich stark perlende, möglichst „schaumweinähnliche“ Perlweine gefragt, so dass der Überdruck bei der Produktion ausgereizt und möglichst nahe am oberen Grenzwert von 2,5 bar eingestellt wird. Wird dieser jedoch unter Berücksichtigung der Messunsicherheit überschritten, sind weitreichende Folgen möglich. Aus weinrechtlicher Sicht entspricht das Erzeugnis nicht mehr der Definition eines „Perlwein“ und darf somit nicht zum unmittelbaren menschlichen Verbrauch angeboten oder abgegeben werden. Wird zudem ein Überdruck von 3,0 bar erreicht oder überschritten, liegt i.d.R. ein Fall von Steuerhinterziehung vor, da nach dem Gesetz zur Besteuerung von Schaumwein und Zwischenerzeugnissen ab diesem Überdruck eine Schaumweinsteuer von derzeit 136 €/hL (1,02 €/0,75 LiterFlasche) fällig geworden wäre.

Im Laufe des Jahres wurde der Verdacht bekannt, dass süditalienische Grundweine zur Herstellung von Perlwein, also Erzeugnisse der europäischen Weinbauzone C III B, zu Weinen aus der Region Venezien (Veneto, Weinbauzone C II) umdeklariert worden sein sollen. Mit Hilfe der StabilisotopenUntersuchung (IRMS) sollten mögliche Manipulationen überprüft werden. Dabei fielen drei Perlweine 18 aufgrund eines erhöhten O-Gehaltes auf. Da die Gehalte für den ermittelten Jahrgang und die Herkunft („Veneto“) eben noch möglich waren, wurde von einer förmlichen Beanstandung abgesehen.

„Indeholder Sulfitter“ - Alles klar? Erzeugnisse des Weinrechts, die nach dem 25.11.2005 abgefüllt und etikettiert wurden, unterliegen der Pflicht zur Kenntlichmachung von allergenen bzw. Unverträglichkeiten auslösenden Stoffen. In der Praxis betrifft dies bisher die Verwendung von Schwefeldioxid. Bei Gehalten > 10 mg/L ist die Angabe „Enthält Schwefeldioxid“ bzw. „Enthält Sulfite“ in der Etikettierung anzugeben. Diese Angabe hat in deutscher Sprache zu erfolgen. In zahlreichen Proben fehlte die entsprechende Allergenkenntlichmachung oder war nicht in deutscher Sprache angegeben.

Nach unseren Untersuchungen wies eine steigende Anzahl in- und ausländischer Perlweine, die im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung erhoben wurden, einen Überdruck größer 2,5 bar im Extremfall bis 4,0 bar - auf. Die Beanstandungsquote war mit 17,5 % auffällig hoch. In einigen Fällen ermittelt(e) die Staatsanwaltschaft. Bild: korrekte Kennzeichnung

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Weitere Kennzeichnungsmängel

Kontrollen

Die obligatorische Angabe des Abfüllers war in vielen Fällen fehlerhaft oder unvollständig. Bei zwei französischen Weinen waren die unzulässigen Begriffe „Réserve“ bzw. „Sélection“ ebenso zu beanstanden wie der Begriff „Erzeuger des Jahres“ bei einem italienischen Qualitätswein. Bei einem badischen Wein der Rebsorte „Zweigelt“ fehlte die Angabe „aus Versuchsanbau“.

Als Konsequenz aus den in den Weinbaubetrieben vorgenommenen Kontrollen erwuchsen 200 mündliche und 32 schriftliche Belehrungen sowie 16 schriftliche Berichte mit förmlichen Beanstandungen. Zahlen dazu sind der im Anschluss angehängten Tabelle zu entnehmen, mit deren Hilfe die Weinkontrolle alljährlich eine Kurzdarstellung ihrer Tätigkeit zur Weitergabe an die EU-Kommission abliefert. Der Großteil der Bemängelungen beruhte auf Verstößen gegen Aufzeichnungs- bzw. Buchführungspflichten.

Ein „Altdeutscher“ Glühwein wurde aufgrund des unzulässigen Begriffes „Sonderabfüllung“ sowie der Abbildungen von 5 Sternen und einer siegelähnlichen Auszeichnung als irreführend beurteilt.

Stoffliche Mängel Auch in 2007 mussten einige Erzeugnisse wegen Überschreitung diverser Höchstmengen beanstandet werden. So wiesen 13 Proben einen vom in der Etikettierung angegebenen Alkoholgehalt deutlich abweichenden Wert auf, zwei Proben überschritten den Grenzwert für Schwefeldioxid. Darüber hinaus waren 6 Proben wegen deutlicher sensorischer Mängel und nicht handelsüblicher Beschaffenheit zu beanstanden.

Aus der Arbeit der Weinkontrolle

Bild: Beispiel einer „modernen“ Buchführung

Probenahme

Aus den weiteren Beanstandungen sind vier Fälle besonders hervorzuheben:

2007 haben die drei dem CVUA zugeordneten Weinkontrolleure insgesamt 477 Proben erhoben, davon 157 Planproben in Erzeugerbetrieben. 14 Proben wurden für Vergleichszwecke entnommen. Als Verdachtsproben wurden 20 Erzeugnisse erhoben, die bei Betriebsprüfungen wegen ihrer Etikettierung oder aus sonstigen Gründen aufgefallen waren. Zur Kontrolle des Herbstgeschehens wurden 248 Proben gezogen. Hierbei handelte es sich um Trauben, Moste, Maischen und Jungweine aus allen Weinbaubereichen, die vor allem auf ihr Mostgewicht hin überprüft wurden. Für den Ausbau einer europäischen Datenbank wurden 15 Keltertraubenproben erhoben. Diese werden auf ihr Verhältnis an bestimmten Stabilisotopen überprüft, um damit beispielsweise die tatsächliche Herkunft des Weines nachweisen zu können. Um zu überprüfen, ob das Lesegut verbotswidrig stark ausgepresst worden war, wurden außerdem 15 Tresterproben erhoben und auf ihren potentiellen (Rest-)Alkoholgehalt hin überprüft. In keinem Fall führte das Ergebnis zu einer Beanstandung.

Geprüfte Qualität - nur aus der Flasche Eine Weinhandelskellerei hat in Flaschen abgefüllte Qualitätsweine badischer Winzergenossenschaften aufgezogen und in sog. Kegs (Mehrwegfässer) umgefüllt. Der Inhaber wollte seinen Kunden aus der Gastronomie das Aufziehen der Flaschen ersparen. Die amtliche Prüfungsnummer für diesen Wein wurde jedoch für die „geprüfte Qualität im Glase“ vergeben. Die geschilderte Vorgehensweise des Weinhändlers war daher unzulässig. Die Gefahr von Qualitätseinbußen oder gar von Verfälschungen beim Umfüllen bereits abgefüllter Weine ist einfach zu groß.

Qualitätswein, der keiner war Von einem bundesweit tätigen Handelsunternehmen für „Bioweine“ wurde ein Wein, dem bei der amtlichen Qualitätsweinprüfung die Prüfungsnummer wegen unzureichender Qualität versagt worden war, dennoch als Qualitätswein in den Verkehr gebracht. Der Verantwortliche hat deshalb mit einem Strafverfahren wegen „Irreführung“ zu rechnen. Dem Betrieb entstanden zudem hohe Kosten für die Rücknahme der Weine, die v. a. aus Biomärkten in ganz Deutschland zurückgeholt werden mussten.

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Zuviel Kupfer

nisses eines Mitbewerbers erstanden, die Etiketten abgelöst und durch die eigene Ausstattung ersetzt.

Die unzureichende Durchmischung eines Behältnisses (Tank) vor der Abfüllung hatte überhöhte Kupferwerte zur Folge. Das Erzeugnis war noch nicht in Verkehr gelangt. Ein Strafverfahren konnte vermieden werden.

Dabei nahm man es nicht so genau. Aus der einfachen wurde die traditionelle Flaschengärung (auf der Homepage des Betriebes übrigens als „methode champonaise“ bezeichnet), die Amtliche Prüfungsnummer wurde zwar nicht beantragt, aber dafür nach Gutdünken „angepasst“ und die angegebene geografische Herkunft rutschte ca. 30 km weiter in den Süden. Was dagegen anstieg war der Verkaufspreis. War eine Flasche des qualitativ durchaus zufriedenstellenden Erzeugnisses vormals zum Aktionspreis von 4,99 € zu haben, so stieg der Preis nach dem Etikettierungs-Update auf dezente 11,99 €. Kreativität gibt es halt nicht umsonst.

Not macht erfinderisch Die gesetzlich vorgeschriebene Herstellungsdauer für einen nach der Flaschengärmethode hergestellten Sekt beträgt mindestens neun Monate. Dies führt gelegentlich zu Engpässen auf Anbieterseite. Um dennoch liefern zu können, wurden im Fall eines Betriebs kurzerhand über 400 Flaschen des Erzeug-

Statistische Angaben über die Kontrolltätigkeit der Weinkontrolle (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Zahl der Kontrollen Ohne Beanstandung Mängel in der Weinbuchführung Unzulässige Behandlungsstoffe oder -verfahren Fehlende oder mangelhafte Begleitpapiere Verstöße beim Qualitätsprüfungsverfahren Kennzeichnungsmängel Unregelmäßigkeiten beim Herbstgeschehen (Traubenlese, Herbstbuch, Erntemeldung usw.) (9) Mängel bei Getränkekarten, Preisangeboten, Werbung (10) Sonstige Beanstandungen 1

2

3

4

5

6

7

8

9

Erzeugerzusammenschlüsse Sonstige Erzeugerbetriebe Abfüllende Weinhandelsbetriebe Groß- und Einzelhandelsbetriebe Gaststätten, Straußwirtschaften, sonst. Ausschank Schaumweinkellereien Sonstige Betriebe

297

238

6

7

3

16

23

1

3

573

417

48

5

8

40

35

14

4

2

11

6

1

3

60

39

16

3

1

17

8

2

4

2

4

3

1

8

6

1

Insgesamt

970

717

74

7

2

1

10

1 1

1 20

15

57

62

16

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Spirituosen 177 von insgesamt 534 Spirituosen waren zu beanstanden. Die Beanstandungsquote von 33 % ist damit im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas gestiegen. Den zahlenmäßig größten Anteil machten dabei Abweichungen vom angegebenen Alkoholgehalt sowie diverse Kennzeichnungsmängel aus. Aber auch Fremdkörper wie Insekten, Wertminderungen durch mangelhafte sensorische Qualität, sowie erhöhte Ethylcarbamatgehalte tragen zur Gesamtquote deutlich bei.

Dauerbrenner Ethylcarbamat

„Anwendung“ eines Himbeerlikörs

Im Jahr 2007 wurden 121 Steinobstbrände (Kirsch-, Zwetschgen- und Mirabellenbrände) auf Ethylcarbamat untersucht. Davon überschritten 39 Proben (32,2 %) den Richtwert von 0,4 mg/L um mehr als das Doppelte. Spitzenreiter war ein Vogelbeerbrand, dessen Gehalt an Ethylcarbamat nach Belichtung mit UV-Licht noch weiter auf 14,2 mg/L anstieg.

Ein Himbeerlikör wurde sowohl in der Etikettierung als auch im Internet mit dem Hinweis beworben: „wirkt appetitanregend, harn- und schweißtreibend und bei Verstopfung.“ Diese Auslobungen sind als gesundheitsbezogene Angaben zu werten und waren bei einem Lebensmittel nach bisherigem Recht als irreführend zu beurteilen, wenn diesem die angegebenen Wirkungen nach den Erkenntnissen der Wissenschaft nicht zukamen oder diese wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert waren. Die Beweispflicht lag hier auf Seiten des Herstellers. Dieser entfernte aufgrund der Beanstandung die Werbung im Internet als auch auf dem Etikett.

Ethylcarbamat wurde im Februar 2007 von der IARC (International Agency for Research on Cancer) als „wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen“ (Gruppe 2A) hochgestuft. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) legte im November 2007 eine wissenschaftliche Studie vor, nach der Ethylcarbamat in bestimmten Spirituosen wie Steinobstbränden und Tequila ein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher darstellen kann. Auch die badenwürttembergischen Untersuchungsergebnisse über Ethylcarbamat wurden an die EFSA übermittelt und gingen in diese toxikologische Bewertung ein. Die EFSA hat darüber hinaus gefordert, dass Maßnahmen zur Reduzierung von Ethylcarbamat in Steinobstbränden eingeleitet werden sollten (siehe hierzu Merkblatt des BfR:

Im Juli 2007 ist die Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel in Kraft getreten. Diese enthält auch Regelungen zu Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent. Diese Getränke dürfen zum einen keine gesundheitsbezogenen Angaben tragen. Zum anderen sind nährwertbezogene Angaben nur dann zulässig, wenn sich diese auf einen geringen Alkoholgehalt oder eine Reduzierung des Alkoholgehalts oder eine Reduzierung des Brennwerts beziehen.

http://www.bfr.bund.de/cm/234/massnahmen_zur_reduzierun g_von_ethylcarbamat_in_steinobstbraenden.pdf).

Konfitüren, Gelees, Fruchtaufstriche 43 von insgesamt 84 Erzeugnissen dieser Warengruppe (= 51 %) waren zu beanstanden. Betroffen waren hauptsächlich Produkte von Direktvermarktern, bei denen die Mindestmenge von 60 % an löslichen Trockenstoffen (Refraktometerwert) bei Gelee/Gelee extra, Konfitüre/Konfitüre extra oder Marmelade nicht eingehalten wurde oder andererseits die Kennzeichnung teilweise oder ganz fehlte.

„Chemische“ Fruchtaufstriche Zwei Beschwerdeproben „Fruchtaufstrich“ wurden mit dem Beschwerdegrund „riecht stark nach Chemie“ abgegeben. Sensorisch war dies teilweise nachvollziehbar, denn es wurde ein an Klebstoff erinnernder Geruch festgestellt. Analytisch wurden mittels Headspace-Gaschromatographie die Stoffe Ethylacetat und Ethanol festgestellt, welche zu den Gärungsnebenprodukten zählen und den sensorischen Befund

bestätigten. Angeblich hatte der Beschwerdeführer die Fruchtaufstriche einen Tag vor der Rückgabe an das Einzelhandelsgeschäft gekauft. Jedoch war ein Großteil des Inhalts bereits verzehrt und der Restinhalt wies deutliche Abweichungen im Vergleich zu den Vergleichsproben auf. Lagerversuche bei den Vergleichsproben unter den auf dem Etikett angegebenen Temperaturbereich (+4 °C bis +7 °C) führten innerhalb einer entsprechenden Zeitspanne zu keinen Gärungserscheinungen.

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Speiseeis Nach wie vor Hygienemängel

Milcheis und Schokosplitter

25 Prozent der Speiseeisproben aus Eiscafes mussten aufgrund erhöhter Gehalte an Enterobakteriazeen bzw. erhöhter Gesamtkeimzahlen beanstandet werden. Dies entspricht etwa auch der Quote des Vorjahres. In zwei Eisproben aus Eistheken wurden dabei auch Staphylokokken festgestellt.

Die Bezeichnung einer Probe als „Milcheis“ ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft: Das Eis muss einen Mindestgehalt an Milchfett aufweisen. Darüber hinaus sind andere Fette verboten, sofern sie nicht aus natürlichen, fetthaltigen Zutaten wie Nüssen etc. stammen.

Schön bunt - Farbstoffdeklaration fehlt

In vielen „Milcheis“-Proben wurden Fremdfette gefunden. Diese stammen meist aus der Verwendung eines Halbfertigproduktes bei der Speiseeisherstellung. Allerdings waren manche dieser Produkte fälschlicherweise als zur Herstellung von „Milcheis“ geeignet deklariert. Des weiteren enthielten einige Proben schlicht zu wenig Milchfett: Der verwendete Milchanteil bei der Herstellung war zu gering oder es wurde Milch mit zu geringem Fettgehalt verwendet.

In zahlreichen Fruchteisproben (Mango, Maracuja, Aprikose) sowie in „Vanilleeis“ aus Eiscafes wurden die gelb färbenden Stoffe Kurkumin und ß-Carotin nachgewiesen. Diese sind meist in Halbfertigprodukten zur Herstellung des Eises enthalten, um das Endprodukt optisch attraktiver zu machen. Dienen sie aber allein der Färbung des Endproduktes, müssen sie als Zusatzstoffe kenntlich gemacht werden, auch wenn sie aus natürlichen Stoffen wie Kurkuma oder Karotte extrahiert wurden. Diese Kenntlichmachung war überwiegend nicht vorhanden. Darüber hinaus mussten zahlreiche Beanstandungen ausgesprochen werden, da zugelassene künstliche Farbstoffe nicht deklariert waren.

Immer wieder wird in Proben aus Eiscafes die Verwendung kakaohaltiger Fettglasur statt echter Schokolade in Schokosplittern festgestellt. Dies ist zwar nicht verboten, muss jedoch kenntlich gemacht werden, da ansonsten eine Täuschung des Verbrauchers vorliegt.

Honig Stark wärmegeschädigter Honig und weiterhin viele Kennzeichnungsmängel

Semicarbazid in Deckel-Dichtungen ein altes Thema taucht wieder auf

Ein Verbraucher bezweifelte, dass es sich bei den Honigen, die er bei einer regionalen Imkereigenossenschaft erworben hatte, um Blütenhonige handelte. Bereits bei der Sinnenprüfung wurde ein stark abweichender, brenzliger Geruch und ein deutlich bitterer Kochgeschmack sowie eine dunkelbraune, fast schwarze Farbe festgestellt. Der Hydroxymethylfurfural (HMF)-Gehalt betrug 1908 mg/kg bzw. 1755 mg/kg. Die Honigverordnung erlaubt einen HMFGehalt von höchstens 40 mg/kg für Honige mit nicht tropischem Ursprung. Die Erzeugnisse wurden offensichtlich einer sehr starken Wärmebehandlung unterzogen, da zudem der Wassergehalt unter 13,2 g/100 g lag und auch ein sehr niedriger Enzymgehalt festgestellt wurde.

Bei der Untersuchung von Honig auf Tierarzneimittelrückstände wurden nicht nur die Honige auf das Vorhandensein von Semicarbazid (SEM), sondern auch die Dichtungen von Metalldeckeln, die zum Verschließen von Honiggläsern verwendet wurden, auf die Abgabe dieses Stoffes untersucht.

Der größte Teil der Beanstandungen betraf fehlende oder fehlerhafte Kennzeichnungselemente, etwa bei dem Mindesthaltbarkeitsdatum oder bei der neuerdings vorgeschriebenen Angabe über den Ursprung des Honigs. Teilweise fehlte auf der Fertigpackung auch die Angabe der Nennfüllmenge oder die Losangabe.

SEM ist ein Zerfallsprodukt, das unter der Hitzeeinwirkung bei der Herstellung der aufgeschäumten Kunststoffdichtungen in Metalldeckeln aus dem Stoff Azodicarbonamid, einem Treibmittel zur Herstellung von aufgeschäumten Kunststoffen, entsteht. Die Verwendung von Deckeln, die mit Azodicarbonamid hergestellt wurden, ist jedoch seit 2005 verboten. Bei sieben Proben wurden positiv getestete Deckel verwendet und daher beanstandet. Zudem wiesen vier Honige Rückstände von SEM auf. In weiteren neun Honigen aus Drittländern und aus der EU, darunter einem „Bio-Honig“, wurden Sulfonamide festgestellt. In der EU sind Sulfonamide für die Anwendung bei Bienen nicht zugelassen (s. auch Kapitel 7 Pharmakologisch wirksame Stoffe).

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Zuckerwaren Zuckerstangen, die in einem Billigmarkt erhoben wurden, wiesen einen unangenehmen Geruch und Geschmack auf, der von den Sinnenprüfern als wertmindernd beurteilt wurde. Zahlreiche Beanstandungen wurden wegen fehlender Farbstoffkenntlichmachung ausgesprochen.

Einkaufen mit der Lupe? Hersteller gehen vermehrt dazu über, auf den Verpackungen die Pflichtangaben in mehreren Sprachen anzugeben. Dies führt jedoch dazu, dass diese Angaben in einer Schriftgröße von teilweise unter 1 mm bei den Großbuchstaben angegeben und somit praktisch nicht mehr lesbar sind. In einem Verordnungsentwurf der EU wird ausgeführt, dass die Pflichtangaben in einer Schriftgröße von mindestens 3 mm anzugeben sind.

Fertiggerichte, zubereitete Speisen Die Beanstandungen betrafen zu einem großen Teil Kennzeichnungsmängel und Verbraucherbeschwerden.

Zusatzstoffe - fehlende Deklaration und mehr Mehrfach sind asiatische Instantnudeln mit Soßenpulver und Ölpaste durch nicht deklarierte Gehalte an den Antioxidantien Butylhydroxyanisol (BHA) und Butylhydroxytoluol (BHT) in der Soßenpaste und in den Nudeln aufgefallen. Bei keiner der Proben wurde der zugelassene Höchstgehalt überschritten. Bei einer als „vegetarische Rostente Huhn“ bezeichneten Probe, einem aus Asien importierten Lebensmittel, von der Textur her ähnlich wie Sojafleisch (texturiertes Sojaprotein), wurde die Höchstmenge für BHT in Fett um das 10fache überschritten. Da die Probe jedoch einen geringen Fettgehalt aufwies, war von einer Gesundheitsgefährdung durch den Verzehr dieses Lebensmittels nicht auszugehen. Bei einem asiatischen Instant-Lebensmittel wurde im Zutatenverzeichnis ein Zusatzstoff (E521 = Natriumaluminiumsulfat - Natriumalaun) aufgeführt, der nur für Eiklar und kandiertes Obst und Gemüse zugelassen ist. Somit handelte es sich um einen für dieses Lebensmittel nicht zugelassenen Zusatzstoff. Verschiedene Proben Antipasti (z. B. in Öl eingelegte Gemüse) in Fertigpackungen und als lose Ware fielen durch nicht deklarierte Gehalte an Konservierungsstoffen und Sulfit auf. Vereinzelt kamen auch geschwärzte Oliven ohne Kenntlichmachung der Schwärzung hinzu.

„Tierische“ Lebensmittel In verschiedenen Gerichten wurden Insekten festgestellt. Eine Beschwerdeprobe „gefüllte Weinblätter mit Reis“ erhielten wir wegen des Verdachts auf Maden in der Füllung. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass keine Maden, aber eine zwischen den Weinblättern eingewickelte tote Spinne enthalten war. Diese Probe wurde als zum Verzehr ungeeignet beurteilt.

Aufbacken - aber wie? Bei einer Planprobe Kabeljau-Sahne-Auflauf ging aus dem Zubereitungshinweis auf der Umverpackung nicht klar hervor, dass die Schale, in der sich der Auflauf befand, nicht zum Aufbacken mit in den Ofen gestellt werden durfte. Beim Erhitzen der Schale verformte sie sich unter starker Geruchsentwicklung.

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Nährwert- und gesundheitsbezogene Werbung bei Lebensmitteln Im Juli 2007 trat die neue Verordnung zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben über Lebensmittel (VNGA, „Health Claims Verordnung“) in Kraft. Damit haben sich für die Lebensmittelwirtschaft und die amtliche Überwachung wesentliche Änderungen gegenüber der bisherigen Rechtslage in Bezug auf die o.g. Werbeaussagen ergeben. Erfreulich ist, dass im Anhang der Verordnung die Art und die Anforderungen an nährwertbezogene Angaben abschließend geregelt sind. Das schafft EU-weit Rechtssicherheit für alle Beteiligten, wenngleich die Liste ggf. künftig einer Ergänzung bedarf. „Gesundheitsbezogene“ Angaben bedürfen künftig einer Zulassung. Dabei sind unterschiedliche Formen der Zulassung vorgesehen: - für bereits allgemein wissenschaftlich akzeptierte Werbeaussagen; - für solche, denen neue wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde liegen; - für solche, die eine „Reduzierung eines Krankheitsrisikos“ in Aussicht stellen; - für solche, die sich auf Kinder beziehen. Ein solches EU-weit einheitliches Zulassungsverfahren dürfte aus Sicht der Verbraucher die Glaubwürdigkeit von derartigen Werbeaussagen, z.B. bei „Funktionellen Lebensmitteln“ deutlich erhöhen. Außerdem soll die Möglichkeit zur nährwert- oder gesundheitsbezogenen Bewerbung auf solche Lebensmittel beschränkt werden, die insgesamt ein günstiges „Nährwertprofil“ aufweisen. Wie die Konzeption für Nährwertprofile aussehen soll, ist derzeit noch nicht geregelt. Die Umsetzung der neuen Verordnung erfolgt in einzelnen Stufen, die jeweils mit Übergangsregelungen versehen sind. Bislang inhaltlich noch nicht ausgefüllt sind die Listen mit zugelassenen gesundheitsbezogenen Angaben und die Anforderungen an die Nährwertprofile.

Was hat sich im Jahr 2007 auf dem Markt bereits getan ? Etiketten werden neu gestaltet Auffallend ist, dass viele Hersteller für die meisten Produkte ihrer Palette eine grundlegende inhaltliche und graphische Neu-Gestaltung der Etiketten und sonstigen Kennzeichnung auf den Packungen vorgenommen haben. Insgesamt ist das Bemühen der Hersteller erkennbar, die Pflicht- und freiwilligen Angaben für die Verbraucher optisch klarer zu strukturieren und sprachlich zu vereinfachen. In vielen Fällen ist dies gut gelungen in anderen wirkt die Informationsgestaltung zu „graphiklastig“. Innerhalb bestimmter Lebensmittelkategorien, z.B. ACE-Getränken, Probiotischen Milcherzeugnissen und Säuglingsnahrung unterscheiden sich die Wer-

beaussagen der verschiedenen Hersteller nach Art und Inhalt nur noch geringfügig voneinander. Der ursprüngliche Zweck von Werbeaussagen - Unterscheidung von Konkurrenzprodukten - wird dadurch relativiert. „Kryptische“ bis wachsweiche Formulierungen Auffallend ist auch, dass für bestimmte Inhaltstoffe - z.B. Carnitin - zunehmend moderatere bis hin zu „kryptischen“ Formulierungen verwendet werden: „kann...bei Bedarf“, „..kann körpereigene ....Funktionen natürlich unterstützen...“ und „...ist ein bedeutsamer Stoff für...“. Dabei wird der Verbraucher über die tatsächlich zu erwartende Wirkung im Unklaren gelassen, denn offen bleibt, • ob eine nennenswerte Verbrauchergruppe tatsächlich einen Bedarf hat, •

welche Voraussetzungen für die „Unterstützung der jeweiligen Körperfunktion“ gegeben sein müssen,



ob der Mensch überhaupt auf eine zusätzliche Zufuhr eines derart beworbenen Stoffs - in konzentrierter oder angereicherter Form - angewiesen ist,



ob die natürlichen Gehalte in den Lebensmitteln den funktionellen Zweck in ausreichendem Maß erfüllen.

Auch das Unterlassen von Informationen kann eine Verbrauchertäuschung darstellen! Vereinzelt, etwa bei alkohol- oder coffeinhaltigen Getränken, zielt die Werbeaussage nicht mehr auf eine „gesundheitsbezogene“ Aussage als vielmehr auf „Erfrischung“, „Wellness“ oder „Leistungssteigerung“ ab. Dabei wird offensichtlich die Grenze zwischen gesundheitsbezogenen und damit zulassungspflichtigen (für Getränke mit mehr als 1,2 % Vol Alkohol generell nicht zulässig) und sonstigen nicht zulassungspflichtigen Werbeaussagen ausgelotet. Vereinzelt wurden im vergangenen Jahr die stofflichen Anforderungen an nährwertbezogene Angaben z.B. „reich an Ballaststoffen“ oder „mit Folsäure“ nicht eingehalten.

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Säuglings- und Kleinkindernahrung Säuglinge (Kinder bis zu einem Lebensjahr) und Kleinkinder (ein bis drei Jahre) stellen eine besonders empfindliche Verbrauchergruppe dar. Daher enthält die Diät-Verordnung (DiätV) umfangreiche Regelungen zur Zusammensetzung und Kennzeichnung von Säuglings- und Kleinkindernahrung. Diese Produkte werden von uns regelmäßig auf eine Vielzahl von Inhaltstoffen und Kontaminanten untersucht. Beanstandungen der Zusammensetzung waren erfreulicherweise selten. Bei der Werbung waren gelegentlich Mängel feststellbar.

Gesundheitsbezogene Werbeaussagen bei Säuglingsanfangsnahrung Besonders strenge Regelungen bezüglich Werbeaussagen gelten bei Säuglingsanfangsnahrung, die in den ersten Lebensmonaten zur alleinigen Ernährung von Säuglingen dient. Das frühere Säuglingsnahrungswerbegesetz ist mittlerweile in die DiätV übernommen worden und schränkt die Werbung für Säuglingsanfangsnahrung ein. Zwar ist die Werbung mit zutreffenden und wissenschaftlich hinreichend gesicherten Sachinformationen zulässig, diese Werbung darf für Säuglingsanfangsnahrung jedoch nur in wissenschaftlichen oder der Säuglingspflege gewidmeten Veröffentlichungen erscheinen. Die DiätV regelt auch die Kennzeichnung von Säuglingsanfangsnahrung und beschreibt Anforderungen für die Verwendung bestimmter Aussagen in der Etikettierung. Diese Anforderungen der DiätV ließen bisher noch Interpretationsspielraum und wurden von uns zum Schutz des Verbrauchers im Sinne der EURichtlinie ausgelegt, die diesbezüglich klarer gefasst ist. Danach darf die Etikettierung von Säuglingsanfangsnahrung nur bestimmte Angaben unter den dort festgelegten Bedingungen enthalten.

Die Werbeaussagen bei 37 Produkten von 9 verschiedenen Herstellern bzw. Marken von Säuglingsanfangsnahrung wurden systematisch unter die Lupe genommen. Die überwiegende Zahl der Hersteller hielt sich an die Beschränkung von Werbeaussagen bei Säuglingsanfangsnahrung. Bei Produkten von 3 Herstellern bzw. Marken waren Aussagen zur Stärkung des Immunsystems oder der Abwehrkräfte des Babys durch prebiotische Ballaststoffe oder probiotische Mikroorganismen zu beanstanden. Ende des Jahres 2007 hat die Umsetzung der EURichtlinie in die DiätV nun auch Klarheit geschaffen und unsere Beurteilungspraxis bestätigt. Künftig dürfen in der Kennzeichnung von Säuglingsanfangsnahrung nur noch nährwertbezogene Angaben zu Lactose, langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LCPUFA), Taurin, Fructo- und Galacto-Oligosacchariden und Nukleotiden gemacht werden. Gesundheitsbezogene Angaben sind beschränkt auf die Verringerung des Risikos von Allergien auf Milchproteine (z.B. bei hypoallergenen Anfangsnahrungen).

Schulverpflegung Seit einigen Jahren wird am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg diätetische Gemeinschaftsverpflegung u.a. aus Seniorenheimen und Krankenhäusern untersucht. In einer Zeit, in der Ganztagsschulen auf dem Vormarsch sind und Kindertagesstätten ausgebaut werden, wird die Mittagsverpflegung für Kinder in diesen Gemeinschaftseinrichtungen immer wichtiger. Da die Mittagsmahlzeit für Schüler der hauptsächliche Energie- und Nährstofflieferant sein soll und Kinder in dieser Lebensphase in ihrem Ernährungsverhalten noch beeinflussbar sind, wurde auch die Verpflegung dieser Personengruppe mit in die Untersuchung aufgenommen. 2007 wurden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) die „Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“ veröffentlicht (nähere Informationen unter http://www.schuleplusessen.de). Dort ist die Umsetzung der bedarfsgerechten Verpflegung von Schülern in zwei Stufen beschrieben.

-

Stufe 1 beinhaltet als Minimalstandard die Speiseplangestaltung auf Basis des optimierten Einsatzes bestimmter Lebensmittel.

-

Stufe 2 umfasst die konkrete Nährstoffzufuhr auf Basis der D-A-CH Referenzwerte.

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Dementsprechend wurden aus 19 Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung für Schüler jeweils ein komplettes Mittagessen sowie die Speisepläne über 2 Wochen als Probe erhoben.

Speiseplan-Gestaltung von Schulverpflegung 2007 16 Probenzahl

14 12

Speisepläne

10

Die Ergebnisse waren wie folgt: Bei etwa der Hälfte der Proben war die Speiseplangestaltung weitgehend in Ordnung; dagegen war bei der anderen Hälfte zu bemängeln, dass entweder zu häufig Fleisch, zu wenig Gemüse und Kartoffeln oder kein Fisch innerhalb von 10 Essenstagen angeboten wurde (siehe Abbildung). Was allerdings generell auffällt, ist die noch sparsame Verwendung von Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten.

8 6 4 2 0

in

ng nu rd O

>

Fl

h sc ei
0,9 %

Proben >0,1 - 0,9 %

Proben 0,1 % und weniger

181

111

70 (= 39 %)

0

15

55

15

13

2

0

0

2

42

22

20

0

1 (max. 0,85%)

19

11

1

10

0

3

7

47

33

14

0

4

10

10

4

6

0

3

3

18

17 (5)

1

0

(1)

0

174

126

9 (= 5 %)

0

1

8

36

34

2

0

0

2

49

44

5

0

1 (0,25% Bt176)

4

30

28

2

0

0

2

Die Nachweisgrenze betrug in der Regel 0,05 % Anteil gentechnisch veränderter Soja bzw. Mais (bestimmt als Anteil gentechnisch veränderter DNA, bezogen auf die jeweilige Spezies-DNA). Überschritt die Sensitivität bzw. Bestimmungsgrenze der Methode in einer Probe diesen Wert deutlich oder lagen diese gar über dem Grenzwert von 0,9 %, wurde eine Dokumentenprüfung erforderlich (Probenzahl in Klammern).

Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ Wenige Produkte, keine Aufälligkeiten Aufgrund der strengen gesetzlichen Auflagen wurden auch 2007 nur sehr wenige Produkte (Tofu und weitere Soja-Produkte) mit dem Hinweis „ohne Gentechnik“ beworben, sowohl konventionelle als auch Bio-Produkte zählten dazu.

Zwar enthielt immerhin ein gutes Drittel der Proben (8 von 22 Proben) Verunreinigungen durch gentechnisch veränderte Soja, zumeist handelte es sich um Spuren unter 0,05 %, die auch bei Lebensmitteln „ohne Gentechnik“ als technisch unvermeidbar angesehen werden.

Maisprodukte Soja 2007: bio/konventionell/ "ohne Gentechnik" 47%

50

36%

40 30 20

15%

10

0%

0%

0%

0

ökologisch

konventionell

„ohne Gentechnik“

Anteil von Proben > 0,9 % GVP

Weiter rückläufig ist der Anteil positiver Maisproben (s. Grafik vorherige Seite). Lediglich 9 von 174 (= 5 %) der Maisproben enthielten gv Mais. Nachgewiesen wurden Spuren der zugelassenen MaisEvents GA21, Bt11, T25 und Bt176. Weder in den Maisproben deutscher, französischer oder italienischer Herkunft noch in Maischips und Maismehl aus Asia-Geschäften waren dabei Anteile über 0,1 % feststellbar; lediglich in einer Maisgrießprobe eines schweizerischen Herstellers waren Anteile an zugelassenem Mais Bt176 in Höhe von 0,26 % nachweisbar.

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Öko-Monitoring Soja und Mais EU-Verordnung führt Bagatellgrenze auch für Bio-Produkte ein Für Bio-Produkte gibt es ein generelles Verwendungsverbot für gv Pflanzen und Produkte daraus. Allerdings zeigten die Untersuchungen der letzten Jahre, dass sich auch trotz Vermeidungsmaßnahmen geringe Spurenverunreinigungen nicht immer verhindern lassen. Dem trägt nun die neue EU-Verordnung für den ökologischen Landbau Rechnung: Wie bei konventionellen Lebensmitteln sind „technisch unvermeidbare oder zufällige“ Verunreinigungen durch Bestandteile aus zugelassenen GVP bis zu 0,9 % auch bei Bio-Produkten erlaubt. Bisher tolerierte die Lebensmittelüberwachung in Deutschland in der Regel Verunreinigungen durch zugelassene GVP bis zu 0,1 %, ohne entsprechende Ermittlungen einzuleiten. Aber auch künftig werden Anteile unter 0,9 % nur toleriert, wenn belegt werden kann, dass sie zufällig und technisch unvermeidbar sind.

Weiterhin sehr gering ist der Grad der Verunreinigung von Bio-Lebensmitteln aus Soja und Mais durch gentechnische Veränderungen (s. Grafik). In keiner der 21 untersuchten Proben von Bio-MaisProdukten waren gentechnische Veränderungen nachweisbar. Auch bei den 6 positiven Befunden in Lebensmitteln aus Bio-Soja handelte es sich durchweg um sehr geringe Spuren unter 0,05%, sodass in keinem Fall weitergehende Ermittlungen im Betrieb erforderlich waren. Der Anteil positiver Proben war mit 15 % (6 von 39 Proben) deutlich niedriger als bei konventioneller Soja, wo knapp jede zweite Probe positiv war. Die untersuchten Bio-Soja-Produkte waren zumeist deutscher, teilweise österreichischer aber auch chinesischer Herkunft. Die Ergebnisse zeigen, dass - wie auch in den vergangenen Jahren - die festgestellten Anteile gentechnischer Veränderungen weit unter der jetzt eingeführten Toleranzgrenze von 0,9 % liegen.

Abbildung: Anteile (in %) positiver Proben bei Soja- und Maiserzeugnissen von 2003 bis 2007 Vergleich Bio- und konventionell

Gentechnische Veränderungen in Sojaproben bio / konventionell

Gentechnische Veränderungen in Maisproben bio / konventionell 47

42

46 40

37

40

35

35 29

30 Anteil 25 positiver 20 Proben (%) 15

30

23 20 15

13

15

10

5

5

0

0 2004

2005

bio

2006

31 27 26

Anteil 25 positiver 20 Proben (%) 15

10

2003

29

2007

17

7

8

6 0

2003

konventionell

6

2004

2005

2006

2007

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Raps

Untersuchungen bei Ernteproben

Nach wie vor keine Anbauzulassung besteht in der EU für gv Rapspflanzen. Lediglich zwei Linien (GT 73 und MS8xRF3) dürfen in die EU importiert werden und ausschließlich zur Weiterverarbeitung (Gewinnung von Speiseöl und Futtermitteln) verwendet werden.

Bei den landwirtschaftlichen Erfassungsstellen der Mais- und Rapsernte, also weitgehend am Ursprung der Lebensmittel- oder Futtermittelkette, können Kontrollen besonders wirksam und effektiv angesetzt werden. Gemeinsam mit der Futtermittelüberwachung Baden-Württembergs wird daher in einem jährlichen Stichprobenprogramm die baden-württembergische Soja-, Mais- und Rapsernte auf eventuelle Verunreinigungen durch GVP-Bestandteile untersucht.

In keiner der 58 untersuchten Proben von Rapssaat sowie kaltgepressten Rapsölen von badenwürttembergischen Ölmühlen war gv Raps nachweisbar. Nachweisbar, aber nicht kennzeichnungspflichtig: gv-Raps in Honigen und Senf.

Senfsaat kann ernte- oder verarbeitungsbedingt durch Körner des eng verwandten Raps verunreinigt sein. Auch wenn es sich dabei um gv Raps handelt, fallen derartige botanische Verunreinigungen nicht unter die Kennzeichnungspflicht, da es sich nicht um echte Lebensmittel-Zutaten handelt. In einer von 15 Speisesenf-Proben war gentechnisch veränderter Raps (Event GT73) nachweisbar, die Menge an Raps in der Senf-Zubereitung war jedoch nicht quantifizierbar.

35

31

29

30 Probenzahl

Stichprobenartig wurde 2007 die Untersuchung einheimischer Raps- sowie Blütenhonige auf gv Raps oder Mais fortgesetzt. In keinem der 17 untersuchten Honige aus Baden-Württemberg waren gentechnische Veränderungen nachweisbar. Mit den Events GT 73 und MSx X RFx waren die wichtigsten in Kanada angebauten gv Raps-Linien in den 5 untersuchten Honigen entsprechender Provenienz nachweisbar. Laut EU-Kommission sind solche Verunreinigungen nur dann zu kennzeichnen, wenn der Anteil an gv Pollen im gesamten Honig - also nicht etwa bezogen auf den Pollenanteil des Honigs 0,9 % übersteigt. Solch hohe Pollengehalte treten bei Blütenhonigen allerdings so gut wie nie auf.

Ernteproben 2007

25 20

Probenzahl

15

davon positiv

10 5

4 0

0 Soja

1 Mais

0 Raps

Unauffällig waren die Ergebnisse der Untersuchung der Ernteproben von Soja, Mais und Raps. Während in den 4 Soja- sowie 29 Rapsproben gv Soja bzw. gv Raps jeweils nicht nachweisbar waren, wurde in einer von insgesamt 31 Maisproben eine Spurenverunreinigung ( 20

> 100

keine Kennzeichnung Stufe 2: Kennzeichnung „kann ... enthalten“ Stufe 3: Kennzeichnung

Jahresbericht 2007

Untersuchung "glutenfreier" Produkte

140

120 100

80 60 40

23 = 17%

20

9 = 6%

m g/ kg

m g/ kg

20

>

20 0 >

t po si ti v

es am G

0

m g/ kg

0

0

da vo n

Etwa jede tausendste Person leidet in Deutschland an Zöliakie (synonym: Sprue), einer chronischen Erkrankung des Dünndarms. Verursacht wird Zöliakie durch bestimmte Getreideproteine, dem Gluten. Problematische glutenhaltige Getreidearten sind vor allem Weizen und Dinkel, Roggen und Gerste. Zöliakiepatienten müssen sich lebenslang von glutenfreien Lebensmitteln ernähren. Hersteller von Säuglings- und Kleinkindernahrung sowie eine Reihe von Backwaren- und Teigwarenherstellern bieten daher eigens „glutenfreie“ Produkte an, bei deren Herstellung eine Verunreinigung durch Gluten bzw. glutenhaltigen Getreidearten unbedingt vermieden werden soll. Die Produkte sind am durchgestrichenen Ährensymbol erkennbar. Erfahrungsgemäß als tolerabel angesehen wird eine Gesamtmenge von 10 mg pro Tag (laut Deutscher Gesellschaft für Zöliakie).

„glutenfrei“

160

Probenzahl

Nicht mehr als 20 Milligramm Gluten pro Kilogramm sollen Lebensmittel enthalten, die als „glutenfrei“ bezeichnet werden. Eine entsprechende Regelung des weltweiten Lebensmittelstandards Codex Alimentarius steht nach Jahren der Diskussion nur vor der Verabschiedung.

Angabe

75

Deutlich zurückgegangen gegenüber dem Vorjahr (17 % gegenüber 35 %) ist der Anteil von Proben, die trotz der Kennzeichnung „glutenfrei“ Gluten enthielten. Den neuen Codex-Toleranzwert von 20 Milligramm pro Kilogramm überschritten 9 (= 6% ) aller Proben, darunter Hirse und Sojaprodukte für die vegetarische Ernährung.

Untersuchungen bei „glutenfreien“ Produkten Codex Alimentarius - Standard für „glutenfreie“ Produkte kurz vor der Verabschiedung

-

20 00

Bis es in Europa solche verbindlichen Grenzwerte gibt, müssen auch noch auf dem Gebiet der Analytik weitere Fortschritte erzielt werden. Zwar existieren mittlerweile für praktisch alle relevanten Allergene sogenannte ELISA- oder PCR-Methoden, die den Nachweis auch sehr geringer Allergen-Spuren im Bereich von wenigen Milligramm pro Kilogramm ermöglichen. Jedoch sind quantitative Resultate oft nicht vergleichbar, bei erhitzten Produkten sind die Tests teilweise nicht geeignet. Deshalb muss der Standardisierung und Eignungstests der Methoden weiterhin großes Augenmerk geschenkt werden.

Untersuchungsergebnisse meistens korrekt

>

Allergen-Analytik - langsame Fortschritte

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Teil B Veterinärmedizinische Diagnostik Bakteriologie Bakteriologische Erkrankungen sind in Tierbeständen weiterhin ein wichtiger Faktor; sie sind häufig die Ursache bei Erkrankungen von Jungtieren oder Aborten in Milchvieh- oder Schafherden. Großen Raum nahmen wieder Untersuchungen im Rahmen von Überwachungsprogrammen ein, wie Salmonellosen beim Rind. Erfreulicherweise bewegte sich die Zahl der betroffenen Bestände weiterhin auf niedrigem Niveau (weniger als 10 betroffene Bestände). Probenart Futtermitteluntersuchung Nutztiere gesamt Rinder davon Mastitis davon Kotproben Schweine Schafe und Ziegen Allgemeiner Hemmstoff-Test (3-Platten-Test)

Probenzahl 2006 82 17.131 11.751 10.530 1.212 4.130 627 3.972

Allgemeiner Hemmstofftest Ein schnelles Screening auf Rückstände von Antibiotika in Fleisch erlaubt der Hemmstofftest. Der als Testbakterium im sogenannten allgemeinen Hemmstofftest verwendete Bacillus subtilis wird in Anwesenheit auch geringster Antibiotika-Rückstände in seinem Wachstum gehemmt. Die Probenzahlen blieben im Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres weiterhin auf hohem Niveau. Das erfreuliche Ergebnis des Vorjahres „nur eine Probe Hemmstoff-positiv“, konnte nicht wieder erzielt werden. Im Berichtsjahr reagierten sieben von insgesamt 3.602 Proben (= 0,2%) im allgemeinen Hemmstofftest positiv.

2007 7 16.821 11.875 9.643 1.110 3.573 738 3.602

Tierart

Anzahl Proben

davon Hemmstoff positiv

2006

2007

2006

2007

Rind

336

421

1

1

Kalb

181

187

0

3

3.258

2.793

0

3

Schaf

175

190

0

0

Geflügel

18

4

0

0

Fische

4

7

0

0

Gesamt:

3.972

3.602

1

7

Schwein

Tabelle: Ergebnisse des allgemeinen HemmstoffTestes bei den einzelnen Tierarten

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

Stall- bzw. Herden-spezifische Vaccine Probleme bei der Therapie von Herden können beispielsweise Fehlgeburten in Schafherden oder Durchfälle bei Kälbern bereiten. Hier wie auch in ähnlichen Fällen empfehlen sich vorbeugende Impfungen, die spätere therapeutische Maßnahmen wie die Gabe von Antibiotika überflüssig machen. Da industrielle Impfstoffe in der Regel nur für die gängigsten Erregertypen vorhanden sind, wurden wiederum bestimmte Stall- bzw. Herden-spezifische Vaccine (s. Tabelle) - auch für Tierhalter aus anderen Regierungsbezirken - hergestellt. Vaccine

Menge in Litern

E. coli ( Muttertiervaccine) E. coli ( Kälber-Schluckimpfung) Pasteurella Salmonella abortus-ovis Corynebacterium pseudotuberculosis Staphylococcus aureus Warzenvaccine Gesamt:

13,0 1,6 12,1 0,1 5,7 32,5

Tabelle: Hergestellte Vaccine

Nährbodenherstellung Eine wichtige zentrale Dienstleistung für das gesamte CVUA Freiburg, beginnend bei der Lebensmittelüberwachung bis hin zur Veterinärdiagnostik, erfüllt das Nährbodenlabor. Die Gesamtmengen an flüssigen und festen Nährböden bzw. Reagenzien sind in nachfolgender Tabelle aufgelistet. Wie in dargestellten Daten ersichtlich, gab es bei der Produktion von Nährböden im Vergleich zum Vorjahr mit einem um 35% gestiegenen Produktionsvolumen die größten Veränderungen innerhalb dieses Fachgebietes. Dies unterstreicht die nach wie vor zunehmende Bedeutung bakteriologischer Untersuchungen insgesamt. Nährbodenart

Menge in Litern 2006

2007

Flüssige Nährböden bzw. Reagenzien

1.677,6

2.228,0

Feste Nährböden bzw. Reagenzien

2.075,0

2.840,9

Gesamt:

3.752,6

5.068,9

Tabelle: Übersicht der hergestellten Nährböden

Bild: Nährbodenherstellung

77

78

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Jahresbericht 2007

Parasitologie Im parasitologischen Labor wurden 4.921 Proben eingeliefert. Mit diesen Proben wurden 6288 Untersuchungen durchgeführt. In den nachfolgenden Tabellen und Grafiken sind Probenzahlen, nach Probenart (Tabelle 1) sowie nach Tierart (Tabelle 2) sowie die entsprechenden Diagnosen dargestellt. Probenart

Probenzahl

Kotproben Tierkörper/Organe Haut- u. Haarproben Muskelproben von Füchsen und sonstigen Wildtieren Blutproben Sonstige Proben (Insekten-/ Schädlingsbestimmungen)

1611 605 55 2623 11 16

Tabelle 1: Parasitologie - Probenzahlen, nach Probenart Tierart

Kot

Haut/Haare

Blut

439 488 259 126 27 9 14 135 7 1 106

Tierkörper/ Organe 6 70 130 24 16 29 48 231 2.673 1

Pferd Rind Schaf/Ziege Schwein Hund/Katze Sonstige Heimtiere Kaninchen/Pelztiere Geflügel Wildtiere Versuchstiere Zootiere

4 1 2 19 2 5 20 1 1

1 9 1 -

Sonstige (Insekten)

-

16

-

-

Tabelle 2: Parasitologie - Probenzahlen, nach Probenart und Tierart

Trichinenuntersuchungen Wie bereits in den Vorjahren wurden Muskelproben von Füchsen und sonstigen carnivoren Wildtieren aus ganz Baden-Württemberg mittels Magnetrührverfahren auf Trichinella-Larven untersucht. Bei 2.623 Proben waren in keinem Fall Trichinen nachweisbar. Der vom nationalen Referenzlabor für Trichinellose am BfR Berlin durchgeführte Ringversuch im Dezember 2007 wurde mit gutem Erfolg durchgeführt.

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Die Verteilung der gestellten Diagnosen ist aus den folgenden Diagrammen ersichtlich:

Rind/Kalb n=561

Wild- und Zoowiederkäuer n=123

37,43% 30,30%

29,76%

69,10%

10,51%

32,52% 3,03% 2,31% 0,17% 0,17%

2,43%

D S

Le b

M

er e

ge nw ur m

Lu n

Ko kz

1,62%

ge l

1,62%

id ie n

at iv ne g

ia Le be re ge Lu l ng en w ur m H aa rl i ng e

on ie z

D S

M

M

ne ga tiv Ko k zi Kr di yp en to sp or id ie n

2,43%

Schaf n=313

Ziege n=82

69,32%

76,82%

69,51% 44,72%

M on ie Lu zi ng a en w ur m Le be re ge Ps l or op te s As ca ri d en

M D S

ne ga tiv Ko kz id ie n

M

D S

eg el

11,50% 5,11% 0,95% 0,31%

10,80%

4,87%

Le be r

ur m

a

Lu ng en w

M

on ie zi

id ie n Ko kz

Schwein n=162

Katze n=33 77,77%

22,80%

11,11%

Hund n=30

su is m a

Pferd/Esel n=454 44,27%

3,74%

oc ep ha la An op l

ne ga tiv

St ro ng yl id en

D

em od ex

6,66%

2,20%

Pa ra sc ar is

52,42%

93,33%

ne ga tiv

2,69%

yk op la s

ar id en

Ko kz id ie n/ Ba la n. .. H yo st r./ Tr ic hu ris

ne ga tiv

5,88% 2,94%

Ta en ia

14,70%

ne ga tiv Ko kz id ie n D em od ex As ca rid en O to de ct es To xo co ca ra

5,88% 5,88% 2,94%

4,93%

M

82,35%

As c

ne ga tiv

21,08%

14,63% 18,29%

7,31%

80

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Jahresbericht 2007

Pathologie Tierkörper und Organproben werden zur Krankheits-/Tierseuchendiagnostik in die Pathologie eingeliefert. Die pathomorphologischen Untersuchungen beinhalten die Sektion und die histologische Organbegutachtung einschließlich etlicher sogenannter Spezialfärbungen. Abhängig von den erhobenen Befunden werden weiterführende Untersuchungen (Bakteriologie, Virologie, Molekularbiologie, Parasitologie, Toxikologie) eingeleitet. Sektionen: 1.155 Tierkörper, davon 518 Wildtiere Organproben: 110 Einzelorgane u. Teile, sowie Haut-, Haar- u. Tumorproben Histologische Untersuchung: 2.125 Gewebeschnitte, zusätzlich Spezialfärbungen.

Aufgliederung des Sektionsmaterials Pferd Fohlen 7 2

Rind Kalb Foetus 46 58 28

Schwein Ferkel 58 68

Schaf Ziege Lamm 47 45 69

Kaninchen Hund Chinchilla Meerschwein 60 1 27 5

Pferde Es treten bei den wenigen eingelieferten Pferden individuelle Krankheitsbilder auf. Ein besonders drastischer Fall war ein metastasierendes Plattenepithelkarzinom im Magen. Die im Jahr 2007 eingelieferten Fohlen litten beide an einer bakteriellen Septikämie.

Rinder (-artige) In 2007 traten überwiegend Einzeltiererkrankungen ohne erkennbare Häufung auf. Am häufigsten fanden sich Erkrankungen des weiblichen Genitale, meist infolge bakterieller Infektion um den Geburtszeitpunkt. Als Anzeigepflichtige Tierseuchen wurden in diesem Jahr zwei Fälle von Blauzungenkrankheit beim Hausyak nachgewiesen. Weiterhin wurden zwei Fälle von Mucosal Disease bei Rindern infolge einer Infektion mit dem Virus der Bovinen Virusdiarrhoe nachgewiesen. In einem Fall konnte dabei der bislang in Südbaden nicht nachgewiesene Subtyp 2 isoliert werden (siehe Virologie). Spektakuläre Einzelfälle waren unter anderen auch ein Tier mit einem sogenannten Haemorrhagic bowel Syndrom, dessen Ätiologie nicht vollständig geklärt ist. Dabei kommt es zu massivem Blutaustritt in den Darm mit Todesfolge. Weiterhin waren zweimal Leberabszesse nachweisbar, die in die hintere Hohlvene eingebrochen waren und zur Lungenembolie geführt hatten, als Todesursache zu finden.

Katze

Zootiere

67

16

Wildtiere

518

VersuchsTiere

1

In einem Fall eines Sekundentods einer ausgewachsenen, gesunden Kuh konnte in Zusammenarbeit mit dem Haustierarzt und dem Tierbesitzer ein anaphylaktischer Schock infolge einer Medikamentenapplikation mittels Ausschlussdiagnostik festgestellt werden. Auch Teileinsendungen von Rindern wiesen interessante Befunde auf. So konnte z. B. ein Fall eines metastasierenden Karzinoms in der Bauchhöhle eines Rindes gefunden werden.

Kälber Gehäufte Krankheitsfälle betreffen: Enteritiden (Coli-/Rota-/Corona-Infektionen/Kryptosporidiose) und Enterotoxaemien mit 47%; meist handelte es sich dabei um Mischinfektionen Pneumonien 24% (überwiegend bakteriell bedingt) Bei den übrigen Erkrankungsfällen (wie z. B. Weißmuskelkrankheit oder Missbildungen) traten keine Häufungen oder Besonderheiten auf.

Rinderfoeten Trotz intensiver Diagnostik (Sektion, Bakteriologie, Virologie inkl. Molekularbiologie, Histologie) waren Ursachen für Abortgeschehen vielfach nicht zweifelsfrei zu ermitteln. Am häufigsten werden bakterielle Erreger isoliert, deren pathogene Bedeutung aber meist nur in Verbindung mit pathomorphologischen Befunden zu interpretieren ist. In diesem Jahr wurden bei vier Fällen Neospora caninum-spezifische Gensequenzen ohne pathomorphologische Veränderungen in Abortmaterial nachgewiesen. Chlamydienoder Q-Fieber-Aborte waren nicht festzustellen.

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Schweine/Ferkel

Schaf/Ziege/Lamm

In den unterschiedlichen Haltungsabschnitten treten beim Schwein gehäufte Verluste auf, meist durch bakterielle Infektionen.

Interessant und neu waren in diesem Jahr drei eindeutige Nachweise von Blauzungenerkrankung beim erwachsenen Schaf. Die Tiere wiesen alle typische Veränderungen (wie Blutungen im Truncus pulmonalis, multiple Erosionen/Ulzerationen im Bereich der Mundhöhle sowie deutliche Milzschwellungen auf).

Im Saugferkelalter u. Absatzferkelalter spielten Coli-Infektionen die Hauptrolle im Krankheitsgeschehen (60%). Dabei treten als Erkrankungsbilder im Saugferkelalter (52%) vor allem Colienteritiden (Coliruhr) und seltener primäre Coliseptikämien auf. Im Absatzferkelalter verschiebt sich das Bild der Coli-Infektion von den Enteritiden hin zu sogenannten Coli-Enterotoxämien (Ödemkrankheit), die häufig nicht mit einer Darmentzündung vergesellschaftet auftreten und über erregerspezifische Toxine, die im Darm produziert und in den Kreislauf aufgenommen werden, zur systemischen Erkrankung führen. Die Erkrankung schlägt in dieser Altersklasse mit 65% als Todesursache zu Buche. Im Absatzferkel- und Läuferalter kommen die Glässersche Erkrankung (Infektion mit Hämophilus parasuis) und Actinobazillus pleuropneumoniaeInfektion gehäuft vor. Auch akute respiratorische PRRS-Infektionen sind immer wieder in diesem Abschnitt nachzuweisen. Im Läuferabschnitt traten im letzten Jahr weiterhin bei vier Tieren aus zwei Beständen SalmonellenErkrankungen auf. Bei den im späteren Mastalter aufgetretenen Erkrankungen konnten keine Häufungen beobachtet werden. Neben einigen primär nichtinfektiösen Krankheitsursachen (Stress, Darmdrehungen) spielen sporadisch aufkommende Infektionen eine Rolle. Es gab z. B. einen Fall von Rotlauf, eine Porcine Hämorrhagische Enteropathie (Lawsonia intracellularisInfektion) und eine Influenzavirusinfektion. Die Infektion mit dem Porcinen Circovirus 2 konnte in 21 Fällen mit molekularbiologischen Methoden festgestellt werden. Eine Häufung findet sich im Bereich der Absatzferkel und bei Mastläufern. Klar definierte PCV-2-assoziierte Krankheitsbilder konnten nur in zwei Fällen diagnostiziert werden, das waren bei einem Mutterschwein PDNS (Porcines Dermatitis Nephropathie Syndrom) und einmal PMWS (Postweaning Multisystemic Wasting Syndrom) bei einem Absatzferkel.

Darüber hinaus bestimmten altbekannte Krankheitsbilder das Geschehen in diesem Jahr, wobei hochgradige Endoparasitosen mit 27% als Erkrankungsund Todesursachen insgesamt dominierten. Mit fast 25% waren bei den Lämmern Enterotoxämien (Breinierenerkrankung) die häufigste Todesursache. Beide Erkrankungsbilder finden sich auch häufig in Kombination. Weiterhin waren Pasteurellen-bedingte Lungenentzündungen vielfach anzutreffen. ZNSErkrankungen (CCN, Listeriose) traten nur selten auf.

Kaninchen Bei den 60 Kaninchen häuften sich folgende Krankheitsgeschehen: Parasitosen (Kokzidien, Passalurus) standen mit knapp über 50% im Vordergrund, Enterotoxaemien (mukoide Enteropathie durch E.coli und Clostridium perfringens-Infektion) waren seltener. Die „Chinaseuche“ oder RHD, eine fatale Calicivirus-Infektion trat bei 15% aller Einsendungen von Kaninchen auf. Vier Fälle von Pasteurellose sowie weitere Einzelfälle (Encephalitozoonose, Blasenruptur, Yersiniose etc.).

Heimtiere Es zeigten sich zahlreiche differente Krankheitsbilder: Bei Meerschweinchen überwogen Fütterungsund Haltungsfehler (Fettlebersyndrom, bakterielle Fehlbesiedlung im Darm). Bei einem Frettchen wurde ein Lymphosarkom festgestellt. Bei mehreren Ratten aus einem Bestand konnten Lungenentzündungen infolge einer Pasteurella pneumotropicaInfektion gefunden werden. Eine Ratte wies einen Hirnanhangsdrüsentumor auf.

Hunde 27 Hunde 10 verschiedener Rassen zeigten verschiedene Krankheitsprozesse, wobei keine Häufung zu erkennen war. Bei Welpen dominierten Infektionskrankheiten, während bei erwachsenen Hunden unter anderen drei Fälle von Magendrehungen und zwei Hämangiosarkome vorkamen. Ein besonders tragischer Todesfall ereignete sich auf einem Hundeplatz, wo sich ein junger Hund an einem Futterpellet verschluckte und daran erstickte. Bei der Sektion konnte die vollständige Verlegung der Luftröhre durch dieses Pellet festgestellt werden.

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38 Biopsieproben wurden ebenfalls untersucht. In den meisten Fällen handelte es sich um Tumoren, wobei epitheliale Neoplasien überwogen. Weiterhin lagen häufiger entzündliche Hauterkrankungen (Dermatitiden) unterschiedlicher Ursache vor.

Katze Von den 67 untersuchten Katzen gehören ca. 12% zu Edelrassen. Bei den übrigen handelt es sich um Hauskatzen. Die häufigste Infektionskrankheit war mit 24% die sogenannte Katzenseuche (feline infektiöse Panleukopenie), gefolgt von der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIP) und den respiratorischen Erkrankungen aus dem Katzenschnupfenkomplex mit jeweils knapp über 7%. Sieben Tiere wurden Opfer eines Autounfalles oder eines anderen Traumas. Seltenere Einzelfälle waren unter anderem Narkosezwischenfälle, idiopathische Kardiomyopathien, Stoffwechselstörungen und Tumoren. Neben Tierkörpern wurden auch sechs Biopsien untersucht.

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Zootiere/Exoten Es wurden 16 Exoten (Reptilien, Amphibien und Zootiere) untersucht. Zwei Hausyaks mit Blauzungenkrankheit sind bereits bei den Rinderartigen aufgeführt. Das Krankheitsgeschehen wird überwiegend durch Parasitenmassenbefall und bakterielle Infektionen sowie Haltungs- und Fütterungsfehler/Mangelsituationen bestimmt.

Wildtiere Die Zahl eingesandter Wildtiere sank weiter, auch die Zahl eingelieferter Füchse ist mangels ausreichenden Anreizes zum Anliefern relativ niedrig. Im Jahresbericht Wild werden die Zahlen und Erkrankungen näher erläutert. Herauszuheben waren eine Mischinfektion aus Parvo- und Adenoviren bei zwei Eichhörnchen, eine fatale Hepatozoon-Infektion ebenfalls beim Eichhörnchen sowie der Fall einer Thymusleukose (ausgehend von T-Lymphozyten) beim Igel.

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Serologie Wieder einmal hat sich eine Tierseuche buschfeuerartig ausgebreitet. Die Blauzungenkrankheit. Schnell musste eine Methode etabliert werden. Methodenvergleich, Ringversuche, Prüfverfahren und los ging`s. Annähernd jeden Tag ein Probenansatz. Über 1.000 Untersuchungen im letzten Quartal 2007. Mit der eingesetzten Methode, dem sogenannten ELISA war es möglich, höchste Empfindlichkeit und höchste Spezifität mit kürzester Untersuchungsdauer zu kombinieren. Einen Schwerpunkt in der Serologie stellen eben solche Überwachungsuntersuchungen dar. Hierzu werden erkrankte und verendete Tiere sowie Stichproben in regelmäßigen Abständen untersucht. Der Zweck der Überwachungsuntersuchungen ist erstens, einen Neuausbruch einer Tierseuche schnellstmöglich zu erkennen, um dann umgehend Maßnahmen ergreifen zu können, damit eine Ausbreitung verhindert werden kann. Zweitens kann mittels serologischer Untersuchungen die Freiheit von einer Tierseuche nachgewiesen werden, damit der Handel mit Tieren nicht eingeschränkt werden muss. Drittens dienen die Überwachungsuntersuchungen dazu, laufend den Erfolg von Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen festzustellen. Der zweite Schwerpunkt ist die Erhaltung der Tiergesundheit. Zu diesem Zweck werden Blutproben von erkrankten und genesenen Tieren untersucht. Die serologischen Befunde dienen der Erstellung der Diagnose. Im Berichtszeitraum wurden 23.337 serologische Untersuchungen durchgeführt. In der folgenden Tabelle sind die serologischen Untersuchungen zusammenfassend aufgeführt. Erkrankung / Verfahren

Probenzahl

negativ

positiv

fraglich

IBR VV-gB ELISA gE ELISA

6.988 765

6.773 735

174 25

41 5

Leukose ELISA AGIT

3.173 318

3.163 313

5 3

5 2

Brucellose SLA-KBR Q-Fieber / KBR

6.576 1.246

6.433 982

1 101

142 163

Chlamydien KBR ELISA

1.200 370

1.027 180

51 142

122 48

Neospora / ELISA

1.021

876

137

8

CAE/MVV / ELISA

628

623

1

4

Bluetongue / ELISA

1.052

792

258

2

Blauzungenkrankheit Die in Deutschland 2006 erstmalig aufgetretene Blauzungenkrankheit wird von einem Orbivirus, BTVSeroptyp 8, hervorgerufen. Das Virus wird von Stechmücken der Gattung Culicoides übertragen, selten werden diaplazentare Infektionen nachgewiesen. Rinder, Schafe, Ziegen und Wildwiederkäuer erkranken mit bis zu 80% Morbidität und bis zu 50% Mortalität, wobei der Krankheitsverlauf abhängig von Tierart und Rasse ist. Die Krankheit geht mit Fieber,

Hyperämien und Ödemen der Mund- Augen- und Nasenschleimhaut sowie der Zitzen und des Kronsaumes einher. Der Name der Krankheit kommt daher, dass sich in schweren Krankheitsfällen die Zunge der Tiere blau verfärbt.

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Infektiöse Bovine Rhinotracheitis

Chlamydien

Die IBR ist eine anzeigepflichtige, übertragbare Viruserkrankung, die Rinder aller Rassen und Altersgruppen befallen kann. Der Erreger der IBR ist das Bovine Herpes-Virus 1. Ein infiziertes Tier bleibt in der Regel zeitlebens Virusträger und kann eine ständige Infektionsgefahr darstellen.

Die Erreger der Chlamydien-Infektionen sind intrazellulär lebende Bakterien. Krankheitszeichen von Chlamydien-Infektionen sind systemische und lokale Erkrankungen bei verschiedenen Tierarten und beim Menschen. Symptome sind Aborte, Bronchopneumonien, Enteritiden, Polyarthritiden und Entzündungen des Urogenitalsystems. Beim Geflügel wird die Erkrankung als Ornithose/Psittakose bezeichnet. Bei Wiederkäuern spielt Chlamydia psittaci eine besondere Rolle; sie verursacht Fruchtbarkeitsstörungen und Aborte.

Leukose der Rinder Die enzootische Leukose des Rindes ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die durch das Bovine Leukose-Virus (BLV) hervorgerufen wird. Sie stellt eine übertragbare, unheilbare Krankheit des blutbildenden Systems dar, die erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen kann.

Brucellose der Rinder Die Brucellose ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Erreger dieser Tierseuche sind Bakterien der Gattung Brucella (v.a. Br. abortus und Br. melitensis). Brucellen sind Zoonoseerreger. Diese führten beim Menschen zu akuten bis chronischen schweren Erkrankungen und stellen in vielen wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern ein großes gesundheitliches Problem dar.

Q-Fieber Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete Zoonose, die durch das Bakterium Coxiella burnetii hervorgerufen wird. Hauptansteckungsquellen sind Zeckenkot und Nachgeburtsteile infizierter Säugetiere, vorwiegend Schafe. Beim Menschen kommt es zu Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Pneumonien und Hepatitis oder Endocarditis. Bei Wiederkäuern kommt es zu Aborten, Frühgeburten, Nachgeburtsverhalten und Umrindern.

Neospora Neospora caninum, ein erst vor wenigen Jahren entdeckter protozoärer Parasit, wird weltweit als bedeutender Aborterreger beim Rind angesehen. N. caninum besitzt ein breites Wirtsspektrum. Der Hund kann dem Parasiten als Endwirt dienen. Die Infektion wird beim Rind mit hoher Effizienz diaplazentar übertragen, wobei die Mehrzahl der diaplazentar infizierten Kälber bei und nach der Geburt klinisch unauffällig ist. Die Neosporose des Rindes kann zu Aborten, Totgeburten und der Geburt lebensschwacher Kälber führen. Die Neosporose hat aufgrund der neuesten Erkenntnisse wesentlich an Bedeutung gewonnen.

CAE Caprine Arthritis Encephalitis (CAE)-Virus. CAE Infektionen führen bei Ziegen zu chronischen Gelenkserkrankungen und bei Jungtieren manchmal zu Encephalitiden. Da nicht alle infizierten Ziegen erkranken, ist in enzootischen Gebieten die serologische Kontrolle der Herden angesagt. Ca. 70% der infizierten Tiere zeigen keine Krankheitssymptome. Lämmer zeigen mit 2 - 4 Monaten Hinterhandschwäche, Parese, Ataxie, können abmagern, selten sind auch die Vordergliedmaßen betroffen. Adulte Tiere zeigen Arthritiden, besonders im Carpalgelenk.

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Virologie Untersuchungs- und Probenzahlen Anzahl der eingesandten Proben Anzahl der Untersuchungen

2007 6.631

2006 7.537

10.447

11.607

davon Antigennachweise

1.803

1.740

Virusnachweise Genomnachweise

412 4.153

420 4.153

Antikörpernachweise

4.758

5.294

Highlights Erstmals Fälle der Blauzungenkrankheit (Bluetongue, BT) in Südbaden Im September 2007 traten die ersten BT-Fälle im Reg.Bez. Freiburg auf. Bis zum Jahresende wurden bei 276 Tieren aus 209 Beständen BTV8-spezifische Genomsequenzen mittels Real-time RT-PCR nachgewiesen. Besonders stark betroffen von diesem Seuchengeschehen war der Ortenaukreis.

Erster Nachweis von Bovinem Virusdiarrhoevirus Typ 2 (BVDV2) in BadenWürttemberg Bei einem ca. 1,5 jährigen Rind aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, bei dem pathologisch-anatomisch Exsikkose, Schleimhautläsionen in der Speiseröhre sowie eine katarrhalische Enteritis festgestellt wurden, konnte aus den Organen ein nichtzytopathogenes BVD-Virus (non-cpE) vom Typ 2 isoliert werden.

In Europa war dieser Virustyp bisher nur selten nachweisbar, anders hingegen sieht es in Nordamerika aus. Dort beträgt sein Anteil unter den BVDVInfektionen mittlerweile 30%. Im Gegensatz zur relativ harmlosen postpartalen BVDV1-Infektion (Letalität < 1%) treten dort häufig schwere Verläufe auf, die mit einer hämorrhagischen Enteritis einhergehen, deren Letalität bis zu 30% betragen kann.

Ausbau und Erweiterung der molekularen Diagnostik Die molekulare Diagnostik hat in den vergangenen Jahren sowohl personell als auch apparativ enorm expandiert. Da die vorhandenen Räume dem gestiegenen Platzbedarf nicht mehr gerecht werden konnten, wurde im Sommer 2007 mit umfangreichen Baumaßnahmen begonnen, bei denen aus ehemals dunklen Lagerräumen vollwertige und funktionelle Laborräume geschaffen wurden.

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Jahresbericht 2007

Geflügelpest-Diagnostik (Erregernachweis)

Wildvögel

Hausvögel

Säugetiere

gesamt

Anzahl Proben M-PCR positiv

1. Quartal 2007

43

9

1

53

3

0

2. Quartal 2007

22

144

4

170

0

0

3. Quartal 2007

69

27

3

99

0

0

4. Quartal 2007

61

13

0

74

1

0

Gesamt 2007

195

193

8

396

4

0

Anzahl und Herkunft der Proben zum Influenza A Virus-Genomnachweis (M-PCR)

Untersuchungszeitraum

davon H5N1positiv

Tollwut-Diagnostik (Erregernachweis) Tierart (Wildtiere)

Anzahl Proben DIFT

Fuchs Reh Marder Dachs Fledermaus Maus Gams Eichhörnchen Frettchen Ratte Siebenschläfer Wildschwein Summe WT:

PCR

positiv

Tierart (Haustiere)

Anzahl Proben DIFT

PCR

positiv

441 23 6 4 7 1

9 2 2 0 1 4

0 0 0 0 0 0

Katze Hund Rind Pferd Ziege Schaf

3 1 7 0 1 1

22 3 0 2 0 0

0 0 0 0 0 0

1 2 0 1 1 2

0 2 2 3 1 0

0 0 0 0 0 0

Summe HT:

13

27

0

489

26

0

Viro- und serologische Diagnostik bei Säugetieren Tierart Rind Parameter Bovines Herpesvirus Typ 1, BHV1 Bovines Coronavirus, BCV Bovines Virusdiarrhoe Virus Typ 1, BVDV1 Bovines Virusdiarrhoe Virus Typ 2, BVDV2 Bovines Respiratorisches Synzytialvirus, BRSV Parainfluenza 3-Virus, PI3V Rotavirus

Methode

Target

Anzahl Proben 18 45 229 24 572 2.378 1

davon positiv 0 10 9 3 45 1.202 1

Zellkultur SNT Schnelltest Zellkultur ELISA ELISA Zellkultur

Erreger Antikörper Erreger Erreger Erreger Antikörper Erreger

DIFT

Erreger

57

5

Zellkultur Schnelltest

Erreger Erreger

14 239

0 78

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

Tierart Schwein Parameter

Erreger Erreger Antikörper Antikörper

Anzahl Proben 11 1 785 75

davon positiv 0 0 0 72

ELISA

Antikörper

45

9

ELISA

Antikörper

326

187

ELISA

Antikörper

763

0

ELISA

Antikörper

45

0

Parameter

Methode

Target

Klassisches Schweinepest Virus, KSPV

Zellkultur ELISA ELISA Zellkultur

Erreger Erreger Antikörper Erreger

Anzahl Proben 7 133 296 1

davon positiv 0 0 0 0

Parameter

Methode

Target

Equines Herpesvirus 1+4, EHV1+4

Zellkultur

Erreger

Anzahl Proben 2

davon positiv 0

Methode

Target

DIFT

Erreger

Anzahl Proben 1

davon positiv 0

Schnelltest Schnelltest

Erreger Erreger

9 3

1 3

Methode

Target

Schnelltest Schnelltest Schnelltest

Erreger Erreger Erreger

Anzahl Proben 1 24 1

davon positiv 0 18 1

Methode

Target

Anzahl Proben

davon positiv

HAT

Erreger

31

13

Klassisches Schweinepest Virus, KSPV Porcines Parvovirus, PPV Porcines Respiratorisches Coronavirus, PRCV Porkines Respiratorsches und Reproduktives Syndrom Virus, PRRSV Suid Herpesvirus Typ 1, SHV1 (Erreger der Aujeszkyschen Krankheit) Transmissibles Gastroenteritis Virus, TGEV

Methode

Target

Zellkultur ELISA ELISA HAHT

Tierart Wildschwein

Suid Herpesvirus Typ 1, SHV1 (Erreger der Aujeszkyschen Krankheit) Tierart Pferd

Tierart Hund Parameter Canines Distemper Virus, (= Staupe-Virus), CDV Canines Parvovirus, CPV Rotavirus Tierart Katze Parameter Felines Leukosevirus, FeLV Felines Parvovirus, FPV Rotavirus Tierart Kaninchen Parameter Rabbit Hemorrhagic Disease Virus, RHDV

87

88

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Virologische Diagnostik bei Fischen Parameter Infektiöses Hämatopoetisches Nekrose Virus der Salmoniden, IHNV Infektiöses Pankreasnekrose Virus der Salmoniden, IPNV Pike fry disease Virus, PFDV Spring viremia of carp virus, SVCV Virales Hämorrhagisches Septikämie-Virus der Salmoniden, VHSV

Methode

Target

Anzahl Proben

davon positiv

Zellkultur

Erreger

110

1

Zellkultur

Erreger

104

1

Zellkultur Zellkultur

Erreger Erreger

2 3

0 1

Zellkultur

Erreger

115

2

Methode

Target

PCR PCR PCR

Erreger Erreger Erreger

Anzahl Proben 475 6 6

davon positiv 282 3 0

PCR

Erreger

9

3

PCR

Erreger

6

3

PCR PCR

Erreger Erreger

7 6

5 1

PCR

Erreger

3

0

PCR PCR

Erreger Erreger

5 4

0 0

PCR

Erreger

8

2

PCR PCR PCR PCR

Erreger Erreger Erreger Erreger

8 1 4 17

1 1 0 6

PCR

Erreger

50

11

PCR

Erreger

41

5

PCR

Erreger

199

1

PCR

Erreger

81

2

PCR

Erreger

81

12

PCR PCR PCR

Erreger Erreger Erreger

98 98 53

11 38 0

Molekulare Diagnostik bei Säugetieren Parameter Bluetongue-Virus Typ 8; BTV8 Borna Disease Virus Bovines Herpesvirus Typ 1, BHV1 Bovines Leukose Virus, BLV (ProvirusNachweis) Bovines Respiratorisches Syncytial Virus, BRSV Bovines Virusdiarrhoevirus Typ 1, BVDV1 Bovines Virusdiarrhoevirus Typ 2, BVDV2 Canines Distempervirus, CDV (StaupeVirus) Equines Herpesvirus Typ 1, EHV1 Equines Herpesvirus Typ 4, EHV4 European Brown Hare Syndrome Virus, EBHSV Influenza A-Virus M-Gen Influenza A-Virus N1-Gen Klassisches Schweinepest Virus, KSPV Lawsonia intracellularis (=Erreger der PIA) Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis, MAP Ovines Herpesvirus Typ 2, OHV2 (Erreger des Schaf-assozierten BKF) Pestivirus (Panpesti-spezifisch) Porcine Respiratory and Redroductive Syndrome Virus amerikanischer Genotyp, PRRSV US Porcine Respiratory and Redroductive Syndrome Virus europäischer Genotyp, PRRSV EU Porcines Circovirus Typ 1, PVC1 Porcines Circovirus Typ 2, PVC2 Tollwutvirus Serotyp 1

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

89

bei Geflügel Parameter

Methode

Target

Anzahl Proben 3 3 388 3

davon positiv 0 1 3 1

PCR PCR PCR PCR

Erreger Erreger Erreger Erreger

Methode

Target Erreger

Anzahl Proben 1

davon positiv 0

PCR PCR

Erreger

26

1

PCR

Erreger

23

2

PCR

Erreger

47

9

PCR

Erreger

14

5

PCR

Erreger

6

1

PCR

Erreger

4

3

PCR

Erreger

29

2

Methode

Target

PCR PCR PCR PCR

Erreger Erreger Erreger Erreger

Anzahl Proben 545 545 29 543

Influenza A-Virus H5-Gen Influenza A-Virus H7-Gen Influenza A-Virus M-Gen Influenza A-Virus N1-Gen bei Fischen Parameter Infectious salmonid anaemia virus, ISAV Infektiöses Hämatopoetisches Nekrose Virus der Salmoniden, IHNV Infektiöses Pankreasnekrose Virus der Salmoniden, IPNV Koi Herpesvirus Renibacterium salmoninarum (Erreger der BKD) Spring viremia of carp virus, SVCV Tetracapsuloides bryosalmonae (Erreger der PKD) Virales Hämorrhagisches Septikämie-Virus der Salmoniden, VHSV bei Bienen Parameter Acute Bee Paralysis Virus, ABPV Deformed Wing Virus, DWV Paenibacillus larvae larvae, PLL Sackbrut Virus, SBV

davon positiv 128 273 19 190

Entwicklung der molekularbiologischen Diagnostik am CVUA Freiburg Die nachfolgenden Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll die gestiegene Bedeutung der molekularen Diagnostik. Im Vergleich zu den Daten früherer Jahre haben sich die Untersuchungszahlen in beiden letzten Jahren verzehnfacht! Jahr

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

Anzahl der Untersuchungen

141

386

422

364

2.090

4.153

3.474

Neu etablierte Methoden: •

Bluetonguevirus Serotyp 8 (Real time RT-PCR)



Koi Herpesvirus (Real time PCR)



Porcines Circovirus Typ 2 (Real time PCR)



Ovines Herpesvirus Typ 2 (Real time PCR)



Renibacterium salmoninarum (PCR)



Tetracapsuloides bryosalmonae (PCR)

90

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Psittakosediagnostik/Geflügelpathologie Psittakose/Ornithose Die Ergebnisse der Psittakose- bzw. Ornithoseuntersuchungen im Berichtszeitraum 2007 sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Tierart Psittaciden

Ziervögel

Tauben

sonstiges Geflügel

Probenart

Probenzahl

davon positiv

Organe Kot

18 176

4 7

Positiv in % (Vorjahreszahlen) 22,2 (9,5) 3,9 (0)

gesamt Organe

194 13

11 0

5,6 (2,4) 0 (0)

Kot sonstige

4 0

0 0

0 (0) 0 (0)

gesamt Organe

20 37

0 1

0 (0) 0 (6,6)

Kot gesamt

8 45

0 1

0 (11,8) 2,2 (0)

Organe Kot

4 1

0 1

0 (0) *

gesamt

5 264

1 12

* 4,5 (1,4)

gesamt

*) kein Wert = wegen geringer Probenzahl nicht berücksichtigt

Salmonellen in Wirtschaftsgeflügel

Geflügelpathologie

Im Wirtschaftsgeflügelbereich wurden im Rahmen der „Freiwilligen Selbstkontrolle“ bzw. ab Dezember 2007 nach der VO (EG) 2160 insgesamt 128 Eier, 99 Kotproben, 2 Staubproben und 46 „Socken“ (Bootswaps) untersucht. Hierbei wurde 2 x S. enteritidis aus den Socken und 1 x aus den Kotproben nachgewiesen.

Ein überwiegender Schwerpunkt im Wirtschaftsgeflügelbereich bei Untersuchungen von Tierkörpern im Zusammenhang mit Bestandsproblemen lag bei Stoffwechselerkrankungen (Fettleber/Knochenweiche). Ausfälle durch Infektionen waren geringfügig.

AI-Monitoring Im Rahmen des AI-Geflügelmonitorings wurden insgesamt 191 Hühnerblutproben mittels ELISA auf AI-Antikörper mit negativem Ergebnis untersucht.

Parasitosen (Endoparasiten überwiegend in Bodenbzw. Freilandhaltungen und Befall mit Roter Vogelmilbe) sowie durch Kannibalismus bedingte Ausfälle sind weiterhin häufige Ursachen für Bestandsprobleme. Im Ziervogel- und Rassegeflügelbereich war das Vorkommen des gesamten Spektrums von Vogelkrankheiten ohne besondere aktuelle Schwerpunkte festzustellen.

Jahresbericht 2007

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91

Diagnostik und Bekämpfung von Bienenkrankheiten Der Fachbereich Bienen hat sich im Berichtsjahr erneut intensiv mit den im Winter auftretenden akuten Völkerverlusten beschäftigt (siehe auch Bericht des Bienengesundheitsdienstes). Als eine der möglichen Ursachen wird die in Europa erstmals entdeckte asiatische Form der Nosemose angesehen. Mit den vorliegenden Untersuchungen konnte der Zeitpunkt der Einschleppung und die Auswirkung auf die Überwinterung erstmals in Deutschland genauer analysiert werden. Der Befall mit dem kleinen Beutenkäfer (Aethina tumida), eine anzeigepflichtige Seuche, könnte die bereits bestehenden Schäden noch erhöhen. Die im Rahmen eines Forschungsprogramms zur Diagnose und Bekämpfung des kleinen Beutenkäfers bisher erzielten Ergebnisse werden vorgestellt.

Nosemosis Eine der häufigsten Bienenkrankheiten, die Nosemosis, führt zu Durchfall und Kurzlebigkeit bei befallenen Bienen. Bisher war nur der Erreger Nosema apis in Europa bekannt. Seit 2005 konnte ein weiterer Erreger Nosema ceranae auch in Deutschland identifiziert werden. Ob beide Arten bereits längere Zeit nebeneinander vorkommen oder Nosema ceranae erst später aus Asien eingeschleppt wurde, war bisher nicht bekannt. Bisher konnte man beide Erregerarten mit den üblichen mikroskopischen Routineuntersuchung nicht klar unterscheiden. Erst mit Hilfe molekulargenetischer Methoden (PCR) kann man beide sicher auseinanderhalten.

Im CVUA Freiburg waren seit 1992 Proben von im Laufe des Jahres abgestorbenen Bienenvölkern gesammelt worden. Diese wurden zunächst mikroskopisch unter anderem nach Nosema-Sporen untersucht. Dabei wurde im Durchschnitt der einzelnen Jahre keine Zu- oder Abnahme des Befalls oder der Infizierungsstärke festgestellt. Auch der jahreszeitliche Krankheitsverlauf änderte sich nicht. Die meisten Erreger wurden im Frühjahr diagnostiziert, im Sommer und Herbst sank die Infizierungshäufigkeit, um im Winter wiederum etwas anzusteigen. Die Witterungsverhältnisse ließen im Allgemeinen keinen Schluss zu, wie stark Bienenvölker mit Nosema. infiziert waren. Alle Proben wurden anschließend mit Hilfe einer Multiplex-PCR auf die beiden Parasitenarten Nosema apis und Nosema ceranae untersucht. Dabei konnte in den Proben bis 1999 ausschließlich Nosema apis festgestellt werden. Nosema ceranae trat zum ersten Mal im Jahre 2000 gemeinsam in Bienen mit Nosema apis auf. Im Zeitraum danach wurde in dem untersuchten Material hauptsächlich Nosema ceranae diagnostiziert, auch wenn Nosema apis nicht gänzlich verdrängt wurde. Signifikante Unterschiede ließen sich bei der Befallsstärke der verschiedenen Erreger der Nosemosis aufzeigen. Bienenvölker die sich mit Nosema ceranae infiziert hatten, zeigten einen höheren Befallsgrad als diejenigen, die mit Nosema apis belastet waren. Mit Hilfe einer digitalen Kamera und einer mikroskopischen Messeinrichtung wurden Sporen von Nosema nach Länge und Breite abgemessen. Dabei waren die Dauerstadien von Nosema apis im Mittel signifikant größer und breiter als die Sporen von Nosema ceranae, womit eine schnelle und einfache diagnostische Alternative zu molekularbiologischen Untersuchungen besteht.

Kleiner Beutenkäfer

Bild: Die beiden Arten der Nosema lassen sich im mikroskopischen Bild (400fache Vergrößerung) nur schwer unterscheiden

Am Ende des Jahres 2005 konnte das CVUA Freiburg zusammen mit den Universitäten in Halle, Hohenheim und Würzburg das Forschungsprojekt DUKAT beginnen, das vom BMVEL über die BLE finanziert wird. In diesem Forschungsprojekt sollen Möglichkeiten der Diagnose und Bekämpfung des Kleinen Beutenkäfers, Aethina tumida, untersucht werden. Da der Käfer in Europa zur Zeit noch nicht vorkommt, werden die Untersuchungen in Australien (University of Western Sydney), Südafrika (Rhodes University) und Nordamerika (USDA/Beltsville) durchgeführt. Um die Möglichkeit der Übertragung von Sporen des Paenibacillus larvae durch den Kleinen Beutenkäfer

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zu analysieren, wurden Käfer auf mit Amerikanischer Faulbrut infizierten Waben gehalten und anschließend auf Sporen dieser Krankheit hin untersucht. Diese konnten tatsächlich auf adulten Käfern nachgewiesen werden. Da die Anzahl der Sporen jedoch relativ gering war, ist es fraglich, ob diese für eine Übertragung der Krankheit zwischen Bienenvölkern ausreichend sind. Genauere Untersuchungen hierzu im Freiland werden darüber Aufschluss geben. Ein gleichzeitiger Befall von Bienenvölkern mit dem Kleinen Beutenkäfer und anderen Bienenparasiten wie Varroa destructor könnte das Zusammenbrechen von Bienenvölkern forcieren, was die Vermehrungs- und Verbreitungsmöglichkeiten des Kleinen Beutenkäfers erhöhen würde. Die Auswirkung eines gemeinsamen und eines getrennten Befalls mit diesen beiden Parasiten auf Bienenvölker wurde in einer groß angelegten Langzeitstudie in den USA analysiert. Die Überlebensrate von Bienenvölkern wurde an Ständen untersucht, die mit: a) Kleinen Beutenkäfern, b) Varroa destructor c) beiden Parasiten und d) keinem der beiden Parasiten befallen waren (Kontrollen). In den Freilandversuchen kamen die Völker, welche relativ geringen Befall an Varroa hatten, bei gleichzeitigem Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer (a), sehr gut durch den Winter und konnten im Frühjahr schnell heranwachsen. Nur in einem bereits im Spätsommer verendeten Volk konnte eine Reproduktion von A. tumida festgestellt werden. Varroa hat also nur dann einen positiven Einfluss auf die Vermehrungsmöglichkeiten des Kleinen Beutenkäfer, wenn das Volk an Varroa zugrunde geht und gleichzeitig die Temperaturen warm genug für eine erfolgreiche Reproduktion im Volk sind. Der negative Einfluss von Varroa war in unseren Untersuchungen wesentlich größer als der des Kleinen Beutenkäfers. Um Völkerverluste zu vermeiden, werden in den USA verschiedene Chemikalien mit insektizider Wirkung eingesetzt, die jedoch Rückstände in den Bienenprodukten verursachen und Resistenzen beim Schädling hervorrufen können. Es wäre daher wünschenswert, einen solchen Einsatz zu vermeiden bzw. zu minimieren. Daher wurde im ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Kleinen Beutenkäfers nach natürlichen Antagonisten als alternative Bekämpfungsmittel gesucht. Wir konnten eine Vielzahl verschiedener Bakterien und Pilze aus gestorbenen Käfern isolieren und auf ihre Wirksamkeit gegen den A. tumida testen. Bisher wurden zwei Pilze und ein Bakterium gefunden, welche eine erhöhte Mortalität des Käfers verursachten. Das Isolat eines Pilzes zeigte bei ersten Bienenverträglichkeitstest keine signifikant erhöhte Mortalität gegenüber der Kontrolle. Es könnte sich daher zur alternativen Bekämp-

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fung (Biocontrol) gegen den Kleinen Beutenkäfer eignen. Für den Tierarzt und Tierhalter fehlt eine einfache quantitative Diagnosemethode für den Kleinen Beutenkäfer, um den Befallsgrad von Bienenvölkern zu bestimmen. Hierzu wurden verschiedene Fallensysteme von uns in und außerhalb von Bienenvölkern getestet. Dabei erwiesen sich die eingesetzten kostengünstigen Flugfallen außerhalb der Bienenvölker als ungeeignet zum Fang von Kleinen Beutenkäfern. Auch verschiedene kommerziell erhältliche Fallensysteme, die im Bienenstock angewandt wurden, erwiesen sich als unzureichend. Jedoch konnten mit neuartigen Diagnosestreifen aus Plastik (4 mm) in Feldversuchen mit natürlichem Befall von A. tumida gute Ergebnisse erzielt werden. Im Schnitt wurde ein Wirkungsgrad der Streifen von 35% festgestellt. Die Diagnosestreifen sind günstig, schnell und einfach in ihrer Anwendung. Sie eignen sich deshalb für die breite imkerliche Praxis und die amtliche Untersuchung durch das Veterinäramt.

Bild: Mit einfachen Doppelstegplatten kann der Käfer leicht gefangen und diagnostiziert werden Aus Felduntersuchungen ist bekannt, dass A. tumida Versteckmöglichkeiten im Bienenvolk aufsucht, um den Aggressionen der Bienen zu entgehen. In unseren Untersuchungen mit unterschiedlich modifizierten Innenräumen von Beuten hatte das Vorhandensein oder das Fehlen von guten Versteckmöglichkeiten innerhalb der Beuten jedoch keinen Einfluss auf den Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer. Daher kann von uns zurzeit kein modifizierter Beutentyp für die praktische Anwendung vorgeschlagen werden. Zusammenfassend hat das Projekt bereits wichtige Grundlagen für die Diagnose und Kontrolle dieser in der Europäischen Union anzeigepflichtigen Tierseuche geliefert sowie eine Reihe von vielversprechenden Ansätzen, die jedoch noch weitere Untersuchungen benötigen.

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Toxikologie im Veterinärbereich Hauptaufgabe dieses Zentrallabors ist die chemischtoxikologische Untersuchung vermuteter bzw. tatsächlicher Vergiftungsfälle bei Tieren (Haustieren, landwirtschaftlichen Nutztieren und Wildtieren). Einsendungen von Probenmaterial erfolgen durch die anderen Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter des Landes, durch die Polizei, durch Veterinärämter, Kommunen, Tierärzte, Organisationen des Natur- und Tierschutzes sowie Privatpersonen. Auch Untersuchungen für Privatpersonen werden durchgeführt, da in Baden-Württemberg kein anderes Labor über die notwendigen speziellen Erfahrungen für derartige Untersuchungen verfügt und an der Aufklärung von Tiervergiftungen i.d.R. ein öffentliches Interesse besteht. Im Berichtsjahr wurde in 220 Fällen Probenmaterial zur Abklärung von Vergiftungsverdacht eingesandt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (134 Fälle) eine Steigerung des Probeneingangs um 64%. Dies verdeutlicht die zunehmende Brisanz der Thematik. Ein weiterer Grund für die Zunahme des Probenaufkommens ist u.a. die Tatsache, dass vermehrt auch Probenmaterial aus anderen Bundesländern eingesandt wird, weil dort offensichtlich keine oder nicht ausreichende Untersuchungsmöglichkeiten bestehen. Bei den Einsendungen handelte es sich um Tierkörper, Organmaterial, Mageninhalt und Erbrochenes, Giftköder, Futter- und Pflanzenproben sowie anderes giftverdächtiges Material. An den 341 einzelnen Proben wurden insgesamt 986 toxikologische bzw. chemisch-physikalische Untersuchungen durchgeführt. In 46 Fällen wurde der Verdacht bestätigt und die Ursache der Vergiftung festgestellt. Exemplarisch wird in der Folge auf eine böswillige Vergiftung näher eingegangen. Die wichtigsten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. Die Bandbreite der nachgewiesenen Giftstoffe ist groß. Vielfach wurden Substanzen als Köder ausgelegt, die bis vor kurzem noch im Handel frei erhältlich waren. Hingegen wurde Parathion-ethyl (E605), dessen Zulassung bereits vor Jahren endete, wesentlich weniger häufig gefunden als noch vor 2 Jahren. Abgenommen haben auch Vergiftungsfälle mit Arzneimitteln. Im Verlauf der letzten Jahre war noch ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar gewesen, während in diesem Berichtszeitraum kein einziger Fall von Arzneimittelvergiftungen zu verzeichnen war.

Beispiel einer böswilligen Vergiftung Viel Mühe machte sich ein unbekannter Hundefeind, indem er mehrere Stücke Lyoner aushöhlte und mit einer Mischung aus blauen Pellets (nachgewiesen wurde Metaldehyd (Schneckenkorn)) und Leberwurst prall füllte und mit einem Lyonerwurstdeckel wieder verschloss. Eine besondere Bösartigkeit und Gedankenlosigkeit des Falles begründet sich im Fundort der Köder. Sie wurden an mehreren Stellen im Garten einer Familie mit Kindern und einem Hund ausgelegt. Der Hund verstarb an den Folgen der Vergiftung. Die folgende Abbildung zeigt den ausgelegten Giftköder:

Metaldehyd kommt hauptsächlich als Schneckengift zur Anwendung. Die molluskiziden Präparate werden zusammen mit einem Ködermaterial, vorzugsweise Kleie, als gekörntes Streumittel eingesetzt. Aus diesen Ködern wird Metaldehyd über einen Zeitraum von ungefähr 10 Tagen freigesetzt. Die handelsübliche Vergällung der Schneckenkörner verhindert zwar Vergiftungen bei Kindern, nicht aber die Ingestion großer Ködermengen durch Hunde. Das resorbierte Metaldehyd führt zu zentralnervöser Exzitation und Depression; der Mechanismus der Toxizität bleibt unbekannt, obwohl lokale Nekrosen der Neuronen als Ursache diskutiert werden. Die akute orale LD50 beträgt 0.4-0.6 g/kg Körpergewicht für den Hund. .

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Nachgewiesene Ursachen von böswilligen und sonstigen Vergiftungen bei Tieren Insektizide Parathion-ethyl (E605)

3 Fälle

Die Aufnahme parathionhaltiger Giftköder führte zum Tod von 9 Legehennen, einem Hahn und einem Hund. In einem weiteren Fall erbrach sich der Hund und überlebte.

Methomyl

1 Fall

Gefunden im Erbrochenen eines Hundes.

Carbofuran

3 Fälle

Carbofuran führte zum Tod mehrerer Katzen, eines Fuchses und eines Hundes. Ein weiterer Hund überlebte, nachdem er in ein künstliches Koma versetzt worden war.

Oxydemeton-methyl

1 Fall

Akute Intoxikation eines Hundes ohne Todesfolge.

Methiocarb

1 Fall

Vergiftung einer Katze.

Chlorfenvinphos

1 Fall

Präparierte Markknochen und Fleischstücke wurden als Giftköder ausgelegt.

Lindan

1 Fall

Bienenfrevel

Chloralose

2 Fälle

Vergiftung von neun Tauben durch chloralosehaltige Weizenkörner (alle Großraum Stuttgart). Tod eines Wanderfalken durch die Aufnahme einer mit Chloralose behandelten Taube.

Brodifacoum + Sulfachinoxalin

2 Fälle

Auf dem Privatgrundstück eines Hundebesitzers wurden von Unbekannten rot gefärbte Haferflocken verteilt. In einem weiteren Fall waren zwei Wienerle ausgehöhlt und mit roten Pellets gefüllt worden.

Cumatetralyl

3 Fälle

Coumatetralyl führte zum Tod einer Katze, eines Hundes und einer Ratte.

Warfarin

4 Fälle

Als Ködermaterial für einen Hund wurde ein blau angefärbter Brei aus Getreideschrot eingesetzt. In der Leber eines Rindes und eines Schweines fand sich Warfarin. Vergiftung einer Katze.

Difethialon

1 Fall

Blaue Pellets wurden im Treppeneingang eines Privathauses gefunden.

Difenacoum + Brodifacoum + Sulfachinoxalin

1 Fall

Ein Getreideknödel, präpariert mit grün gefärbten Körnern, führte zur Intoxikation eines Hundes.

Flocoumafen

1 Fall

Drei Stückchen Wurst, mit grünen Pellets gespickt, waren ausgelegt worden.

Brodifacoum

1 Fall

Mit rötlichen Pellets präparierte Wurst sollte als Köder dienen.

Difenacoum

2 Fälle

Grüne Getreideschrotpresslinge wurden als Köder ausgelegt. Vergiftetes Hundefutter führte zum Tod eines Hundes.

Rodentizide

Sonstige böswillige Vergiftungen Metaldehyd

1 Fall

Siehe Text

Zinkphosphid

4 Fälle

Ein unbekannter Täter verteilte lilafarbene Weizenkörner auf einem Privatgrundstück, auf dem sich 4 Pfaue befanden. Tod zweier Zuchthunde. Als Köder dienten zusammengefaltete, mit Giftweizen gefüllte Fleischkäsescheiben. Ausgelegter Giftweizen führte zum Tod von insgesamt 8 Tauben.

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Identifizierung von Substanzen im Zusammenhang mit Vergiftungen bzw. Verdacht auf Vergiftungen Efeublätter/Eibensamen

1 Fall

Die in Efeublättern und Eibensamen enthalten giftigen Saponine führten zum Tod einer Ziege.

Efeusamen

2 Fälle

Ca. 2000 Samenkörner wurden auf einem Privatgrundstück mit Freilauf für einen Hund und 2 Kaninchen verteilt. Gefundene Efeusamen führten angeblich zum Tod einer Katze.

Selen

1 Fall

Ein Kalb verendete. In der Leber wurde ein Se-Gehalt von 0.57 mg/kg gefunden.

Blei + Selen

2 Fälle

Erhöhte Werte in der Leber und den Nieren zweier Rinder.

Blei

1 Fall

Erhöhte Werte in der Leber eines Rindes.

Kupfer

1 Fall

Ein Kalb verendete. In der Leber wurde ein Cu-Gehalt von 219 mg/kg Frischgewicht gefunden.

Calcium

1 Fall

Unbekannte verstreuten ein grau-weißes Pulver an einer Futterstelle für Wildtiere. Die Untersuchung ergab: Kreide-, Kalkstein - oder Marmorpulver.

Calcium + Magnesium

1 Fall

Weißes Pulver wurde im Auslauf von Zucht-Hühnern gefunden.

Ammoniumcarbonat/ Ammoniumhydrogencarbonat ( z.B. Hirschhornsalz)

1 Fall

Verstreutes Pulver in einem Gemüsegarten.

Limonen

1 Fall

In einem Treppenhaus führte eine verstreute, weißgraue, pulvrige Substanz zum Erbrechen eines Hundes und zum Tod einer Biene.

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Ethologie und Tierschutz Aus dem Jahr 2007 ist auf folgende Aktivitäten besonders hinzuweisen:

dort den Erfolg ihres Abwehrverhaltens erleben (können).

Rodeo

Für Punkt zwei spricht, dass die Pferde auch mit nachweislich lockerem Flankengurt, bei dem Schmerzen ausgeschlossen werden können, ebenso Abwehrbewegungen zeigen wie bei angezogenem Flankengurt. Außerdem sieht man bei Pferden üblicherweise bei starken Schmerzeinwirkungen eher die Reaktion des Erstarrens als die der heftigen Abwehrreaktionen (Wirkprinzip der „Nasenbremse“ beim Pferd). Wenn also im Moment des Flankengurtanziehens überhaupt Schmerzen auftreten sollten, können diese nicht erheblich sein.

Mit Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs BadenWürttemberg vom 12. Juni 2007 (Az. 1 S 1221/07) wurde das Land Baden-Württemberg aufgefordert, die tierschutzfachliche Bewertung des Einsatzes des Flankengurts beim Rodeo ohne Verzögerung zu einem Abschluss zu bringen. Daher wurde wir vom Regierungspräsidium Freiburg beauftragt, Untersuchungen zum Flankengurteinsatz bei Rodeo-Pferden durchzuführen. Dabei konnten folgende Ergebnisse gewonnen werden: Alle Pferde zeigten nach Anziehen des Flankengurts beim Verlassen der Startbox deutliche Abwehrbewegungen, welche sich individuell unterschiedlich in Buckeln, teilweise verbunden mit Ausschlagen, und/oder schnellem Galoppieren äußerten. Dabei handelte es sich insgesamt um Normalverhalten, welches von Pferden als Reaktion auf unerwünschte Einwirkungen gezeigt wird. Da der Druck des Flankengurts stets bereits nach dem ersten Sprung aus der Startbox nachließ und mit jedem weiteren Sprung geringer wurde, ist davon auszugehen, dass die Pferde 1.

mit ihrem Verhalten eine gewisse Bewältigungsfähigkeit der Situation erleben und

2.

die Abwehr vorwiegend gegen den Fremdkörper in der relativ empfindlichen Leistengegend und nicht gegenüber einer schmerzhaften Einwirkung richten.

Für Punkt eins spricht, dass das Abwehrverhalten gegenüber dem Flankengurt bei jedem Einsatz wieder gezeigt wird. Denn jedes Tier, das die Erfahrung macht, dass es mit seinem Verhalten das erwünschte Erleben erreicht, setzt dieses Verhalten bei der entsprechenden Situation wieder ein. Auf diesem Prinzip basieren die meisten Lernvorgänge bei Tieren: erfolgreiches Verhalten wird wiederholt eingesetzt, nicht erfolgreiches Verhalten wird aufgegeben. Letzteres nutzt der Mensch auch beim Vorgang der „Gewöhnung“ (z.B. an Sattel, Trense, Reiter), wobei die Phasen der Abwehr allerdings möglichst nicht zum Erfolg führen dürfen. So wie man Pferde an alle im konventionellen Reit- und Fahrsport eingesetzten Utensilien gewöhnen kann, wäre dies sicher auch mit dem Flankengurt möglich. Da jedoch eine Gewöhnung an den Flankengurt beim Rodeo dessen Zweck zunichte machen würde, müssen die Pferde

Mit den Untersuchungen konnten dementsprechend folgende Schlussfolgerungen getroffen werden: durch den Flankengurt wird eine für das Pferd unangenehme Einwirkung an einer empfindlichen Körperregion hervorgerufen, welche zu deutlichen Abwehrreaktionen führt. Bei dieser unangenehmen Einwirkung können erhebliche Schmerzen prinzipiell ausgeschlossen werden. Das Erleben ihrer Bewältigungsfähigkeit ist für Rodeopferde nicht vollständig zu bejahen, da sie wiederholt dieser unangenehmen Situation ausgesetzt werden, ohne dass sie die Möglichkeit haben, sie vermeiden zu können. Definitionsgemäß (Pollmann/Tschanz, 2006) kann somit von beeinträchtigtem Wohlbefinden der Pferde ausgegangen werden. Aufgrund der kurzen Zeitdauer des festen Anzugs des Flankengurts und der Möglichkeit der Pferde, mit ihrem Verhalten den Druck zu lösen, sind erhebliche Leiden grundsätzlich auszuschließen. Ob es sich bei der Beeinträchtigung jedoch nur um schlichtes Unbehagen (Erleben von unbedeutend beeinträchtigter Bewältigungsfähigkeit) oder um (einfache) Leiden handelt (Erleben von bedeutend beeinträchtigter Bewältigungsfähigkeit), kann mit den durchgeführten Druckmessungen nicht abschließend beantwortet werden.

Internationale Tagung Angewandte Ethologie Im Jahr 2007 wurde von der Fachgruppe Ethologie und Tierhaltung der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V. (DVG), deren Geschäftsstelle im Dienstgebäude Tierhygiene angesiedelt ist, die 39. Internationale Tagung Angewandte Ethologie organisiert und durchgeführt. Wie gewohnt fand die Tagung im November (22.-24.11.2007) in den Räumen des Historischen Kaufhauses am Münsterplatz in Freiburg statt. An dieser Veranstaltung nahmen insgesamt 135 Personen aus Deutschland und den angrenzenden Staaten teil.

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Landestollwut- und Epidemiologiezentrum Freiburg Dem Landestollwut- und Epidemiologiezentrum (LTEZ) am CVUA Freiburg obliegt die Datenerfassung und Auswertung bestimmter Wildtierseuchen. In 2007 waren dies die Aviäre Influenza, die Tollwut sowie die Klassische Schweinepest der Wildschweine. Die diesbezüglichen Daten der einzelnen Untersuchungsämter des Landes werden bei uns zusammengefasst, aufgearbeitet und in Form von Tabellen und Karten den Veterinärbehörden, aber auch anderen Dienststellen zur Verfügung gestellt. Eine weitere Aufgabe des LTEZ ist die Kontrolle des Impferfolges der Tollwutimpfungen durch Antikörperbestimmungen im Blutserum von Füchsen aus den jeweiligen Impfgebieten.

Aviäre Influenza Themenschwerpunkt 2007 war wie im Jahr zuvor die Pflege und Weiterentwicklung des vom Landestollwut- und Epidemiologiezentrum Freiburg errichteten Erfassungssystems DTM (Datenerfassung Tierseuchenmonitoring). Hierbei konnten zahlreiche Auswertungen in Zusammenhang mit der AI-Überwachung erstellt werden. Die im DTM erfassten Daten wurden zudem an die zentrale Wildvogel-Monitoring-Datenbank des Friedrich-Löffler-Institutes (FLI) übermittelt, über die bundesweit alle Daten an die EU weitergeleitet werden. Weiterhin wurden über DTM Forschungsprojekte im Zusammenhang mit AI, wie z.B. „Constanze“ oder „WuV“, bedient.

Klassische Schweinepest Das für die Erfassung der Aviären Influenza entwickelte Programm wurde 2007 auch für die Erfassung der Klassischen Schweinepest (KSP) als zentrale Anwendung bereitgestellt und per Erlass als Pflichtprogramm festgelegt. In 2007 wurden in ganz Baden-Württemberg 1.975 Wildschweine auf KSP untersucht. Gefordert war ein landesweites Probensoll von 2.741 Tieren. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass einige Landkreise die geforderte Probenzahl überschritten, wurde ein Probendefizit von 969 Tieren errechnet. Dies bedeutet zwar eine Verbesserung zum Vorjahr, liegt aber immer noch weit hinter dem eigentlichen Probensoll zurück. In Baden-Württemberg wurde kein Fall von KSP im Berichtszeitraum festgestellt. Zudem konnten die grenznahen Landkreise, für die aufgrund des Wildschweinepestgeschehens in Frankreich bisher ein erhöhtes Probensoll galt, wieder auf das landesübliche Probensoll gesetzt werden.

Rheinland-Pfalz meldete 2007 nur noch einen Fall von KSP, in Nordrhein-Westfalen waren es noch 10 Fälle. Die Impfgebiete konnten daher weiter reduziert werden.

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Tollwut In Baden-Württemberg wurden in 2007 insgesamt 2.779 Gehirnproben von Füchsen mittels IFT untersucht. In keiner Probe war Tollwutvirus nachweisbar. Der letzte Tollwutfall in BadenWürttemberg ereignete sich am 28.02.2005. Alle Bundesländer waren 2007 erstmals tollwutfrei. Aufgrund dieser Seuchenlage konnten die Impfgebiete seit 2007 kontinuierlich verkleinert werden. Hatte das 2 Impfgebiet 2006 noch eine Größe von 6.561 km , 2 konnte diese im Herbst 2007 auf 1.318 km reduziert werden. Die orale Immunisierung im Herbst 2007 war die letzte Impfaktion in Baden-Württemberg. Zur Kontrolle des Impferfolges wurden im Berichtsjahr 1.096 Fuchs-Seren mittels RFFIT untersucht. Dabei ergab sich eine durchschnittliche Prävalenz von 50% innerhalb des definierten MonitoringGebietes.

Lediglich 12 Seren waren durch toxische Reaktionen in der Zellkultur nicht auswertbar. Die Untersuchungsmethode folgt den Anweisungen des FLI: bei sämtlichen Testansätzen wird zur Kontrolle ein OIE Standard mitgeführt. Bei den nachgewiesenen 50% seropositiven Proben handelt es sich um einen sehr guten Wert, da aufgrund des vom FLI modifizierten Testverfahrens, im Unterschied zu früher, nun schwach positive Proben als negativ gewertet werden. Im Gegensatz zum Vorjahr konnte die durchschnittliche Prävalenz noch gesteigert werden. Insgesamt bedeutet der nachgewiesene Anteil seropositiver Tiere, dass in der untersuchten Fuchspopulation eine belastbare Immunität vorhanden ist (siehe Abbildung).

Abbildung: Kontrolle des Impferfolges bei Füchsen - Anteil positiver Tollwut-Titer

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Lehranstalt für Veterinärmedizinischtechnische Assistenten (VMTA) Allgemeines

Sonstige Tätigkeiten

Für das Jahr 2007 gibt es für die VMTA-Schule zwei besondere Ereignisse zu vermelden:



Teilnahme beider Lehrassistentinnen am jährlichen Treffen der deutschen VMTA-Lehranstalten vom 11. - 12. Mai in Oberschleißheim



Teilnahme einer Lehrassistentin am ELISASeminar der Fa. IDEXX vom 18. - 19. Oktober in Ludwigsburg



Führungen von Besuchern durch die Laboratorien des Gebäudes Tierhygiene

Zum Einen wurde für die Schüler des 3. Ausbildungsjahres im Frühjahr die Abschlussprüfung durchgeführt. 16 Schülern dieses Kurses konnten nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung die Abschlusszeugnisse überreicht werden. Zum Anderen begann im September 2007 ein neuer Ausbildungskurs. Aus über 80 schriftlichen Bewerbungen wurden nach Auswahlgesprächen 18 Bewerber ausgewählt und erhielten eine Ausbildungszusage. Aufgrund von kurzfristigen Absagen direkt vor Ausbildungsbeginn reduzierte sich die Kursstärke leider auf 15 Teilnehmer.

Ausbildungsaufgaben Es wurde für insgesamt 40 VMTA-Schüler/innen theoretischer und praktischer Unterricht sowie die praktische Ausbildung durchgeführt. Während die Vorbereitung, Durchführung und Nacharbeitung des praktischen Unterrichts im Wesentlichen in der Verantwortung der beiden Lehr-VMTA lag, wurde der theoretische Unterricht von 16 Fachdozenten erteilt. Im Rahmen von Exkursionen wurden eine Pharmafirma, ein Molkereibetrieb, eine Besamungsstation sowie eine Fischbrutanstalt besucht. Außerdem wurden 3 Berufserkundungs-Praktikanten des CVUA Freiburg betreut. Sie bekamen eine abgestimmte 1- bis 2-wöchige theoretische und praktische Unterweisung in die Labortätigkeiten des Hauses.

100

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Teil D Tiergesundheitsdienste der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg Übersicht/Tabellen Übersicht 1 Bestandsuntersuchung u. Beratung 2 Klinische Untersuchungen 3 Entnahme von Proben GESUNDHEITSDIENST Rinder-

189

EuterSchweine-

791 386

SchafherdenGeflügel-

339 2) 743

1

2.300 60

GESAMT

4.808

4)

und ca. 1.300 telefonische Beratungen

7 Tagungen, Lehrgänge, Besprechungen

2

3

4

5

512

2.545

635

7

11.783 438

3.253 1.297

3

2 6

217 3) 784

1.923 792

11.259 1.620.686

11 1

1.200 30.718

1.800 785

40 5) 2.691.150

10

12

12 5

45.652

12.395

4.323.773

36

19

108

1)

BienenFisch1)

4 Impfungen und Behandlungen 5 Vorträge 6 Unterricht

2)

ca. 1.000 telefonische Beratungen pro Jahr

3)

6

7 14

3 4

10 45 17 5

Bestandsuntersuchung und Beratung +

Sektionen 4) incl. eingehender telefonischer Beratung 5) Impfungen: Brütlinge à 5g

Klinische Untersuchungen 1 Zuchttauglichkeit 2 Euter/Gesäuge 3 rektal GESUNDHEITSDIENST RinderEuterSchweine-

4 vaginal 5 präputial 6 Bewegungsapparat 1

2

3 1

SchafherdenGeflügel-

7 Atmungsapparat 8 Blutuntersuchungen 9 Milchuntersuchungen

3

4

5

6

138

85

3

13

GESAMT

8

9

5.646 75

104

1

88

35

5.646 2

23

3

1

111

3

3

BienenFisch1)

7

10 Sektionen 11 Sonstige

10

270

1)

491 132

2)

41

73 743

718

885 30.000

759

32.594

315 4

5.744

Rationserfassung und -berechnung

138 2)

192

5

212

Melkanlagenüberprüfung

353

5.651

11

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

101

Entnahme von Proben 1 Tierkörper und -teile 2 Blut 3 Milch GESUNDHEITSDIENST Rinder-

4 Kot 5 Harn 6 Tupfer: Nase 1

2

3

4

2.291

11

155

3.253 2

174

EuterSchweine-

19

906

SchafherdenGeflügel-

5 5

1.309 190

BienenFischGESAMT 1)

7 Tupfer: Genital 8 Präputialspülprobe 9 Sperma

12

5

6

7

8

9

10

11

12

44

4

3

3

12

8

14

150

14

1

22

4

3 2

4

585 103

915 718 1.662

5

10 Futter 11 Haut/Haare 12 Sonstige

5 1) 492

885 22 4.696

3.278

1.039

5

194

18

4

3

924

22

23

38

534

Eierproben

Impfungen und Behandlungen Impfung: 1 Injektion 2 Trinkwasser 3 Schleimhautimpfung 4 Sprayimpfung GESUNDHEITSDIENST RinderEuterSchweineSchafherdenGeflügelBienenFischGESAMT 1)

Impfungen: Brütlinge à 5g

Behandlung: 5 Injektion 6 Infusion 7 Besamung 8 Sonstige Behandlung 1

2

3

4

563

13.271

6

7

8

72 3 101

11.158 1.550

5

1.618.870

1.618.870

440.000 440.000

10

266 30

114

2.251.150 2.251.446

1)

72

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Jahresbericht 2007

Rindergesundheitsdienst (RGD) Bovines Herpesvirus 1 – BHV1Sanierung Erfreulicherweise waren im Jahr 2007 fast keine Neu-Infektionen von Beständen zu verzeichnen. Die Re-Infektionen sind zwar auch zurückgegangen, aber immer noch in manchen Kreisen mit durchschnittlich 20 % der positiven Bestände relativ hoch. Der RGD wurde in verschiedenen Re-InfektionsBetrieben im Regierungsbezirk Freiburg bei gemeinsamen Terminen mit Tierhalter, Hoftierarzt und Veterinäramt tätig, um Ursachen herauszufinden und das zukünftige Vorgehen festzulegen. Bei den 3 Versuchsbetrieben waren keine Neureagenten zu verzeichnen, der Reagentenanteil in den Kuhherden liegt jetzt bei 12%, 23% bzw. 31% gegenüber 31%, 34% bzw. 60% im letzten Jahr. Zunehmend tauchen fragliche Tankmilchergebnisse in den Betrieben auf. Bei den Nachproben der Einzeltiere ergeben sich in der Regel einzelne fragliche Kühe, die häufig auch bei Nachproben fraglich bleiben. Die Herkunft dieser Kreuzreaktionen bleibt unklar.

Blauzungenkrankheit Die im August 2006 in Deutschland erstmals aufgetretene Blauzungenkrankheit (engl. bluetongue) trat im September 2007 erstmals in Baden-Württemberg auf, nachdem sie sich in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz massiv ausgebreitet hatte. In der Regel erkrankten nur einzelne Tiere in einem Bestand und die klinischen Erscheinungen waren meist relativ mild. Die Karte zeigt die Lage der 524 in Baden-Württemberg betroffenen Bestände. 19 Rinder sind verendet bzw. mussten aus Tierschutzgründen euthanasiert werden, bei den Schafen gab es 49 Verluste. Die Letalität lag beim Rind bei 3%, bei den Schafen bei 25%.

Lage der im Jahre 2007 von Blauzungenkrankheit betroffenen Bestände Die weitab vom sonstigen Geschehen aufgetauchten Fälle im Kreis Ravensburg sind auf eine Besonderheit dieser Viruserkrankung zurückzuführen. Während der Trächtigkeit infizierte Kühe können virämische Kälber zur Welt bringen. Die Dauer ihrer Virämie ist noch unbekannt. In Ravensburg waren die Mütter der festgestellten, klinisch unauffälligen Kälber im Herbst auf der Weide unerkannt infiziert worden. Die Betriebs-Prävalenzen sind in den beiden nachfolgenden Karten dargestellt. Hohe Prävalenzen liegen in Nordbaden und Nordwürttemberg vor, zusätzlich sind der Ortenaukreis mit dem Kinzigtal und der Landkreis Emmendingen mit dem Elztal besonders stark betroffen. Hier traten alleine 36% aller Fälle im Lande auf. Als prädestinierende Faktoren wurden geographische Merkmale wie enge Täler, viel Wald und viele Gewässer vermutet. Insbesondere sackgassenartige Seitentäler, in die der Wind die als Überträger fungierenden Gnitzen (sehr kleine Mücken der Gattung Culicoides) hineinblasen kann, scheinen stark gefährdet. Hier kam es teilweise auch zur Durchseuchung ganzer Bestände.

Jahresbericht 2007

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103

Bovine Virusdiarrhoe/Mucosal Disease (BVD/MD) Die erwartete staatliche Bekämpfung der BVD/MD hat in 2007 immer noch nicht begonnen. Mit Rücksicht auf die Belastung der Rinderhalter durch das massive Blauzungengeschehen wird sie vermutlich auch noch weiter verschoben werden müssen. Vorab wurde bei einer Reihe von JungrinderGemeinschaftsweiden eine Auftriebsuntersuchung gemacht, mit dem Ziel, Virämiker von einer Beschickung auszuschließen.

Paratuberkulose Diese Infektionskrankheit scheint entgegen früheren Befürchtungen nicht so weit verbreitet zu sein. Es kommen kaum neue Betriebe hinzu. Die serologische Diagnostik lässt zwischenzeitlich betroffene Kühe frühzeitig und sicher erkennen. In der kulturellen Kotuntersuchung steht jetzt eine Methodik zur Verfügung, die statt einer dreimonatigen Anzucht mit zwei Monaten auskommt. Die Kotuntersuchung mit der PCR ist bei klinischen Fällen möglich, bei klinisch gesunden Kühen am Beginn der Ausscheidung reagiert die PCR jedoch noch nicht. Kot ist aufgrund der Beimengung von viel Pflanzen-DNA auch ein sehr schwieriges Medium für die PCR.

Babesiose (Weiderot) Diese durch Zecken der Art Ixodes ricinus übertragene Parasitose wurde im Berichtsjahr sowohl aus einem nördlich des bisherigen Verbreitungsgebietes (Oberharmersbach) als auch aus einem südlich davon gelegenen Betrieb (Malsburg-Marzell) gemeldet. Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel im Sinne einer weiteren Verbreitung der Zecken ist jedoch nicht anzunehmen. Es handelt sich hier eher um ein altes Zeckenvorkommen, das jedoch auf Grund veränderter Weideführung nach Umstellung von Milchvieh auf Mutterkuh- bzw. Jungrinderhaltung zurückzuführen ist.

Sonstiges In einem Milchviehbetrieb am Hochrhein waren bei der Abklärung gehäufter Todesfälle bei Milchkühen ungewöhnlich viele und hohe Antikörper gegen Clostridum botulinum aufgefallen. Für 2008 ist von der Industrie ein Impfstoff für Rinder, Schafe und Ziegen gegen den in Deutschland auftretenen Virusstamm BTV8 in Aussicht gestellt worden.

Solche Befunde werden mit dem Betrieb von BiogasAnlagen in Zusammenhang gebracht. Der betreffende Betrieb betreibt eine solche Anlage schon seit Jahren. Eine Untersuchung der Gärreste aus der Anlage ergab jedoch keine Hinweise auf das Vorliegen von Cl. botulinum.

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Ein weiterer Betrieb am Hochrhein berichtete über vermehrtes Auftreten von Blutungen wie Nasenbluten als auch Darmblutungen. Bei einem hochtragenden Rind mit chronischem Nasenbluten konnte bei der Sektion am CVUA als Ursache eine frühere Nabelentzündung festgestellt werden. Hieraus hatte sich ein Leberabszess mit Einbruch in die Vena Cava caudalis und in die Lunge entwickelt, so dass es sich nicht um Nasenbluten, sondern um eine Lungenblutung gehandelt hatte. Massive Papillomatose trat in einem Mutterkuhbestand mit Galloways auf. Offensichtlich infizierten die Jungtiere sich immer an den etwas älteren Tieren. Der Befall bei einzelnen Tieren war sehr stark. Es traten bis faustgroße Papillome auf, die sich häufig auch geschwürig zersetzten. Die auf der RGDTagung 2007 berichtete Therapie mit Thuja D12 erbrachte erwartungsgemäß keinen Erfolg. Aus einem, bei einem Schlachttier entnommenen großen Papillom wurde soviel stallspezifischer Impfstoff hergestellt, um einen ganzen Geburtsjahrgang impfen zu können. Die sehr seltene Hautleukose trat in einem Schwarzwaldbetrieb bei zwei Vorderwälderrindern auf. Vermehrte Q-Fieber-Befunde zeigte ein Milchviehbetrieb im Hochschwarzwald. Weiterführende Untersuchungen zeigten eine enge Übereinstimmung von Blut-KBR mit Milch-PCR. Die anfängliche Hoffnung auf Einsatz eines französischen Impfstoffs hat sich bisher nicht erfüllt, da die Firma doch nicht zur Lieferung bereit war. Zudem gab das Paul-Ehrlich-Institut für die Sondergenehmigung als Auflagen aus, dass nur nicht trächtige Tiere geimpft werden dürften und dass eine Wartezeit einzuhalten wäre. Damit war unter praktischen Bedingungen ein Einsatz ausgeschlossen. Nach neuesten Informationen hat die Firma Unterlagen zur Impfstoff-Sicherheit nachgeliefert, so dass eventuell die Auflagen fallen könnten. Erstmals gesehen wurden Tetanus-Erkrankungen bei Rindern. Diese Erkrankung tritt zwar laut Lehrbüchern immer wieder einmal auf, war im Dienstbezirk aber noch nie in Erscheinung getreten. Betroffen waren zwei Jungrinder aus einem Hinterwälder-Mutterkuhbestand im Münstertal. Sie zeigten die Symptome des Tetanus auf eindrückliche Weise. Sie mussten aus Tierschutzgründen euthanasiert werden. Befürchtete weitere Erkrankungen im Betrieb blieben aus.

Jahresbericht 2007

Zunehmend fallen Betriebe mit Tierschutzproblematik auf. Teilweise werden sie als Problembetriebe gemeldet und fallen dann beim Besuch auf, teilweise bitten Veterinärämter um Unterstützung bei bekannten Fällen. In der Regel liegt eine jahrelange vernachlässigte Haltung mit miserablen Stallverhältnissen zugrunde. Immer mehr zeigen sich völlig ungenügende Kenntnisse bei den Tierhaltern über die Fütterung ihrer Tiere und über die HaltungsBedürfnisse.

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Eutergesundheitsdienst (EGD) Aufgabenbereiche 1. Vorbeugender Tiergesundheitsschutz 2. Bekämpfung von Eutererkrankungen und anderer Bestandsprobleme 3. Verbraucherschutz und Qualitätssicherung (Rohmilch) 4. Artgerechte Haltung in der Milchproduktion sowie Tierschutz

Tätigkeiten Im Einzugsgebiet des EGD Freiburg wurden im Jahr 2007 von ungefähr 3.500 Milcherzeugern ca. 69.000 Milchkühe gemolken. Der Trend zu größeren Betrieben bei gleichzeitig steigender Milchleistung hält unvermindert an. Mit ca. 21 Kühen pro Bestand sind die Betriebe im Regierungsbezirk Freiburg noch relativ klein. Subklinische Euterentzündungen als Bestandsproblem spielten im Jahr 2007 eine große Rolle in den Milchviehbeständen. Umweltassoziierte Krankheitserreger wurden weiterhin mit steigender Tendenz nachgewiesen. Im Jahr 2007 wurden vom EGD Freiburg 791 Bestandsbesuche durchgeführt. Hierbei wurden 491 Melkanlagen überprüft. Davon waren 17 (VJ:11) Überprüfungen sog. „Neuanlagenabnahmen“. Insgesamt wurden im Rahmen des EGD 9.821 (VJ:10.587) Milchproben untersucht.

Jahresbericht zur Melkmaschinenüberprüfung und Beratung Im Jahr 2007 wurden in 491 Betrieben die Melkanlagen auf die Funktionsfähigkeit überprüft. Bei ca.81,3% (VJ: 89,6) der untersuchten Melkanlagen wurden technische Mängel festgestellt. Bei weiteren 8,3% (VJ:7,4) der Anlagen konnten kleinere Mängel an Ort und Stelle beseitigt werden. In 24 Betrieben wurden auf Anforderung wegen erhöhter Keimgehalte in der Tankmilch Hygieneberatungen durchgeführt. Auf 11 Zuchtviehauktionen in Donaueschingen wurden die weiblichen Tiere auf Eutergesundheit überprüft. Die durchschnittliche Zahl der Kühe in den besuchten Betrieben lag bei 28,1 (VJ: 25,1) Tieren. Bei 9,0% (VJ: 9.0) der überprüften Betriebe war die Haltung bzw. die Hygiene zu bemängeln. Bei 18,2% (VJ:11,8) der überprüften Melkanlagen wurden keine technischen Mängel festgestellt. Bei weiteren 8,3% konnte die Melkanlage durch richtige Einstellung durch den EGD in technisch guten Zustand gebracht werden. Bei den wiederholt überprüften Betrieben wurden festgestellte Mängel - beseitigt 12,6% (VJ: 7,0%) - nicht beseitigt 18,7% (VJ: 24,4%) - zum Teil beseitigt 43,3% (VJ: 55,9%) Bei der vorigen Überprüfung hatten 21,4% (VJ:12,7) dieser Betriebe keine Mängel. In 178 Betrieben wurden neben der Melkmaschinenüberprüfung 3.647 Kühe auf Zellgehalt in der Milch untersucht (Schalm-Test). Von 1.574 schalmpositiven Kühen wurden 3.244 Milchproben entnommen.

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Schweinegesundheitsdienst (SGD) Allgemeines Aufgabenbereiche: -

Regelmäßige Besuche der Zuchtbetriebe des Schweinezuchtverbandes Baden-Württemberg und der Viehzentrale e.G. mit Betreuung und Überwachung des Gesundheitszustandes nach einem festgelegten Untersuchungsraster Besuche auf Anforderung in Ferkelerzeugerund Mastbetrieben mit verschiedenen Problemstellungen Vermittlung von Fachwissen durch Vorträge und Unterricht und Publikationen Weitere Schwerpunkte bilden die regelmäßige Beratung von Betriebsleitern und Tierärzten zu verschiedenen Problembereichen.

Tätigkeiten Im Jahr 2007 wurden 386 Besuche durchgeführt. Schwerpunkt der Tätigkeiten in den Ferkelerzeugerbetrieben waren Besuche im Rahmen von Fruchtbarkeitsstörungen. Nach Beschaffung eines Ultraschallgerätes (Scanner) ist es dem Schweinegesundheitsdienst auch möglich, in Betrieben mit Fruchtbarkeitsproblemen Störungen und pathologische Veränderungen der Geschlechtsorgane darzustellen. Ebenso wurde mit diesem Gerät in einigen Betrieben Ovardiagnostik zur Bestimmung des Ovulationszeitpunktes durchgeführt, um so die Terminierung der künstlichen Besamung zu überprüfen bzw. zu korrigieren. Neue Salmonellen-Verordnung Die Salmonellen-Verordnung ist am 24.03.2007 in Kraft getreten. Damit ist nun jeder Mastschweinehalter mit mehr als 50 (100) Mastplätzen verpflichtet, seinen Bestand nach einem festgelegten Schlüssel beproben zu lassen. Bereits seit 2003 ist eine Pflichtuntersuchung für QSBetriebe installiert. Ausgehend von den erhobenen Befunden werden die Betriebe in verschiedene Prävalenz-Kategorien eingeteilt. Mit dieser Verordnung ist die Beratung von Kategorie 3 und -2 Betrieben zu einer ständigen und wichtigen Aufgabe des Schweinegesundheitsdienstes geworden. Mit dem Inkrafttreten der Verordnung und der beabsichtigten Ausweitung der Pflichtuntersuchung auch auf Ferkelerzeuger- und Zuchtbetriebe (frühestens ab 2010) wird der Bedarf an kompetenter Beratung in den kommenden Jahren noch steigen.

Salmonellen-Monitoring Die Blutprobenentnahme im Rahmen des Salmonellen-Monitoringprogrammes wurde in den Zuchtbeständen des Schweinezuchtverbandes wie im Vorjahr fortgeführt. Es wurden aus 91 Betrieben über 4.000 Blutproben untersucht. 95,7% der entnommenen Proben waren negativ, 4,3% waren Antikörperpositiv. 90 dieser Betriebe wurden in Kategorie 1, ein Betrieb in Kategorie 2 und kein Betrieb in Kategorie 3 eingestuft. Die Betriebe in Kategorie 1 (Anteil von 0-20% pos.) teilten sich auf in 63 Betriebe mit positiven Ergebnissen und 27 Betriebe, in denen alle Proben negativ waren. Gegenüber den Ergebnissen der letzten Jahre war wiederum eine Verbesserung der Situation festzustellen. Reduzierung der Salmonellenbelastung teilweise nicht einfach Wie schwer sich in Einzelfällen aber eine Reduzierung der Belastung gestalten kann, zeigen die Ergebnisse in verschiedenen Mastbetrieben. Exemplarisch wird hier das Vorgehen in einem Betrieb beschrieben: In einem Gemischtbetrieb, der auch Mastferkel an andere Betriebe verkauft, traten Probleme mit Salmonellen bereits im Aufzuchtbereich mit Durchfall und Totalverlusten auf. Auch ein belieferter Mastbetrieb zog den SGD wegen Todesfällen aufgrund septikämischer Salmonellenerkrankungen hinzu. In beiden Betrieben wurden Maßnahmen eingeleitet. Neben einer kurzfristigen Antibiotikatherapie klinisch erkrankter Tiere wurden im ersten Schritt eine Umstellung der Fütterung, regelmäßige Reinigung und Desinfektion, eine Schadnagerbekämpfung und die Impfung der Muttersauen mit einem Salmonella typhimurium-Impfstoff etabliert. Ziel der Impfung war, die Ausscheidungshäufigkeit der Muttertiere zu reduzieren und über einen passiven Schutz der Saugferkel durch maternale Antikörper die Infektionsrate der Saugferkel zu senken. Es gelang dadurch auch, die klinischen Fälle von Salmonellenerkrankungen zu senken. Gleichzeitig war aber ein Ansteigen der Reagenten aus der Beprobung der Schlachttiere festzustellen.

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In einem weiteren Schritt wurde die orale Impfung der Ferkel im Flatdeckbereich eingeführt. Der Anteil der Reagenten stieg weiter an und zeitweise waren über 50% der Proben positiv. Dies wird als Reaktion der immunisierten Tiere auf erneuten Kontakt mit Salmonellenfeldstämmen im Sinne einer Boosterung interpretiert. Erst nach Beendigung der Impfung der Muttersauen und der dann möglichen früheren Impfung der Ferkel bereits im Saugferkelbereich scheint eine Trendwende mit einem Absinken der Reagenten eingeleitet. Übersicht: Ergebnisse des Salmonellenmonitorings in Zuchtbetrieben Proben Jahr 2004 2005 2006 2007

Gesamt 4.323 4.422 4.056 4.615

positiv 240 340 191 198

Anteil 5,7% 7,7 % 4,7 % 4,3 %

Weitere Arbeitsschwerpunkte bildeten die Diagnostik und Prophylaxemaßnahmen gegen die vermehrt auftretenden PCV-2 (Porcines Circovirus Typ 2) Infektionen in zahlreichen Ferkelerzeugerbeständen. Seit Juni 2007 steht ein zugelassener Impfstoff für Sauen zur Verfügung. Weiterhin wurde in verschiedenen Beständen eine Ferkelimpfung mit neu entwickelten Impfstoffen (in der Zulassung) mit Ausnahmegenehmigung nach § 17 c Abs. 2 Nr. 2 des Tierseuchengesetzes durchgeführt. Die Häufigkeit des Auftretens der PCV-2 Infektion und die Schwere der Erkrankungsfälle hat sich durch gezielte Managementmaßnahmen und den verstärkten Einsatz dieser Vakzinen verbessert.

Betriebe in % Kat. 1 94,1 85,7 95,8 98,9

alles neg. 32,7 33,1 34,7 29,7

Kat. 2 5,9 14,3 3,2 1,1

Kat. 3 0 0 1,0 0

Anzeigepflichtige Seuchen wurden im Berichtszeitraum nicht festgestellt. Vortragsveranstaltungen zur fachlichen Aus- und Weiterbildung von Landwirten und Veröffentlichungen in der landw. Fachpresse rundeten das Bild der Tätigkeit des Schweinegesundheitsdienstes im Hinblick auf Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit ab.

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Jahresbericht 2007

Schafherdengesundheitsdienst (SHGD) Anzeigepflichtige Seuchen Traberkrankheit (Scrapie) Mit der Verordnung (EG) Nr. 727/2007 vom 26.06.2007 wurden die in den letzten Jahren gesammelten Erkenntnisse zur atypischen Scrapie umgesetzt. Da der atypischen Scrapie weder eine Verbindung zur BSE noch eine Gefährdung für den Menschen unterstellt wird, sind die Bekämpfungsmaßnahmen für diese Form der Krankheit deutlich erleichtert worden. In Fällen mit atypischer Scrapie müssen keine Tiere mehr getötet werden, sondern der Bestand unterliegt einem verstärkten Überwachungsprogramm für die Dauer von 2 Jahren. In dieser Zeit müssen alle über 18 Monate alten Schlachttiere einem TSE-Test unterzogen werden. Darüber hinaus bestehen noch gewisse Einschränkungen im Handel mit Tieren aus dem betroffenen Bestand. Die Regelungen für die klassische Scrapie wurden mit kleinen Änderungen von der abgelösten Verordnung (EG) Nr. 999/2001 übernommen. Im Regierungsbezirk Freiburg ist noch eine Schafherde mit Auflagen wegen klassischer Scrapie belegt.

Krankheitsverlaufs ist aufgrund der Symptomatik nicht zu stellen. Die Behandlung erkrankter Tiere ist nur palliativ und dient der Erleichterung und Schmerzlinderung. Prophylaktische Behandlungen mit Repellentien sind nur von kurzer Wirkung, Impfstoffe sind in der Entwicklung und stehen vermutlich in der zweiten Hälfe des Jahres 2008 zur Verfügung. Die gesetzlichen Regelungen zur Blauzungenkrankheit richten sich nach der Kommissionsentscheidung (EG) 1266/2007 vom 26.10.2007. In der Folge wurden auch für Deutschland die 20-km Zonen aufgehoben und seit Mitte Dezember ist ganz Deutschland ein einheitliches Restriktionsgebiet. Dadurch entfielen die Einschränkungen im Tierverkehr, die bis dahin durch unterschiedliche Restriktionsgebiete hervorgerufen wurden. Von diesen Einschränkungen waren ganz besonders die Wanderschafherden betroffen, die jetzt ohne Auflagen wieder zwischen Sommer-, Herbst- und Winterweiden wandern können.

Blauzungenkrankheit (Bluetongue) Am 18. September 2007 wurde in BadenWürttemberg der erste Fall von Blauzungenkrankheit (BT) festgestellt. Bis zum Jahresende waren 137 Schafbestände betroffen. Die höchsten Fallzahlen wurden aus dem Rhein-Neckar Kreis mit 29 gemeldet. Im Regierungsbezirk Freiburg waren die Kreise Ortenau (12), Emmendingen (3) und BreisgauHochschwarzwald (3) berührt. Die Zahl der erkrankten Tiere ist nicht genau bekannt, da im Tierseuchen-Nachrichten-System (TSN) nur die Erstausbrüche in einem Bestand registriert werden. Die Karten mit den registrierten Fällen sind im Bericht des RGD abgebildet. Der klinische Verlauf der Krankheit war in der Mehrzahl der Fälle sehr viel milder als wir es nach den Berichten aus Nordrhein-Westfalen erwartet hätten. Tatsächlich zeigte nur ein Teil der Tiere die klassischen Symptome wie hohes Fieber, starken Speichelfluss, Veränderungen der Maul- und Nasenschleimhäute, Atembeschwerden und Lahmheiten. Zahlreiche Tiere waren klinisch eher unauffällig und wurden nur aufgrund einer sehr genauen Beobachtung durch die Tierbesitzer beprobt. Die Mortalität, Morbidität und Letalität lagen nach den vorliegenden Daten in Baden-Württemberg unter dem deutschen Durchschnitt (siehe Tabelle). Eine Prognose des

Bild: Schaf mit deutlicher BT-Symptomatik

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Allgemeines Fortbildung

Tierschutz

Im Jahr 2007 führte der Schafherdengesundheitsdienst in Zusammenarbeit mit der Landestierärztekammer drei Fortbildungsveranstaltungen für praktizierende Tierärzte durch. Die Veranstaltungen fanden in Stuttgart, Aulendorf und Freiburg statt und wurden insgesamt von etwa 200 Tierärztinnen und Tierärzten besucht.

In Zusammenarbeit mit Veterinärämtern wurden wieder Schafbestände im Hinblick auf tierschutzrelevante Haltungsbedingungen begutachtet.

Bestandsprävalenz, Mortalität, Morbidität und Letalität bei Blauzungenkrankheit in Baden-Württemberg, Nordrhein Westfalen und Deutschland (Quelle Dr. Conraths, FLI) Betriebe

Tierbestand

Anzahl Anzahl BestandsBetriebe Fälle prävalenz

Anzahl Tiere

Erkrankt Verendet Getötet Morbidität Mortalität Letalität

B-W

4.247

137

3,23

301.212

163

63

1

0,08

0,02

27,88

NRW

4.176

4.159

99,59

223.681

10.117

6.305

343

7,34

2,97

38,39

D

31.392

7.656

24,39

2.696.980

18.533

10.994

503

1,09

0,41

37,23

Annahme: Alle Erkrankungen erfasst. Wegen milder Klinik nicht realistisch. Deshalb bei Morbidität Unterschätzung, bei Letalität Überschätzung.

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Geflügelgesundheitsdienst (GGD) Allgemeines Im Jahr 2007 hatten wir 3 Betriebsaufgaben mit ca. 8.000 Legehennen (2 x Käfighaltung, 1 x Bodenhaltung). 3 neue Betriebe (1 x Freilandhaltung mit 6.000 Legehennen und 2 x Bodenhaltung mit je ca. 1.700 Legehennen) traten dem GGD bei. Die Ende 2007 dem GGD-Freiburg angeschlossenen 136 Betriebe gliedern sich wie folgt auf: - 133 Legehennenbetriebe, davon •

74 Bodenhaltungen



31 Käfighaltungen



13 Käfig- und Bodenhaltungen



12 Freilandhaltungen



2 Käfig- und Freilandhaltungen



1 Freiland- und Bodenhaltung



7 Legehennenbetriebe mit Aufzucht

- 2 Mastbetriebe - 1 reiner Aufzuchtsbetrieb 10 der 133 Legehennenbetriebe halten saisonbedingt Broiler, Puten, Enten und Gänse.

Schwerpunkte im Außendienst Schwerpunkt der Tätigkeit des GGD ist die tierärztliche Betreuung von Vertragsbetrieben mit allen damit verbundenen Aufgaben wie klinischer Diagnostik, Probennahme, Impfprophylaxe und, falls erforderlich, auch Therapie. Neben der medizinischen Betreuung berät der GGD auch in Fragen von Haltungstechnik und Management. Besonderes Gewicht wird auf die Krankheits- und Seuchenprophylaxe gelegt mit dem Ziel, die Einschleppung von Seuchenerregern (Salmonellen und Geflügelpest) zu verhindern und den Arzneimitteleinsatz so gering wie möglich zu halten. Aufgrund der besonderen Impfprogramme in der Aufzucht und der gleich bleibend guten Impfmoral konnte ein hoher Gesundheitsstatus bei den Legehennen gehalten werden. Hierzu tragen auch betriebsspezifische Hygieneprogramme bei.

Diese betriebsspezifischen Hygieneprogramme sind besonders bezüglich der anstehenden Salmonellenbekämpfung gemäß EU-VO 2160/2003 von Bedeutung. Untersuchungen auf Salmonellen mittels Kotoder Sockentupfer waren erst Ende 2007 verstärkt feststellbar, was wohl im Zusammenhang mit dem „Salmonellen-Programm“ der Tierseuchenkasse zu erklären ist. Besonders hervorzuheben waren ILT-Ausbrüche (Infektiöse Laryngotracheitis) bei ILT-geimpften Legehennen. Die genauen Ursachen sind nicht bekannt. Impfverfahren, Impfstamm sowie Gesundheitsstatus der Legehennenherden können dabei ursächlich eine Rolle spielen. In 2 Legehennenherden, die aus Norddeutschland geliefert wurden, waren Geflügelpocken nachweisbar. Bei Problemherden sind Infektionserkrankungen jedoch weniger von Bedeutung als Stoffwechselerkrankungen, die man allerdings gut behandeln kann.

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Bienengesundheitsdienst (BGD) Der Fachbereich Bienen am CVUA Freiburg beschäftigt sich sehr intensiv mit den seit einigen Jahren besonders im Winter auftretenden Völkerverlusten. Neben den Untersuchungen im Rahmen eines bundesweiten Monitoring Programms werden auch spezielle Analysen zu akuten Fällen durchgeführt. Weiterhin werden die aufgrund der Erfahrungen in Australien möglichen Auswirkungen des Befalls mit dem Kleinen Beutenkäfer auf die Bienengesundheit in Deutschland dargestellt.

Colapse Disorder“ oder „Völker-Kollaps“) gefundenen israelischen Typ des Akuten-Bienen-ParalyseVirus.

Hohe Völkerverluste nun auch in Deutschland

Auch wenn man nicht eindeutig klären kann, ob die gefundenen Erreger Ursache oder Ergebnis des Zusammenbruchs sind, stehen sie doch in einem engen Zusammenhang mit dem beobachteten Verlauf.

Bereits im Frühsommer 2007 warnten die Bieneninstitute vor möglichen Gefahren und riefen die Imker zu einer frühzeitigen Behandlung ihrer Bienenvölker gegen den Varroa-Befall auf. Bedingt durch den relativ warmen Winter 2006/2007 hatten sich die Varroa-Milben schon sehr viel früher als sonst entwickelt. Aktuelle Daten bestätigen die Befürchtungen: nach vorsichtiger Schätzung der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung dürften um die 30% der Völker in Deutschland eingegangen sein. Im übrigen Europa sieht es nicht besser aus. Wie schon vor 5 Jahren haben manche Imker alles, andere nichts verloren. Wieder einmal scheint der süddeutsche Raum besonders hart getroffen zu sein.

Die bei Bienen häufig aufgrund von Nosemose (siehe Bericht des Labors Diagnostik von Bienenkrankheiten) auftretende Durchfallerkrankung trat bisher nur bei weniger als 25% der Fälle auf. Der vor kurzem eingeschleppte Typ des Erregers, Nosema ceranae, kann damit als Ursache ausgeschlossen werden.

Viele Milben, aber auch Viren gefunden Bislang stehen die Ergebnisse für den Winter 2007/2008 des bundesweiten Monitorings zur Erforschung der Ursachen von Völkerverlusten noch aus, die auch die Analyse der Vorgeschichte einiger betroffener Völker ermöglichen werden. Erste Einblicke erlauben aber aktuelle Erhebungen und Untersuchungen. So untersuchten wir als das Internationale und Nationale Referenzlabor für Bienenkrankheiten (NRL) Bienen aus zusammengebrochenen Völkern von nahezu 80 Beständen und 350 Völkern aus ganz Deutschland. Dabei fand man in über 90% der leeren Beuten an verbliebenen Bienen und Brut zum Teil massenhaft Varroa-Milben. Ebenso häufig wiesen Bienen einen Befall mit dem Deformierte-FlügelVirus auf. Beide zusammen führen zu Schäden bei den Bienen. Überraschend ist, dass in der Hälfte der betroffenen Bestände auch das Akute-Bienen-Paralyse-Virus gefunden wurde. Schon vor 20 Jahren wurde dieses Virus erstmals in Zusammenhang mit Völkerzusammenbrüchen in Deutschland gebracht. Derartig massiv ist dieses Virus aber lange nicht mehr in Erscheinung getreten. Nach bisherigen Untersuchungen handelt es sich nicht um den beim CCD („Colony

Bild: Beim „Völker-Kollaps“ findet der Imker in der Zeit von Oktober bis Dezember nur noch wenige oder gar keine Bienen in den Nestern Behandlung kam oft zu spät Die betroffenen Imker haben uns ihre Bekämpfungsmethode gegen die Varroa-Milbe geschildert. Viele hielten sich zwar an die Vorgaben der Experten, häufig wurde aber zu spät behandelt. Was in den Vorjahren keine Probleme bereitete, war in diesem Jahr wegen der hohen Milbenpopulation für viele Völker tödlich. Denn oft war schon Mitte August der Milbenbefall so hoch, dass die Gesundheit der Bienen angegriffen und die von den Milben übertragenen Viren im Volk verbreitet waren. Die spätere Abtötung der Milben brachte dann nur einen scheinbaren Erfolg, denn die Bienen waren sowohl durch die Parasitierung während der Brutphase als auch

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durch die dabei von den Milben übertragenen Viren bereits nachhaltig geschädigt. Welche Völker es wann und wo erwischte, war letztendlich neben der wichtigen Frage der Betriebsweise auch die des Standorts. Hier spielen die Umweltbedingungen wie Klima, Nahrungsangebot und nicht zuletzt die Bienendichte eine entscheidende Rolle. Die Entfernung zu Bienenvölkern in der Nachbarschaft kann ein wesentlicher Faktor für die Ausbreitung des Problems sein. Geschädigte Bienen fliegen in Bienenvölker in der Nachbarschaft und bringen Milben und Viren mit. Da wird schnell aus einem gesunden Volk ein krankes. Dort, wo viele Völker auf kleinem Raum zusammenbrechen, kann sich das Problem in einer Art Dominoeffekt fortsetzen. Je mehr Völker und Stände betroffen sind, umso rasanter ist die Entwicklung. Vieles wirkt zusammen Wie bei dem in den USA als „Colony Collapse Disorder“ (CCD) beschriebenen Phänomen wird der Imker von bienenleeren Behausungen oder nur noch einer Handvoll Bienen überrascht. Zunächst starke Völker brechen innerhalb weniger Wochen zusammen. Dies erscheint mysteriös und führt zu vieldeutigen Erklärungsversuchen, die - von den Medien teilweise reißerisch aufgemacht - auch die Öffentlichkeit erreichen. Ohne Zweifel haben Stressoren wie die bestehende Belastung der Umwelt und fehlende Nahrungsvielfalt, aber auch Probleme der Haltung und Zucht einen Einfluss auf die Widerstandskraft eines Organismus. Nehmen diese zu, wirkt sich der Befall von Milben, Viren oder Bakterien entsprechend katastrophal aus. Mit steigenden Temperaturen beginnt nun die schwierige Phase der Durchlenzung, sprich der Frühjahrsentwicklung des Bienenvolkes, d. h. die Zeit, in der es seine Winterruhe beendet, gekennzeichnet durch den Reinigungsflug und die erneute Aufnahme der Bruttätigkeit und der Sammelflüge. Dann müssen abgearbeitete Winterbienen die neue Frühjahrsgeneration aufziehen. Hier können andere Krankheiten wie Durchfall aufgrund eines NosemaBefalls noch weiteren Schaden anrichten. Es könnte daher für bereits angeschlagene Völker noch schlimmer kommen.

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Auswirkungen des Befalls mit dem Kleinen Beutenkäfer auf die Bienengesundheit Im Monat August des Berichtsjahres unternahm Dr. Ritter als Leiter des nationalen Referenzlabors für anzeigepflichtige Bienenkrankheiten und des BGD zusammen mit der in der EU- Kommission für Bienenkrankheiten Zuständigen sowie einem Vertreter des Deutschen Bundesministeriums für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine „Factfinding-tour“ durch South Wales in Australien. Sie wurden dabei von jeweils einem Vertreter der Bienenindustrie, der Bienenwissenschaft sowie dem Leiter des für die Untersuchung von Bienenkrankheiten zuständigen Labors begleitet. Dabei wurden mehrere Imker, die 1.500 bis 2.500 Bienenvölker bewirtschaften, aufgesucht, um deren Erfahrungen im Umgang mit dem Kleinen Beutenkäfer zu ermitteln. Die Ergebnisse wurden mit den Experten diskutiert. Zusammenfassend kann festgestellt werden: •









Der Kleine Beutenkäfer (SHB) hat in gesunden, normal starken Völkern kaum eine Möglichkeit zur Vermehrung. Im gemäßigten Klima im Landesinneren von South Wales stellt der SHB weniger ein Problem dar als in den wärmeren und feuchteren Küstenregionen. Werden Honigwaben aus Völkern der Küstenregion in das Landesinnere verbracht, müssen sie zuvor für einige Tage in Kühlräume gestellt werden, um die Vermehrung des SHB zu unterbinden. Eine frühzeitige Diagnose und Kontrolle des SHB ist für eine erfolgreiche Betriebsweise unerlässlich. Da in Australien die parasitische Milbe ,Varroa destructor’ bisher nicht bekannt ist, wird die Gefahr der Einschleppung und die darauf folgende Schwächung der Bienenvölker als besonders gravierend betrachtet.

Zusammenfassend kann für die in Deutschland zu erwartende Situation festgestellt werden, dass der Kleine Beutenkäfer alleine weniger Probleme als bisher angenommen bereiten wird. Hier können Schäden durch eine entsprechend angepasste Betriebsweise weitgehend vermieden werden. Schwieriger wird die Situation entlang der Rheinschiene mit den im Durchschnitt höheren Temperaturen sein. Wenn allerdings - wie am Ende des Jahres 2007 Bienenvölker durch die Varroosis entscheidend geschwächt werden, können bei einem gleichzeitigen Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer die Totalverluste deutlich zunehmen.

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Fischgesundheitsdienst (FGD) Im Jahr 2007 betreute der FGD Freiburg 27 Betriebe mit 38 Anlagen. Bei den 47 durchgeführten Bestandsbesuchen vor Ort stand meist die Routineuntersuchung im Vordergrund, wobei hier das Schwimm- und Fressverhalten sowie das gesamte äußere Erscheinungsbild beurteilt werden, auch werden insbesondere Haut- und Kiemenabstriche auf Außenparasiten untersucht. Einmal im Jahr werden in jedem Betrieb Organproben für die virologische Untersuchung entnommen. In Krankheitsfällen werden zusätzlich Proben für weiterführende Untersuchungen entnommen (Bakteriologie, Histologie, Wasseruntersuchungen etc.). Einige Besuche wurden zusammen mit dem jeweils zuständigen Veterinäramt durchgeführt. Hierbei wurden weitere Proben entnommen, epidemiologische Nachforschungen getätigt sowie Sanierungsmaßnahmen mit dem Betriebsinhaber besprochen. In 3 Betrieben wurde gegen die bakteriell bedingte Rotmaulseuche geimpft; hierbei handelt es sich um ein Tauchbad für Regenbogenforellen-Brütlinge mit einem Gewicht von 5-7 g, oft in Verbindung mit dem Aussetzen aus dem Bruthaus in die Außenteiche. Unter den am häufigsten diagnostizierten bakteriellen Krankheiten befanden sich im Berichtsjahr auch wieder das sog. Rainbow Trout Fry-Syndrom, eine bakterielle, mit hohen Verlusten einhergehende Krankheit der Regenbogenforellenbrut. Bakterielle Mischinfektionen wurden ebenfalls des öfteren diagnostiziert, meist mit zugrunde liegender Konditionsschwäche der Fische bzw. suboptimalen Haltungsbedingungen. Aufgrund des die Temperatur betreffend relativ gemäßigten Sommers hielt sich der Befall mit Parasiten in Grenzen, einige Fälle von teilweise hochgradigem Befall mit Ichtyopthirius („GrießkörnchenKrankheit“) waren jedoch zu verzeichnen. Auch von den viral bedingten Fischseuchen blieben die im Regierungsbezirk Freiburg angesiedelten Fischhaltungen nicht verschont, 2 Fälle der VHS (= virale hämorrhagische Septikämie), 1 Fall der IHN (= infektiöse hämatopoetische Nekrose), 1 Fall der IPN (= infektiöse Pankreasnekrose), 5 Fälle von KHV (= Koi-Herpes-Virus) sowie 1 Fall von SVC (= Frühlingsvirämie der Karpfen) wurden diagnostiziert. Die VHS-Infektionen traten beide in Anlagen auf, die dem FGD angeschlossen waren. Die Einschleppung des Virus war in beiden Fällen nicht zweifelsfrei zu klären. Bei dem IHN-Fall handelte es sich sehr wahrscheinlich um eine latente Infektion, die nur durch

den Ausbruch der Rotmaulseuche wieder zum Tragen kam. Im Falle des IPN-Nachweises handelt es sich um subklinische Dauerausscheider, während der SVC-Nachweis ein Zufallsbefund bei klinisch völlig gesunden Karpfen war. Bei den KHV-Fällen handelte es sich 4 Mal um über eine Gartencenterhandelskette eingeschleppte Infektion durch frisch importierte Koi-Karpfen, in einem weiteren Fall war der Infektionsweg nicht aufzuklären. Der Markt für Forellen war im Berichtsjahr 2007 anfangs mäßig, da es zu etlichen Problemen im Brutgeschäft kam. Er hat sich später aber normalisiert, d.h. die Aufzucht und der Verkauf von Speisefischen war sehr zufriedenstellend. Im Fischlabor wurden 110 Einsendungen mit 2.021 Einzelproben bearbeitet, wobei 55 Einsendungen von FGD-Betrieben, 30 von sonstigen Nutzfischhaltern und 24 von Zierfischhaltern stammten. Beim Großteil der untersuchten Fische (76,66%) handelte es sich um die für die Region typischen Salmoniden (Forellenartige), der Rest bestand aus Karpfen, sonstigen Weißfischen, Aalen und Hechten (10,68%) bzw. Zierfischen (13,21%). Somit stieg im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der Zierfisch-Einsendungen, nicht zuletzt wegen der seit 2006 geltenden Anzeigepflicht des Koi-Herpes-Virus (KHV) und der im Frühjahr beobachteten KHV-Einschleppung. Weiterhin erhielten wir einen Perlator zur Untersuchung auf Wasserkeime, Algen und Pilze.

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Die nachfolgende Auflistung gibt einen Überblick Bakterielle Erkrankungen: Rainbow trout fry syndrome (Flavobacterium psychrophilum ) Bakterielle Kiemenschwellung (Flexibacter spp.) Sonstige Cytophaga-Infektionen Rotmaulseuche, ERM (Yersinina ruckeri) Furunkulose (Aeromonas salm. spp.) FischTBC BKD Sonstige bakterielle Mischinfektionen Sonstige Erkrankungen: Lochkrankheit Leberverfettung Vergiftungen, Vergiftungsverdacht, Schäden nach Betonarbeiten etc.

5 3 4 5 2 2 1 14

2 1 5

über die Untersuchungsergebnisse (Hauptbefund), bezogen auf die Einsendungen: Virale Erkrankungen: VHS (virale hämorrhagische Septikämie) IHN (infektiöse hämatopoetische Nekrose) IPN (Infektiöse Pankreasnekrose) KHV (Koi-Herpes-Virus) SVC (Frühlingsvirämie der Karpfen)

Parasitäre Erkrankungen: Grieskörnchenkrankheit (Ichtyophtirius multifiliis) Kiemensaugwürmer (Dactylogyrus spp.) Hautsaugwürmer (Gyrodactylus spp.) Proliferative Nierenerkrankung, PKD (Tetracapsula bryosalmonae) sonstiger Parasitenbefall (Fischegel, Bandwürmer)

2 1 1 5 1

9 1 4 1 14

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Teil E Mitarbeiter (Stand: 31.12.2007) 1 Ltd. Chemiedirektor: Dr. Renner 1 Ltd. Veterinärdirektorin: Dr. Goll 5 Chemiedirektoren: Grundhöfer, Dr. Kypke, Dr. Malisch, Dr. Schuster, Waiblinger 2 Veterinärdirektoren: Dr. Huwer, Dr. Wonka 2 Oberbiologieräte: Dr. Pietsch, Dr. Ritter 15 Oberchemieräte: Dr. Bourgeois*, Dr. Fischer-Hüsken, Dr. Fröhlich O, Glatz, Dr. Hädrich, Herbolzheimer*, Dr. Hettich*, Dr. Heusinger, Lippold, Dr. Martin, Metschies D*, Dr. Metschies, Rupp, Dr. Schweizer, Dr. Zachariae 4 Oberveterinärräte: Dr. Böhmer, Dr. Danner, Dr. Pastari, Dr. Pollmann 3 Chemieräte: Dr. Annweiler*, Helble, Ohmenhäuser 7

Lebensmittelchemiker als tariflich Beschäftigte: Bitomsky, Gebhard, Dr. Hardebusch, Dr. Kopf*, Dr. Kotz, Schäper, Wahl K

8 Tierärzte als tariflich Beschäftigte: Dr. Baumbach, Dr. Kleine-Albers, Dr. Knispel, Dr. Müller-Hohe, Dr. Murmann*, Dr. Schofer*, Dr. Steinbauer*, Dr. Suntz 1 Dipl.-Biologe als tariflich Beschäftigter: Schäfer M* 1 Amtsrat als Verwaltungsleiter: Gamp 2 tariflich Beschäftigte für Controlling : Moritz*, Rohleder* 1 Oberweinkontrolleur: Müller R 2 Weinkontrolleure: Frietsch, Mainka 4 Dipl.-Ingenieure FH (Fachrichtung Chemie): Hansert, Scanlan Sierra*, Selter, Störtzel* 71 Technische Mitarbeiter (Dienstgebäude Bissierstraße): Adamovic, Aderhold, Bechtold, Beissert, Bohn*, Börnsen, Brändle*, Brandstetter, Burger*, Burgert, Calogerà, Diehl*, Eberhardt, Fehr, Fellmann, Gerber K, Gerteisen, Golz, Grosse, Hirschbolz*, Hornecker, Huber, Hunn*, Jäckle*, Jentz, Klekner*, Klusch K, Krüger*, Lais*, Lamert, Leswal, Lisecki, Mautner*, Meißner, Menzel, Meriläinen-Ohmenhäuser, Müller H*, Mungenast, Obrecht*, Pascual*, Pfundstein*, Podestàt U*, Populoh, Probst, Riebs, Riehle, Rother, Ruoß, Schächtele, Schelb, Schillinger, Schmidt A, Schmidt K, Schmitt, Schomas, Seifried, Stark*, Steiner*, Stöckel*, Stumpf, Thoma, Tritschler R*, Tritschler R, Volk, Wagner*, Walter*, Wegert, Weißleder, Will, Winterhalter, Wolff*

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38 Technische Mitarbeiter (Dienstgebäude Tierhygiene): Albrecht, Berthold, Cziumplik, Dufner, Engler, Gassenbauer, Gaus*, Hassler*, Helb, Hennes, Hilkene*, Hug, Kerek, Klekner*, Kraatz, Krause, Krumm, Kugler, Langer*, Maas, Machleid, Malter, Martini, Metzinger*, Milatz, Podestàt B, Reule, Ritter, Schäfer R*, Scherer, Schräpler*, Schröder*, Schüssele, Stars, Stettner, Strohmaier*, Tischer*, Zimmerlin* 2 Technische Mitarbeiter für Beschaffung und Materialverwaltung: Manglitz-Adesiyan, Winkler* 18

Mitarbeiter für Verwaltung, Schreibdienst und Probenmanagement: Blum*, Burtsche*, Gerber, Göppert, Jägle*, Kienzle*, Kiesel*, Kunkler, Matt*, Oehl*, Rekus, Rohleder*, Schwingenheuer*, Sexauer-Bannwarth*, Straub, Vetter*, Wahl P, Willmann

1 IuK-Systemtechniker: Fröhlich A 1 Haustechniker: Schaur 2 Hausmeister: Häfele, Merklin 10 Beschäftigte für Boten-, Reinigungs- und Spüldienste: Emelin*, Fehrenbach*, Mahler*, van Loosen*, Martin*, Schmidlin*, Senst*, Treffeisen*, Wehrle*, Wetzel 10 Praktikanten der Lebensmittelchemie: Brenner, Gary, Göllner, Grimm, Kirmse, Martinez Jaramillo, Dr. Muscat, Reichert, Reisenhauer, Sigolotto 12 Auszubildende: Bager, Burger, Geiser, Hierholzer, Isele, Martin, Merklin, Mora Jerez, Rußig, Schepperle, Unger, Urich

Bedienstete der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg (Tiergesundheitsdienste) (Stand: 31.12.2007) 1 Tierarzt als tariflich Beschäftigter (Standortkoordinator): Dr. Spengler 2 Veterinärdirektoren: Dr. Hornstein, Dr. Schwarzmaier 1 Veterinärrat: Dr. Axt 2 Tierärzte als tariflich Beschäftigte: Dr. Kaufhold, Dr. Volkert 2 Mitarbeiter für Verwaltung: Köhn*, Rams* 2 Melkmaschinentechniker: Basler, Merklin

* = teilzeitbeschäftigt

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Dienstgebäude Die folgenden Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten wurden im Jahr 2007 durchgeführt: Im Dienstgebäude Bissierstraße: • • • • • • • • • •

Neuer Laborabzug in Raum 2-91, neue Abzugshauben in Raum 3-75, 3-93 und 3-115, Verlegen neuer Abluftrohre Installation von Gasbündeln Argon 4.6 / Helium 5.0 / Stickstoff 5.0, Nachrüstung verschiedener Entnahmestellen in den Labors Gasstation Sondergase: Generalüberholung - Entspannungsstationen Technikzentrale Dachgeschoss-BT-1: Dehnfugen erneuert Technikzentrale Dachgeschoss: Berieselungsanlage für das Kälteaggregat-Dach Personenaufzug: Neuer Türantrieb Lastenaufzug: Neue Tragseile und Treibscheibe Seminarraum: Neue Leinwand, Erweiterung der Projektionseinrichtungen Ausbau des Futtermittelraums 0-118: Abzugshaube installiert und Spülbecken montiert Zeiterfassung: 3 neue Terminals installiert (Ost, Mitte, West)

Im Dienstgebäude Tierhygiene: • • • • •

Laborabzug demontiert: BT - A- EG Raum 12 Diverse Umbauarbeiten im Labor Virologie - UG Raum 039 3 neue Deckenkühlgeräte installiert: Bereich Lebensmittel und Virologie Brandschottarbeiten: Bereich BT-B, C, A, UG - 1. OG Pforte: Neue Brandschutztür mit Oberlicht aus F60-Glas

Ergänzung der Ausstattung LC-MS/MS-System zur Bestimmung von Pestiziden und pharmakologisch wirksamen Stoffen GC-MS/MS-System, insbesondere zur Bestimmung von Rückständen und Kontaminanten in Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen sowie zur Lösung toxikologischer Fragestellungen Gammaspektrometer zur Überwachung der Radioaktivität in Lebensmitteln (Modernisierung von Hard- und Software) FMS, automatisiertes Online-Clean up-System mit Erweiterungsmodul für Dioxinanalytik Gelchromatographiesystem, Probenvorbereitung für Kontaminanten Kaltaufgabesystem für GC-MS Hochtemperatur-Trockenschrank Thermocycler, Elektrophorese- und Geldokumentationssystem für das nationale Bienenreferenzlabor Kühlbrutschrank für die Lebensmittelmikrobiologie

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Veröffentlichungen Axt H

Probenzahl reduziert : AK- Untersuchungsplan geändert Badische Bauernzeitung (2007) Heft 5: 27

Axt H

Bestandsbuchverordnung: Neue Regelung ermöglicht mehr Flexibilität Badische Bauernzeitung (2007) Heft 6: 25

Axt H

Saugferkelkokzidiose Badische Bauernzeitung (2007) Heft 26: 19-20 und BW Agrar (2007) Heft 27: 19-20

Hornstein O

Zea bringt Schweine aus dem Takt Untersuchungsergebnisse aus der Ernte von 2006 Badische Bauernzeitung (2007) 60: Heft 14, 26 - 27

Kaufhold C

Rechtzeitig den Salmonellenstatus klären Badische Bauernzeitung (2007) Heft 15: 27

Pollmann U, Schwarzmaier A, Axt H

"Bis dahin war er immer gutmütig", Unfälle mit Deckbullen Badische Bauernzeitung (2007) 27: 16 – 17

Pollmann U, Schwarzmaier A, Axt H

Kraftpakete auf vier Beinen – Umgang mit Bullen BW Agrar (2007) Heft 31: 11

Ritter W, Berenyi O, Bakonyi T, Derakhshifar I, Köglberger H, Topolska G, Pechhacker H, Nowotny N

Phylogenetic analysis of deformed wing virus genotypes from diverse geographic origins indicates recent global distribution of the virus. Applied and Environmental Microbiology 73, 3605-3611

Ritter W, Grabensteiner E, Bakonyi T, Pechhacker H, Nowotny N

Development of a multiplex RT-PCR for the simultaneous detection of three viruses of the honeybee (Apis mellifera L.) acute bee paralysis virus, Black queen cell virus and Sacbrood virus. Journal of Invertebrate Pathology 94, 222-225

Ritter W

Überwinterung 2006/2007, ein Zwischenbericht Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund , 1, 10.; Deutsches Bienenjournal, 1, 26; Bienenpflege, 2, 56

Ritter W

Thymovar in Deutschland zugelassen Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund , 2, 3; Bienenpflege 3, 89; Deutsches Bienenjournal 2, 55

Ritter W

Bienen in Gefahr? Badische Bauernzeitung 28.7.97

Ritter W

Bienensterben im Presserummel- und was es für uns bedeutet Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund , 6, 3

Ritter W

Drohnenbrut- wohin damit? Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund, 6, 11

Ritter W

Vorsicht hoher Varroa-Besatz in den Völkern Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund, 3, 7; Deutsches Bienenjournal 7, 295

Ritter W

Ist die Honigbiene in Gefahr? Kenntnisstand zum Bienensterben in den USA Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund, 7, 11-12; Bienenpflege 9, 299-301; Österreichische Bienen-aktuell 10, Schweizerische Bienenzeitung 8, 20-22

Ritter W

Varroa-Warnung bleibt bestehen Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund, 9, 2

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Ritter W

Vespa velutina (k)eine Gefahr für die heimische Honigbiene? Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund, 9, 27

Ritter W

Exzellente Mandelernte in den USA Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund, 11, 3

Ritter W

Bienen untersuchen lassen! Völkerverluste scheinen auch in Deutschland zuzunehmen Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, die Bienen, Imkerfreund, 3, 11

Ritter W

Checkliste Varroa-Winterbehandlung. Bienenpflege 2, 61; Deutsches Bienenjournal 1, 27

Ritter W

Kahlfliegen ist kein neues Phänomen Deutsches Bienenjournal, 9, 394

Ritter W

Varroa-Bekämpfung im Winter ist wichtig. Neue Bienenzucht 11, 353

Ritter W

Bienensterben Deutsches Tierärzteblatt 8, 956-957

Ritter W et al.

Varroa unter Kontrolle Broschüre der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung, 23 Seiten

Schuster B, Mildau G, Burkhard A, Basisanforderungen an Sicherheitsbewertungen kosmetischer Mittel Daphi-Weber J, Große-Damhues SÖFW-Journal, 133, 6-2007, 16-22 J, Jung J, Walther C Schwarzmaier A

Die wichtigsten latenten Infektionskrankheiten des Rindes Badische Bauernzeitung (2007) 9: 26-27

Schwarzmaier A

BHV1-Untersuchungspflicht Badische Bauernzeitung (2007) 10: 4

Schwarzmaier A

Im Grunde jetzt einfacher, aber..., Tierimpfstoff-VO Badische Bauernzeitung (2007) 10: 30

Schwarzmaier A

Wo nötig, sollte die Impfung bald erfolgen Badische Bauernzeitung (2007) 35: 29-30

Schwarzmaier A

BHV1-Sanierung geht voran milchpur (2007) 8 Beilage

Schwarzmaier A

Informationen zur Maul- und Klauenseuche milchpur (2007) 8 Beilage

Schwarzmaier A

Gesundete Tiere bleiben immun, Informationen zur Blauzungenkrankheit Badische Bauernzeitung (2007) 38: 24-25

Schwarzmaier A

Blauzungenkrankheit breitet sich teilweise rasant aus Badische Bauernzeitung (2007) 41: 17

Spengler D

Lammung in der kalten Jahreszeit Amtstierärztlicher Dienstt; 3 (2007) 177-181

Waiblinger HU et al.

„Technically unavoidable“ in terms of genetically modified organisms an approach for food control J. Verbr. Lebensm. (2007) 2: 126-129

Waiblinger HU, Ernst B, Graf N, Pietsch K

Ring trial validation of a method for the extraction of DNA from soy lecithins J. Verbr. Lebensm. (2007) 2: 113-115

Waiblinger HU, Graf N, Mäde D und Woll K

Der Begriff „technisch nicht zu vermeiden“ - Ansätze zur Interpretation bei der Kontrolle gentechnisch veränderter Lebensmittel Deutsche Lebensmittel-Rundschau (2007) 103, Heft 3, 97-100.

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Jahresbericht 2007

Veranstaltung von Workshops Danner K, Pietsch K

Seminar „Sequenziertechnologie“ in Zusammenarbeit mit der Fa. Applied Biosystems am 14.03.2007 im CVUA Freiburg, DG Tierhygiene

Kypke K, Lippold R, Malisch R, Workshop des Gemeinschaftsreferenzlabors für Pestizide mit den Zachariae W Nationalen Referenzlaboratorien der EU Mitgliedsstaaten für “Pesticides in Food of Animal Origin and Commodities with High Fat Content” am 25.09.2007 in Valencia, Spanien Malisch R, Kotz, A, Hädrich, J

Workshops des Gemeinschaftsreferenzlabors für Dioxine und PCB mit den Nationalen Referenzlaboratorien der EU Mitgliedsstaaten für „Dioxine und PCB in Futtermitteln und Lebensmitteln“ am 05./06.07.2007 und 05./06.11.2007 im CVUA Freiburg

Malisch R, Kotz, A, Hädrich, J

Workshop der Arbeitsgruppe “Re-evaluation of analytical criteria for dioxins and PCBs“ am 25.05.2007 im CVUA Freiburg

Ritter W

Diagnosis and Control of Bee Diseases General Bee Health American Foulbrood: Control strategies New Bee pests: Small Hive Beetle and Tropilaelaps spp. Roundtable: World Wide Honey Bee Losses am 10.09.bis 13.09.07 auf dem 40. Internationalen Apimondia Kongress in Melbourne, Australien

Ritter W

Methoden zur Diagnose von Paenibacillus larvae am 2.08.08 als Nationales Referenzlabor für anzeigepflichtige Bienenkrankheiten in Fulda

Waiblinger HU

Aktuelle Trends der Real-time Polymerasekettenreaktion in der Lebensmittelanalytik Workshop in Zusammenarbeit mit der GDCh, Abteilung Fortbildung, am 29. und 30.03 2007 am CVUA Freiburg

Waiblinger HU

Allergene in Lebensmitteln - Was soll und kann die Analytik leisten Workshop in Zusammenarbeit mit der GDCh, Abteilung Fortbildung, am 06. und 07.12 2007 an der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Landwirtschaft in Kulmbach

Vorträge und Posterbeiträge Bourgeois B, Grundhöfer F, Glatz J, Kypke K, Mainka P, Martin N, Metschies D, Müller R, Ohmenhäuser M, Pastari A, Rupp M, Schuster B, Schweizer D, Waiblinger HU

Erstausbildung von Lebensmittelkontrolleuren/-innen Vorträge im Rahmen der Erstausbildung von Lebensmittelkontrolleuren/-innen bei der Akademie der Polizei in Freiburg (Turnus II A 2 vom 01.10. 30.11.2007)

Gebhard C, Grundhöfer F, Kypke K, Mainka P, Müller R, Ohmenhäuser M, Schuster B, Wahl K

Fortbildung von Lebensmittelkontrolleuren/-innen Vorträge im Rahmen der im 2-jährigen Turnus stattfindenden Fortbildung von Lebensmittelkontrolleuren/-innen bei der Akademie der Polizei in Freiburg (vom 26.02. – 25.05.2007)

Danner K, Huwer M, Pastari A, Pollmann U, Ritter W

Vorbereitungslehrgang für den tierärztlichen Staatsdienst Vorträge im Rahmen des Vorbereitungslehrgangs für den tierärztlichen Staatsdienst 2007 in Stuttgart

Jahresbericht 2007

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Anderson A, Ernst B, Pietsch K, Waiblinger HU

Molekularbiologische Verfahren zum Nachweis von nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Pflanzen - Screeningverfahren Poster im Rahmen des Forschungstags der Landesstiftung BadenWürttemberg in Stuttgart (09.07.2007)

Anderson A, Meissner S, Pietsch K, Waiblinger HU

Strategien zum Nachweis nicht-zugelassener GVO mittels „Genome Walking“ Poster im Rahmen des Forschungstags der Landesstiftung BadenWürttemberg in Stuttgart (09.07.2007)

Gebhard C

Convenience Produkte Vortrag im Rahmen eines Seminars für Direktvermarkter des Beratungsdienstes Direktvermarktung Südbaden e. V. in Breisach (06.03.2007)

Gebhard C

Lebensmittelrecht – AVV Rüb Vortrag im Rahmen des Lehrgangs „VuB – Warenverkehr und Reiseverkehr II“ an der Zolllehranstalt in Freiburg (19.06.2007)

Hädrich J

Presentation of results from Laboratories performing Bioassay analyses in Food 2007 proficiency test Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.07.2007)

Hädrich J

Implementation of CALUX-Bioassays at CRL Freiburg – Aims, Objectives and Issues of Interest Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.11.2007)

Hädrich, J

A first Glance at CALUX Bioassay Vortrag im Rahmen einer Sitzung der §64 AG „Wirkungsbezogene Analytik“ in Berlin (11.12.2008)

Hornstein O

Aktuelles zur Schweinegesundheit, Änderung der AK-VO Jahresversammlung des Schweinzuchtverbandes B-W im Gasthaus Linde, 77974 Meissenheim, Kürzell, 24.01.2007

Hornstein O

Medikamentenlagerung, Einsatz von Medikamenten, Impfungen Erzeugervereinigung für Qualitätsschweine Sigmaringen in 88605 Göggingen 10.12.2007

Hornstein O

Medikamentenlagerung, Einsatz von Medikamenten, Impfungen Erzeugervereinigung für Qualitätsschweine Friedrichshafen in 88699 Frickingen, 10.12.2007

Hornstein O

Salmonellen-Verordnung, Circovirose und PPE Erzeugerring für Schweine Ortenau in 77815 Bühl- Oberbruch, 13.12.2007

Hornstein O:

Impfungen der Zuchtsauen Arbeitskreis für Tiergesundheit des Erzeugerringes für Schweine Ortenau in Bühl- Oberbruch, 12.01.2007

Hornstein O:

Hygienemaßnahmen und Impfung im Schweinebetrieb Treffen des Aktionsbündnis Schwein in Stuttgart, 21.12.2007

Knispel, B

Schwerpunktprogramm „HACCP, Betriebseigene Kontrollmaßnahmen und Rückverfolgbarkeit“ ein Projekt in Baden-Württemberg Vortrag im Rahmen der 48. Arbeitstagung der DLG in Garmisch-Partenkirchen (28.09.2007)

Kotz A

Evaluation of results of Food proficiency test Vortrag im Rahmen der Sitzung der Arbeitsgruppe “Re-evaluation of analytical criteria for dioxins and PCBs“ in Freiburg (25.05.2007)

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Jahresbericht 2007

Kotz A

Evaluation of data of NRLs participating at the Food 2007 proficiency test (PCDD/Fs, dioxin-like PCBs and marker PCBs) Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.07.2007)

Kotz A

Evaluation of results of food proficiency tests with regard to reevaluation of analytical criteria Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.07.2007)

Kotz A

Results of the interlaboratory study on extraction of mineral feeds (in particular fuller earth and manganese oxide) Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.11.2007)

Kypke K

Evaluation of the Questionnaire 2007 for NRLs on analytical capabilities Vortrag beim Workshop des EU Referenzlabors für “Pesticides in Food of Animal Origin and Commodities with High Fat Content” am 25.09.2007 in Valencia, Spanien

Kypke K

Problems with availability of data on residues of pesticides in food of animal origin Vortrag beim Workshop des EU Referenzlabors für “Pesticides in Food of Animal Origin and Commodities with High Fat Content” am 25.09.2007 in Valencia, Spanien

Kypke K

Wesentliche Änderungen bei der 5. Revision der AQC Guidelines Vortrag im Rahmen der 87. Sitzung der GDCH AG „Pestizide“ am 29. / 30.10.2007 in Freiburg

Malisch R et al, Kypke K, Hui LL

Octachlorodipropyl ether in human breast milk in Hong Kong Poster im Rahmen der 5. International Conference on Marine Pollution & Ecotoxicology, 03. –06.06.2007 in Hong Kong

Malisch R

History of development of acceptance criteria in dioxin analysis – need for re-evaluation? Vortrag im Rahmen der Sitzung der Arbeitsgruppe “Re-evaluation of analytical criteria for dioxins and PCBs“ in Freiburg (25.05.2007)

Malisch R

Results of quality control samples analysed at CVUA Freiburg Vortrag im Rahmen der Sitzung der Arbeitsgruppe “Re-evaluation of analytical criteria for dioxins and PCBs“ in Freiburg (25.05.2007)

Malisch R

History of development of acceptance criteria in dioxin analysis – need for re-evaluation? Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.07.2007)

Malisch R

Influence of new WHO-TEFs on TEQ-based results of food samples and analytical opportunities Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.11.2007)

Metschies D

Verordnung (EG) 1924/2006 zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben – was ändert sich ? Vortrag im Rahmen der Regionalen Lehrerfortbildung – Neuerungen im Lebensmittelrecht am 02.10.2007

Metschies M

Bio-Milch = Bio-Futtermittel? Untersuchungen zum Maisanteil von Bio13 milch-Erzeugnissen mittels C-IRMS Vortrag auf dem Deutschen Lebensmittelchemikertag, Nürnberg-Erlangen, 10.-12.09.2007

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

123

Metschies M

LSC-Bestimmung der α-Gesamtaktivität in Trink- und Mineralwasser – Erfahrungen aus dem Überwachungsalltag Vortrag auf dem LSC-Anwendertreffen in Karlsruhe, 22.11.2007

Müller R

Weinüberwachung in Baden-Württemberg Vorlesung am 19.04.2007 im Studiengang Weinbetriebswirtschaft an der Hochschule Heilbronn

Müller R

Umsetzung der Lebensmittelhygiene in der Weinwirtschaft Vorlesung am 21.06.2007 im Studiengang Weinbetriebswirtschaft an der Hochschule Heilbronn

Ohmenhäuser M

Honig aus Sicht der Lebensmittelüberwachung Vortrag im Rahmen der DLG Fachtagung „Honig und Honigtechnologie“ in Bremen (06./07.03.2007)

Pastari A

Entscheidungsbaum Art. 14 VO (EG) Nr. 178/2002 – VO (EG) Nr. 2073/2005 Vortrag im Rahmen der ALTS-Sitzung 2007

Pollmann U

Tierschutzrechtliche Bewertung von Rodeoveranstaltungen Vortrag im Rahmen der Amtsleiterbesprechung im CVUA Freiburg am 06.02.2007

Pollmann U

Tierschutzrechtliche Aspekte bei der ganzjährigen Freilandhaltung von Rindern Vortrag im Rahmen einer gemeinsamen Dienstbesprechung (Workshop) der Veterinär- und Landwirtschaftsbehörden in Aufen am 28.02.2007

Pollmann U

Berücksichtigung des Verhaltens der Pferde bei der Haltung Vortrag im Rahmen der fachschulischen Bildung von Nebenerwerbslandwirten (Veranstalter LRA Calw, Abt. 54 Landwirtschaft und Naturschutz) in Nagold am 13.03.2007

Pollmann U

Ursachen und Hintergründe von Unfällen mit Deckbullen Vortrag im Rahmen der Besprechung der Arbeitsgruppe sichere Rinderhaltung der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft BW in Aulendorf am 06.07.2007

Ritter W

Neues zur Bienengesundheit und Bekämpfung von anzeigepflichtigen Seuchen Fortbildung für Bienensachverständige des Landratsamtes des Kreises Freudenstadt in Freudenstadt am 25.04.07

Ritter W

Neues zur Bienengesundheit und Bekämpfung von anzeigepflichtigen Seuchen Fortbildung für Bienensachverständige des Landratsamtes des NeckarOdenwald-Kreises in Buchen am 26.04.07

Ritter W

Spätsommerbehandlung der Varroa Vortrag beim Imkerverein Freiburg in Freiburg am 5.07.07

Ritter W

Neues zur Amerikanischen Faulbrut Vortrag im Kreisverein Nördlicher Breisgau in Emmendingen am 12.07.07

Ritter W

Das Varraobekämpfungskonzept Vortrag im Imkerverein Simonswald in Simonswald am 19.07.07

Ritter W

Hat die Imkerei eine Zukunft trotz neuer Bienenkrankheiten Vortrag auf der Wanderversammlung der deutschsprachigen Imkerverbände in Bregenz am 13.08.07

Ritter W

The OIE Code and Bee diseases 40. Apimondia Kongress in Melbourne/Australien 10.09.07

124

CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

Ritter W

Introduction and update of the standing Commission for bee health diseases 40. Apimondia Kongress in Melbourne/Australien 11.09.07

Ritter W

World wide honey bee losses 40. Apimondia Kongress in Melbourne/Australien 13.09.07

Ritter W

Neues zur Bienengesundheit und Bekämpfung von anzeigepflichtigen Seuchen Fortbildung für Bienensachverständige des Landratsamtes des Kreises Rastatt in Rastatt am 26.09.07

Ritter W

Neue Herausforderungen der Imkerei Vortrag beim Ungarischen Berufsimkerverband am Plattensee am 29.10.07

Ritter W

Erkennen von Bienenkrankheiten Vortrag beim Ungarischen Berufsimkerverband am Plattensee am 29.10.07

Ritter W

Hat die Imkerei eine Zukunft trotz neuer Bienenkrankheiten Vortrag auf der Landesversammlung der Imker in Linz/Österreich am 4.11.07

Ritter W

Brutkrankheiten Vortrag im Imkerverein Pforzheim in Pforzheim am 4.12.07

Ritter W

Neues zur Bienengesundheit Fortbildung des MLR für Fachberater der RP in Stuttgart am 18.12.07

Ritter W

Das Bienenvolk im Winter Vortrag beim Imkerverein Freiburg in Freiburg am 1.2.07

Ritter W

Neues zur Bienengesundheit und Bekämpfung von anzeigepflichtigen Seuchen Fortbildung für Bienensachverständige des Landratsamtes des SchwarzwaldBaar-Kreises in Villingen Schwennningen am 13.02.07

Ritter W

Neues zur Bienengesundheit und Bekämpfung von anzeigepflichtigen Seuchen Fortbildung für Bienensachverständige des Landratsamtes des Ortenaukreises in Offenburg am 14.02.07

Ritter W

Neueres zur Amerikanischen Faulbrut Tagung der DVG Fachgruppe „Tierseuchen“ in Berlin am 27. und 28.02.07

Ritter W

Brutkrankheiten ein Problem? Vortrag beim Imkerverein Engen am 18.04.07

Rupp M

Spirituosenrecht – Beurteilung, Analytik, Eigenkontrolle Vortrag im Rahmen der Ausbildung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ an der Fachschule für Landwirtschaft – Landratsamt Ortenaukreis in Offenburg (23.11.2007)

Schäfer M

A simple method for quantitative diagnosis of Small Hive beetle 40. Apimondia Kongress in Melbourne/Australien 13.09.07

Schuster B

Meldepflichten und Bereithaltung von Produktangaben für die Überwachung Vortrag im Rahmen des Intensiv-Seminars „Kennzeichnung, Verpackung und Marketing von kosmetischen Mitteln“, veranstaltet vom „Forum - Institut für Management GmbH“ am 18.04.2007 in Frankfurt

Schuster B

Basisanforderungen an Sicherheitsbewertungen kosmetischer Mittel Vortrag auf dem DGK-Regionaltreffen Süd am 29.06.2007 in Pforzheim

Schuster B

Abgrenzungskriterien und Entscheidungsgrundlagen der Behörden Vortrag im Rahmen des Intensiv-Seminars „Abgrenzung Arzneimittel/Kosmetika“, veranstaltet vom „Forum - Institut für Management GmbH“ am 15.11.2007 in Frankfurt

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

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Schuster B

Basisanforderungen an Sicherheitsbewertungen kosmetischer Mittel Vortrag auf dem IKW/ALB-Workshop am 20.11.2007 in Frankfurt

Schuster B

Lebensmittelrecht - Lebensmittelkunde Monatliche Vorträge im Rahmen des Unterrichtungsverfahrens nach dem Gaststättengesetz bei der IHK Freiburg

Schwarzmaier A

BHV1, Leukose, Listeriose, PCR, Unfälle mit Deckbullen, ISGD und Leistungssatzung RGD-Tagung 2007, Heidelberg, 12.7. – 13.7.2007

Schwarzmaier A

BHV1 in Baden-Württemberg Einführung in die BHV1-Sanierung für AI-Tierärztinnen, Ravensburg 16.8.2007

Schwarzmaier A

Blauzungenkrankheit und andere Infektionen Dreisamtäler Jungbauern, Oberried, 8.11.2007

Schwarzmaier A

Blauzungenkrankheit und andere Infektionen Rinderhalter Kinzigtal, Mühlenbach, 8.11.2007

Schwarzmaier A

Blauzungenkrankheit, Verlauf in Baden-Württemberg Amtsleiter-Sitzung RP Freiburg, Freiburg, 21.11.2007

Schwarzmaier A

Blauzungenkrankheit, Verlauf in Baden-Württemberg Grenztierärzte-Tagung, Bonndorf, 13.12.2007

Schwarzmaier A

Blauzungenkrankheit und andere Infektionen BLHV-Ortsverein Elztal, Gutach i.Br., 13.12.2007

Schweizer D

Health Claims – Was kommt auf uns zu ? Vortrag im Rahmen der hausinternen Fortbildung am CVUA Freiburg im Juli 2007

Schweizer D

Health Claims – Sicht der Überwachung zu aktuellen Entwicklungen Vortrag durch Dr. Renner im Rahmen des Arbeitskreises Ernährungswirtschaft in Baden-Württemberg am 24.04.2007 in Eppelheim

Schweizer D

Nährwertprofile – Statement zum Positionspapier des BfR Vortrag und Podiumsdiskussion anlässlich des BfR-Forums zu Nährwertprofilen am 23.04.2007 in Berlin

Schweizer D

Verordnung (EG) 1924/2006 zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben – was ändert sich ? Vortrag im Rahmen der Dienstversammlung mit den Leiterinnen und Leitern der Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden am 15.05.2007 in Stuttgart

Schweizer D

Was ist aus Sicht der Lebensmittelüberwachung für die Umsetzung der Health Claims Verordnung wichtig ? Vortrag und Podiumsdiskussion im Rahmen einer Veranstaltung von „Euroforum“ am 11.10.2007 in Düsseldorf

Schweizer D

Rechtliche und sonstige Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit Vitaminen in Lebensmitteln Vortrag im Rahmen eines Workshops der Fa. R-Biopharm zu Vitaminen in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln am 13.06.2007 in Darmstadt

Schweizer D

Vitamine – Ernährungsphysiologie und Analytik Vortrag im Rahmen der hausinternen Fortbildung am CVUA Freiburg am 24.07.2007

Spengler D

Schafgesundheitsdienst in Baden-Württemberg Delegation aus der Inneren Mongolei, 08.01.2007

Spengler D

Scrapie, Blauzungenkrankheit Fortbildung für Schafhalter mit Landesschafzuchtverband, 17.01.2007, Eichsel

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CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

Spengler D

Scrapie, Blauzungenkrankheit Fortbildung für Schafhalter mit Landesschafzuchtverband,18.01.2007, Heitersheim

Spengler D

Scrapie, Blauzungenkrankheit Fortbildung für Schafhalter mit Landesschafzuchtverband, 08.02.2007, Erzbach

Spengler D

Scrapie, Blauzungenkrankheit, Parasiten, Tierschutz Fortbildung für Schafhalter mit Veterinäramt Freudenstadt , 30.03.2007

Spengler D

Anthelmintikaresistenzen, Tierschutz, Scrapie, Blauzungenkrankheit Fortbildungsveranstaltung für praktische Tierärzte, 04.10.2007, Hohenheim

Spengler D

Anthelmintikaresistenzen, Tierschutz, Scrapie, Blauzungenkrankheit Fortbildungsveranstaltung für praktische Tierärzte,17.10.2007, Aulendorf

Spengler D

Anthelmintikaresistenzen, Tierschutz, Scrapie, Blauzungenkrankheit Fortbildungsveranstaltung für praktische Tierärzte, 24.10.2007, Freiburg

Spengler D

Blauzungenkrankheit Herdbuchsitzung des Landesschafzuchtverbandes, 22.11.2008, Dettingen

Spengler D

Q-Fieber im Regierungsbezirk Freiburg Landesgesundheitsamt, 03.12.2007, Stuttgart

Spengler D

Blauzungenkrankheit, Scrapie, Q-Fieber Fortbildung für Schafhalter mit Landesschafzuchtverband, 13.12.2007, Talheim

Wahl K

Overview of analytical results for determination of dioxins and PCP in guar gum – need to harmonize analytical methods Vortrag im Rahmen des “Workshop of CRL and NRLs for dioxins and PCBs in Food and Feed” in Freiburg (05./06.11.2007)

Waiblinger HU

Nachweis von Lebensmittelallergenen und Erfahrungen der amtlichen Überwachung bei der Umsetzung der Allergenkennzeichnung Vortrag im Rahmen des Karlsruher Lebensmittelsymposiums, Veranstalter Fa. FPQS (01.03.2007)

Waiblinger HU

PCR-Analytik – Möglichkeiten und Grenzen beim Nachweis von Allergenen, GMO und bei der Analytik kosmetischer Mittel Vortrag im Rahmen der Fachtagung des Arbeitskreises Kosmetik des Bundesverbandes der Deutschen Industrie- und Handelsunternehmen in Mannheim (22.11.2007)

Waiblinger HU

Stategien zum Screening auf nicht zugelassene GVO Vortrag im Rahmen der Sitzung der schweizerischen Arbeitsgruppe „ERFA MolBiol“ in Zürich (16.11.07)

Waiblinger HU

Soja als Lebensmittelallergen – aktueller Stand der Analytik Vortrag im Rahmen des Workshops „Allergene in Lebensmitteln – Was soll und kann die Analytik leisten“ in Kulmbach (06./07.12 2007)

Zachariae W

Proficiency Test EUPT AO-02: Preparation of test material, analysis and results of pretests performed by the CRL Vortrag beim Workshop des EU Referenzlabors für “Pesticides in Food of Animal Origin and Commodities with High Fat Content” am 25.09.2007 in Valencia, Spanien

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

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Mitarbeit in Ausschüssen, Kommissionen und Arbeitsgruppen Internationale Arbeitsgruppen: Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission für „Gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel“ als Vertreter des Landes Baden-Württemberg für den Bundesrat (Dr. Pietsch) Arbeitsgruppe der Europäischen Union zur Harmonisierung der Varroabekämpfung (Dr. Ritter) Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission “Method validation and quality control procedures for pesticide residues in food and feed” (Lippold, Dr. Zachariae) Arbeitsgruppe der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins „Schadstoffgehalte in Rheinfischen“ (Dr. Kypke als Obfrau) Arbeitsgruppe des Internationalen Tierseuchenamtes (OIE) (Dr. Ritter) Arbeitsgruppe des Joint Research Centre der Europäischen Kommission zur Entwicklung von Methoden zum Nachweis von gentechnisch veränderten Lebensmitteln (Dr. Pietsch, Waiblinger) Dreiländerkonferenz der Lebensmittelkontrolle - Nordschweiz, Elsass, Baden-Württemberg (Dr. Renner) EU-Expertengruppe „QUID Thematic Network for Enforcement Practitioners” (Grundhöfer) EU-Gemeinschafts-Referenzlaboratorium für Pestizide in Lebensmitteln tierischer Herkunft sowie Waren mit hohem Fettgehalt, Freiburg (Dr. Hardebusch, Dr. Kypke, Lippold, Dr. Malisch, Dr. Zachariae) EU-Gemeinschafts-Referenzlaboratorium für Dioxine und PCB in Futtermitteln und Lebensmitteln, Freiburg (Dr. Malisch, Dr. Hädrich, Dr. Kotz) Expertengruppe Bienengesundheit der Europäischen Kommission (Dr. Ritter) Internationale Honigkommission (Dr. Ritter) Kommission für Bienengesundheit der Apimondia (Weltbienenverband) (Dr. Ritter) Internationales Referenzlabor für Bienenkrankheiten des Tierseuchenamtes (OIE) (Leiter und Experte Dr. Ritter) Schweizer Arbeitsgruppe Molekulare Diagnostik ERFA (Waiblinger, Dr. Pietsch) Vertreter der Bundesregierung in der Europäischen Kommission bei bestimmten Sitzungen des Veterinärausschusses (Dr. Ritter) Kommissionen auf nationaler Ebene: Kommissionen, Arbeitsgruppen, Arbeitskreise beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Arbeitsgruppe Rückverfolgbarkeit mit Hilfe der Stabilisotopen-Technik (Dr. Metschies) Expertengruppe „Optimierung des NRKP“ (Dr. Hädrich) Expertengruppe „Organische Kontaminanten, migrierende Stoffe“ (Lebensmittel-Monitoring) (Dr. Kypke) Arbeitsgruppe „Methodensammlung“ nach § 28B Gentechnikgesetz (GenTG) (Dr. Pietsch) Arbeitsgruppen nach § 64 LFGB: Analytik verbotener Azofarbstoffe (Dr. Heusinger) Aromastoff-Analytik (Dr. Martin als Obmann) Backwaren (Dr. Bourgeois) Entwicklung molekularbiologischer Methoden zur Pflanzen- und Tierartendifferenzierung (Dr. Pietsch/Waiblinger) Entwicklung molekularbiologischer Methoden zum Nachweis von Mikroorganismen (Dr. Pietsch) Entwicklung von Methoden zur Identifizierung von mit Hilfe gentechnischer Verfahren hergestellter Lebensmittel (Waiblinger) Fleischwaren (Lippold) Kosmetische Mittel (Dr. Schuster) Lebensmittelallergene (Waiblinger)

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CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

Pestizide (Dr. Kypke) Tierarzneimittelrückstände in Lebensmitteln (Lippold) Vitamine (Dr. Schweizer) Wirkungsbezogene Analytik (Dr. Hädrich) Arbeitsgruppen des Arbeitskreises Lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des BVL (ALS) Kosmetische Mittel (Dr. Schuster) Überwachung gentechnisch veränderter Lebensmittel (Waiblinger als stellvertretender Obmann) Diätetische Lebensmittel (Dr. Schweizer) Arbeitsgruppe des Arbeitskreises Lebensmittelhygienischer tierärztlicher Sachverständiger der Länder und des BVL (ALTS) Validierung mikrobiologischer Untersuchungsverfahren (Dr. Böhmer) ALTS ad hoc AG Art. 14 (Dr. Pastari) Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Bund/Länder-Arbeitsgruppe Dioxine (Dr. Malisch) Arbeitsgruppen der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh): Aromastoffe (Dr. Martin) Bedarfsgegenstände (Dr. Martin) Biochemische und molekularbiologische Analytik (Waiblinger als Obmann) Fische und Fischwaren (Dr. Müller-Hohe als stellvertretende Obfrau) Fleischwaren (Glatz) Fragen der Ernährung (Dr. Schweizer als Obfrau) Kosmetische Mittel (Dr. Schuster als stellvertretender Obmann und Schriftführer) Pestizide (Dr. Kypke als stellvertretende Obfrau) Pharmakologisch wirksame Stoffe (Lippold als Obmann) Spirituosen (Rupp) Stabilisotopen-Analytik (Dr. Metschies) Länderübergreifende Arbeitsgruppe „Rückverfolgbarkeit mit Hilfe der Stabilisotopentechnik“ beim BVL, Ländervertreter für Baden-Württemberg (Dr. Metschies) Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. (DVG): Fachgruppe Ethologie und Tierhaltung (Dr. Pollmann als stellvertretende Leiterin) AK Grundlagen der Angewandten Ethologie (Dr. Pollmann) Arbeitsausschüsse des Deutschen Instituts für Normung (DIN): Arbeitsausschuss „Lebensmittelhygiene“ (Dr. Pastari) Arbeitsausschuss „Vitamine“ (Dr. Schweizer) NA 062-05-12: Arbeitsausschuss Textilchemische Prüfverfahren und Fasertrennung (Dr. Heusinger) NAGD-UA 039-02-01-03: Organisch-chemische Substanzen in Spielzeug (Dr. Martin) NA 062-05-52: Arbeitsausschuss Chemische Prüfverfahren für Leder (Dr. Martin) NA 057-01-08: Arbeitsausschuss „Pestizide“ (Dr. Zachariae) Polymerase-Kettenreaktion zum Nachweis von Mikroorganismen (Dr. Pietsch) Gentechnisch modifizierte Lebensmittel, als Spiegelgremium der CEN/TC 275/WG 11 (Waiblinger) Arbeitsausschuss „Honiguntersuchung“ (Ohmenhäuser) Fachgruppe „Sicherheitsbewertung“ der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche und angewandte Kosmetik (DGK) (Dr. Schuster) Arbeitsgruppen der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) AK Zoo- und Zirkustiere (Dr. Pollmann)

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

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Arbeitsgruppe der bienenwissenschaftlichen Institute (Dr. Ritter) Referent für Bienenkrankheiten (Dr. Ritter) Arbeitsgruppe „Bienengesundheit“ der bienenwissenschaftlichen Institute, der Landesverbände der Imker, des Deutschen Imkerbundes und des Deutschen Berufsimkerbundes (Vorsitzender Dr. Ritter) Beirat für Bienenkrankheiten beim Deutschen Imkerbund (Dr. Ritter) Nationales Referenzlabor für anzeigepflichtige Bienenseuchen (Leiter Dr. Ritter) Ständige Konferenz der VMTA-Berufsfachschulen Deutschlands (Dr. Huwer) Unterausschuss Methodenentwicklung des Länderausschusses Gentechnik (LAG) (Dr. Pietsch) Auditor der Staatlichen Anerkennungsstelle für die Lebensmittelüberwachung (SAL Wiesbaden) zur Begutachtung von Untersuchungseinrichtungen der amtlichen Lebensmittelüberwachung (Dr. Danner, Dr. Fröhlich, Dr. Pietsch) Mitarbeit als Vertreter des Landes Baden-Württemberg im Sektorkomitee Tierseuchendiagnostik bei der Staatlichen Anerkennungsstelle für die Lebensmittelüberwachung (SAL Wiesbaden) (Dr. Danner) Länderübergreifende Arbeitsgruppe der Qualitätsmanager/innen Lebensmittel (LAQ „L“) bei der Staatlichen Anerkennungsstelle für die Lebensmittelüberwachung (SAL Wiesbaden) (Dr. Fröhlich) Vertreter des Landes Baden-Württemberg im Ausschuss für Regeln und Qualitätssicherung (AfRQ) bei der Staatlichen Anerkennungsstelle für die Lebensmittelüberwachung (SAL Wiesbaden) (Dr. Fröhlich) Arbeitsgemeinschaft staatlicher Weinsachverständiger (Weinkontrolleure) der Bundesrepublik Deutschland (Frietsch, Mainka, Müller) Projektgemeinschaft FAL/KTBL „Nationaler Bewertungsrahmen zur Beschreibung des Standes der Technik bei Tierhaltungsverfahren“ (Dr. Pollmann) Arbeitsgruppe „DLG-Fischqualitätsprüfung“ der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (Dr. Müller-Hohe) Nationales Referenzlaboratorium für Dioxine und PCB in Lebensmitteln und Futtermitteln, BVL Berlin, Mitglied als CRL und staatliches Labor (Dr. Malisch, Dr. Kotz, Wahl) Nationales Referenzlaboratorium für Pestizide in Lebensmitteln tierischen Ursprungs sowie Waren mit hohem Fettgehalt, BVL Berlin, Mitglied als CRL und staatliches Labor (Dr. Hardebusch, Dr. Kypke, Lippold, Dr. Malisch, Dr. Zachariae) Arbeitsgruppe Salmonellen der Schweinegesundheitsdienste in Deutschland, Erarbeitung eines SGD-Leitfadens – Salmonellen (Dr. Hornstein) Arbeitsgruppen in Baden-Württemberg: Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter, des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamtes Aulendorf - Diagnostikzentrum und des Landesgesundheitsamtes BadenWürttemberg (ALUA) (Dr. Renner als Vorsitzender, Dr. Goll) Arbeitsgruppen der ALUA, als Obmann bzw. Obfrau: Ausbildung der Lebensmittelkontrolleure (Grundhöfer) Ernährung und Diätetik (Dr. Schweizer) Gebühren (Dr. Heusinger) Milch, Milcherzeugnisse, Eier, Eiprodukte (Helble) Mikrobiologische Diagnostik (Dr. Wonka) Pharmakologisch wirksame Stoffe (Lippold) Qualitätsmanagement (QM) (Dr. Fröhlich) Projektsteuergruppe „LDS-Neukonzeption in den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern BadenWürttembergs“ (Dr. Heusinger) Landestierschutzbeirat beim MLR Baden-Württemberg (Dr. Pollmann) AG Tierschutzpreis Baden-Württemberg (Dr. Pollmann)

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CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

Wissenschaftlicher Beirat Tiergehege Mundenhof der Stadt Freiburg (Dr. Pollmann, Dr. Rang) Jägervereinigung Freiburg: Obmann für Wildbrethygiene und Wildkrankheiten (Dr. Rang) Sachverständigenausschuss nach § 7 Abs. 1 der Weinbergslagen-Verordnung (Mainka) Kommission zur Prüfung der Qualitätsweine b.A. beim Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (Frietsch, Gebhard, Dr. Hartmann, Dr. Kypke, Lippold, Mainka, Dr. Martin, Müller, Ohmenhäuser, Rupp, Wahl), Kommission zur Prüfung von Qualitätsweinen für die Gütezeichen- und Weinsiegelprüfung sowie die Gebietsweinprämiierung beim Badischen Weinbauverband (Dr. Hartmann, Rupp) Kommission zur Prüfung von „Deutscher Weinbrand“ für Baden-Württemberg im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (Dr. Hartmann, Mainka, Müller, Rupp) Arbeitsgruppe zur Abstimmung des Vorgehens bei Schnellwarnungen und Rückrufen am Regierungspräsidium Freiburg (Rupp) Arbeitsgruppe „Probenanforderung und -nahme im Regierungsbezirk Freiburg“ am Regierungspräsidium Freiburg (Grundhöfer, Rupp) Arbeitsgruppe zur Durchführung des Schwerpunktprogramms „Eigenkontrolle / Rückverfolgbarkeit“ (Grundhöfer, Glatz, Helble, Dr. Knispel, Dr. Pastari, Rupp) Ausschuss für den Dritten Prüfungsabschnitt der Staatsprüfung für Lebensmittelchemiker am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg: Dr. Fischer-Hüsken (Vorsitz), Dr. Renner (stellv. Vorsitzender), Dr. Schuster, Waiblinger, Glatz, Rupp Prüfungsausschuss der IHK Freiburg für den Ausbildungsberuf „Chemielaborant“ nach dem Berufsbildungsgesetz (Selter, Probst) Prüfungsausschuss beim Regierungspräsidium Freiburg zur Prüfung für Lebensmittelkontrolleure (Grundhöfer, Ohmenhäuser) Prüfungsausschuss beim Regierungspräsidium Freiburg zur Prüfung für Veterinärmedizinisch-technische Assistenten (Dr. Baumbach, Dr. Böhmer, Dr. Danner, Glatz, Dr. Heusinger, Dr. Huwer, Dr. Müller-Hohe, Dr. Kleine-Albers) Qualitätsmanagement-Personal des CVUA Freiburg: Qualitätsmanager: Dr. Fröhlich Qualitätsbeauftragte/r: Dr. Danner, Dr. Fischer-Hüsken, Helble, Dr. Martin

Qualitätsprüfungen 74 Prüfungen von Qualitätsweinen b.A. beim Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (Gebhard (1), Frietsch (16), Dr. Hartmann (2), Dr. Kypke (1), Lippold (3), Mainka (17), Dr. Martin (5), Müller (16), Ohmenhäuser (2), Rupp (10), Wahl (1)) 7 Prüfungen von Qualitätsweinen für die Gütezeichen- und Weinsiegel-Prüfung beim Badischen Weinbauverband (Dr. Hartmann (7)) 7 Prüfungen von Qualitätsweinen für die Gebietsweinprämiierung beim Badischen Weinbauverband (Dr. Hartmann (6), Rupp (1)) Internationaler DLG-Qualitätswettbewerb für Tiefkühlkost, Fertiggerichte und Feinkost in Bad Salzuflen am 29. und 30. August 2007, Prüfer/in Abt. rohe Fischerzeugnisse sowie Feinkost (Dr. Müller-Hohe, Dr. Böhmer), Prüfer/in Abt. Verpackung/Kennzeichnung (Helble) Außerordentliche Qualitätsprüfung Fischfeinkost und Feinkosterzeugnisse vom 28. Februar bis 2. März 2007 in Frankfurt (Müller-Hohe) DLG-Qualitätswettbewerb für Fisch und Seafood 2007 am 21. und 22. Juni in Frankfurt (Müller-Hohe) Außerordentliche Qualitätsprüfung Fleischfertiggerichte & Feinkost, Fisch und Räucherfisch, TK-Kartoffel- & Gemüseerzeugnisse am 3. Dezember 2007 in Frankfurt (Müller-Hohe)

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CVUA Freiburg

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DLG-Qualitätswettbewerb für Schinken und Wurst 2007 (Dr. Pastari) DLG-Qualitätsprüfung SB-Fleisch vom 19. - 21. September 2007 in Berlin (Helble)

Gerichtstermine Mitarbeiter der Dienststelle wurden zu 2 Gerichtsterminen geladen.

Prüfungen 11 Praktikanten der Lebensmittelchemie legten im Berichtsjahr die Prüfungen zum Dritten Prüfungsabschnitt der Staatsprüfung für Lebensmittelchemiker am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg ab. 28 Bienensachverständige aus den Regierungsbezirken Freiburg und Karlsruhe nahmen erfolgreich an einem zweitägigen Ausbildungskurs teil, der die Voraussetzung für die Bestellung bei den Landratsämtern ist.

Öffentlichkeits- und Pressearbeit Medium: Zeitungen und Zeitschriften Badische Zeitung vom 21.02.2007 zum Thema Genmais im Breisgau: „Landwirte im Zwiespalt“ Badische Zeitung vom 21.02.2007 zum Thema gentechnisch veränderte Organismen: „Lebensmittel kaum verändert - Kontrollen greifen“ Badische Zeitung vom 20.04.2007 zum Thema unsauberes Trinkwasser: „Erhöhte DMSA-Konzentration“ Badische Zeitung Offenburg vom 21.04.2007 zum Thema DMSA: „Grenzwertüberschreitungen bei neun Wasserversorgern“ Badische Zeitung vom 19.05.2007 zum Thema Bienensterben in den USA: „Die Milbe öffnet Tür und Tor“ Süddeutsche Zeitung vom 20.07.2007 zum Jahresbericht des BVL: „Lebensmittel-Kontrolleure schauen genauer hin“ mit Bild (Quelle: AP): „Der Freiburger Lebensmittelchemiker Juergen Glatz nimmt eine Geruchsprobe von einem Stück Rindfleisch.“ Badische Zeitung vom 26.09.2007 zum Thema Spargel: „Falsche Herkunft“ Medium: Rundfunk 01.08.2007: Antenne 1: Interview zum Thema „Bei Tieren wird die Schmerztablette zur tödlichen Gefahr“ (Dr. Fröhlich) Medium: Fernsehen Mai 2007: TV Südbaden: Beitrag für die Sendung „Vital“ zu „Funktionellen Lebensmitteln“ (Dr. Schweizer) Sendetermin unklar: TV-Südbaden: Reportage zum Thema „Anbau von gentechnisch veränderten Organismen“ (Hr. Waiblinger) 03.08.2007: SWR: Beitrag für Landesschau zum Thema „Fisch“ (Dr. Müller-Hohe) Besuchergruppen 6 Besuchergruppen (u.a. Schüler von Gymnasien und hauswirtschaftlichen Schulen, Studenten) nahmen an Führungen durch das CVUA Freiburg teil. Berufsorientierung / Praktika 11 Schüler/innen von Gymnasien und Realschulen für jeweils 1 Woche (BOGY/BORS) in beiden Dienstgebäuden

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CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

6 Studentinnen der Veterinärmedizin für jeweils 2 Wochen (Dienstgebäude Tierhygiene) 2 approbierte Tierärztinnen für jeweils 4 Wochen 1 Studentin für 2 Monate (studiumbegleitendes Praktikum) 4 CTA-Schüler/innen der Walther-Rathenau-Gewerbeschule Freiburg für 2 Wochen 2 angehende Gesundheitsaufseher/innen für jeweils 2 Wochen

Forschungsprojekte Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg: • „Bestimmung von ß-Agonisten und anderen hormonell wirksamen Stoffen“ Forschungsprogramm der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: • Forschungsauftrag “Diagnose und Kontrolle von Aethina tumida, dem kleinen Beutenkäfer“ (04HS026/4)Untersuchungsauftrag des Regierungspräsidiums Freiburg (Az: 35-9185.46/1): •

„Untersuchungen zum Flankengurteinsatz bei Rodeo-Pferden und -Bullen“

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

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Qualitätsmanagement, Ringversuche und Laborvergleichsuntersuchungen Qualitätsmanagement Ein akkreditiertes QM-System entsprechend den Vorgaben der Norm DIN EN ISO/IEC 17025 ist gemäß Artikel 12 der Verordnung EG 882/2004 Voraussetzung für die Arbeit als Laboratorium in der Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Kosmetiküberwachung. Ein wesentliches Element der Sicherung der Qualität von Prüfergebnissen ist nach Kapitel 5.9.1 b der DIN EN ISO/IEC 17025:2005 die „Teilnahme an Programmen von Vergleichen zwischen Laboratorien oder von Eignungsprüfungen“ wie zum Beispiel Ringversuchen oder Laborvergleichsuntersuchungen.

Teilnahme an Ringversuchen (mit vorgegebener Untersuchungsmethode) Art des Ringversuches

organisiert von

Nachweis von Sellerie in Brühwürsten mittels Real-time PCR

§ 64 LFBG-AG “Allergene” beim BVL

Bestimmung von Antischuppenmittel (Octopirox, Climbazol, Zink Pyrithion) in einem Antischuppenshampoo

§ 64 LFBG-AG “Kosmetische Mittel” beim BVL

Sonstige anorganische Parameter Leitfähigkeit, Antimon, Arsen, Selen in Trinkwasser

AQS Baden-Württemberg

Kationen Teil 2 Bor, Calcium, Magnesium, Quecksilber, Ammonium, pH-Wert in Trinkwasser

AQS Baden-Württemberg

Bestimmung des somatischen Zellgehaltes

Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (NRL)

Nachweis von Salmonellen in Lymphknoten von Mastschweinen

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (NRL)

Quantifizierung des gentechnisch veränderten Mais Event MON 88017

Europäisches Netzwerk von GMO-Laboratorien, ENGL

Nachweis von Mycobakterium avium ssp. paratuberculosis in Kotproben vom Rind

Friedrich-Löffler-Institut Standort Jena (NRL)

Zellgehaltsbestimmung von Referenzproben (12 x)

Labor Dr. Hüfner Wangen-Milchwirtschaftliches Institut

LHKW/Benzol 1,2-Dichlorethan, Benzol, Bromdichlormethan, Dibromchlormethan, Tetrachlorethen, Tribrommethan, Trichlorethen, Trichlormethan in Trinkwasser

lögd Nordrhein-Westfalen

Laborvergleichsuntersuchungen Zellgehaltsbestimmung in Milchproben (24 x)

Milchprüfring Baden-Württemberg

Nachweis von Bluetongue- Antikörpern mittels ELISA

Nationales Referenzlabor für BTV Friedrich-Löffler-Institut- Insel Riems Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit

Nachweis und Isolierung von Salmonellen in Kot von Puten

Nationales Referenzlabor zur Durchführung von Analysen und Tests auf Zoonosen (Salmonellen) im Bundesinstitut für Risikobewertung Berlin

Ringversuch zum Nachweis von Erregern anzeigepflichtiger Fischseuchen (Zellkultur, RT-PCR, PCR)

NRL für IHN und VHS sowie NRL für ISA und KHV-Infektion im FLI Insel Riems (Koordination Dres. Fichtner und Bergmann)

134

CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

Art des Ringversuches

organisiert von

KSP-Ringtest (ELISA, Zellkultur, NIFT, RT-PCR)

NRL für KSP im FLI Insel Riems (Koordination Dr. Klaus Depner)

Hybridmoleküle zum quantitativen Screening von gentechnisch verändertem Raps

Unterausschuss Methodenentwicklung der Länderarbeitsgemeinschaft Gentechnik

Tuberkulose-Nachweis mittels PCR

Vet.-med. NRL für Tuberkulose im FLI, Standort Jena (Koordination Frau PD Dr. Irmgard Moser)

Organisation von Ringversuchen Art des Ringversuchs

organisiert für

Bestimmung von Cumarin in Zimt und zimthaltigen Lebensmitteln

§ 64 LFBG-AG “Aromastoffanalytik” beim BVL; Berlin

Screening auf gentechnisch veränderte Pflanzen durch den simultanen Nachweis der P35S- und die T-nos-Sequenz mittels Duplex-real-time PCR

§ 64 LFBG-AG “Gentechnik” beim BVL; Berlin

Nachweis von Paenibacillus larvae in Futterproben

Nationales Referenzlabor für anzeigepflichtige Bienenkrankheiten am CVUA Freiburg

Teilnahme an Laborvergleichsuntersuchungen Art der Laborvergleichsuntersuchung

organisiert von

Lykopin, ß-Carotin in Gemüsesaft, Tabletten und Kapseln

§ 64 LFGB Arbeitsgruppe Vitamine beim BVL

Bestimmung von Alpha-Strahlern im Wasser (2/2007),

Bundesamt für Strahlenschutz, Berlin

Arsen, Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber, Selen und Zink in BVL Thunfisch Arsen, Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber, Selen, Thallium BVL und Zink in Pilzen Bestimmung von primären aromatischen Aminen in Textilien

Chemisches Landes- und Staatliches Veterinäruntersuchungsamt, 48147 Münster

Cholesterin, relative Dichte 20°C/20°C, Alkohol und Zucker in Eierlikör

Chemisches Landes- und Staatliches Veterinäruntersuchungsamt, 48147 Münster

UV-Filter und MDGN in Sonnenmilch

Chemisches Landes- und Staatliches Veterinäruntersuchungsamt, 48147 Münster

13

18

δ C (Ethanol) and δ O (Water) of Sweet wine 13

Eurofins, Nantes / JRC, Ispra

δ C (Ethanol) of Residual Sugars of Sweet Wine

Eurofins, Nantes / JRC, Ispra

13

Eurofins, Nantes / JRC, Ispra

15

C and δ N of Flour

13

δ C of Vanillin and p-Hydroxybenzaldehyde of Vanilla extract 13

18

δ C (Ethanol/Sugars/Pulp) and δ O (Water) of Fruit juice 13

δ C of Honey and Honey Protein

Eurofins, Nantes / JRC, Ispra Eurofins, Nantes / JRC, Ispra Eurofins, Nantes / JRC, Ispra

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

135

Art der Laborvergleichsuntersuchung

organisiert von

PAHs in liquid smoke condensates

European Commission, Joint Research Centre Institute for Reference Materials and Measurements, IRMM

Bestimmung von Allergenen (Erdnuss in Schokolade; Casein in Babynahrung) sowie von Gluten in Schokoladenkuchen

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

Nitrat in Spinat

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

ß-Agonisten in Schweineleber

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

OC Pesticides and PCB in minced fish

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

Pesticide Residues in Hydrogenated Vegetable Oil Test Mate- FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, rial UK PBDE in Cod liver oil test material

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

Sudanfarbstoffe in Tabascosauce

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

Organische Kontaminanten in Vollei (flüssig)

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK in Kooperation mit BVL Berlin

Pyrethroide in Schinken

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK in Kooperation mit BVL Berlin

Fett und Fettsäureverteilung in Milchpulver

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

BHA und BHT in Speiseöl

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

Methanol, Propan-1ol, 2-Methylpropanol, Alcoholic Strength (real), Alcoholic Strength (apparent), Ethylacetate, 3Methylbutanol, 2-Methylbutanol, Acetaldehyde in Brandy

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

Calcium, Jod und Selen in Milchpulver

FAPAS, Central Science Laboratory (CSL), York, UK

Nachweis und Bestimmung von gentechnisch verändertem GeMMA, Central Science Laboratory (CSL), Mais (Bt176, Bt11, MON810, GA21, NK603, TC 1507 und York, UK MON 863) in Mehlmischungen; Bestimmung von gentechnisch verändertem Raps GT73 in Raps-DNA; Bestimmung von gentechnisch veränderter Soja (GTS40-3-2) in Mehlmischungen und reinem Sojamehl Aminosäuren in Säuglingsnahrungsmittel

Landesbetrieb Hessisches Landeslabor, Abt. VI / Landwirtschaftliches Untersuchungswesen Standort 34128 Kassel

Asche, Trockenmasse, Gesamtballaststoffe, Stärke, Fett, LVU GbR Herbolzheim Milchfett, Glucose, Fructose, Saccharose in Vollkorn-Keksen Asche, Protein, Vitamine A, E und B1, ß-Carotin, Fett und LVU GbR Herbolzheim Milchfett in Milchbrei Asche, Wasser in Mehl

LVU GbR Herbolzheim

136

CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

Art der Laborvergleichsuntersuchung

organisiert von

Gesamtsäure, Wasser, Benzoesäure, Sorbinsäure, Saccharin,

LVU GbR Herbolzheim

Fettsäureverteilung in Speiseöl

LVU GbR Herbolzheim

Käse, Wasser, Fett, Gesamtphosphat, Rohprotein, Lactose, Asche, pH-Wert

LVU GbR Herbolzheim

Ermittlung der Tierart und Prüfung auf Fremdeiweiß (Rind, LVU GbR, Herbolzheim Schwein, Schaf, Geflügel (Huhn und Pute), Milcheiweiß, Molkenprotein, Casein, Weizen, Soja) Analytik von Wein, Standardparameter (relative Dichte LVU GbR, Herbolzheim 20 °C/20 °C, Gesamtalkohol, vorhandener Alkohol, Gesamtextrakt, vergärbare Zucker, Glucose, Fructose, Gesamtsäure, Weinsäure, Äpfelsäure (gesamt), L-Äpfelsäure, Milchsäure (gesamt), L-Milchsäure, flüchtige Säure, Citronensäure, freie Schweflige Säure, gesamte Schweflige Säure) Analytik von Wein, erweiterte Parameter (Methanol, Glycerin, LVU GbR, Herbolzheim cyclische Diglyceride, 3-Methoxypropandiol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, D-Äpfelsäure, D-Milchsäure, Shikimisäure, Fumarsäure, Sorbinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Asche, Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Chlorid, Phosphat, Kaliumsulfat) relative Dichte 20°C/20°C, Alkohol, Ethylcarbamat und Gärungsbegleitstoffe (Acetaldehyd, Essigsäureethylester, Isoamylalkohole, Isobutanol, Methanol, Milchsäureethylester, Propan-1-ol) in Kirschwasser

LVU GbR, Herbolzheim

SO2 in Kartoffelkloßteig

LVU GbR, Herbolzheim

pH-Wert, Nitrat, relative Dichte 20°C/20°C, Titrierbare Ge- LVU GbR, Herbolzheim samtsäure, Citronensäure, Glucose, Fructose und Kochsalz in einem Gemüsesaft Lösliche Trockenmasse, Kochsalz, D- und L-Milchsäure, L- LVU GbR, Herbolzheim Ascorbinsäure, pH-Wert, Titrierbare Gesamtsäure und Flüchtige Säure in Sauerkraut pH-Wert, Titrierbare Gesamtsäure, Farbstoffe, Acesulfam-K, LVU GbR, Herbolzheim Saccharin, Aspartam, Diketopiperazin und Aspartylphenylalanin in einem kalorienreduzierten Getränk Taurin, Coffein, pH-Wert, Saccharose, Glucose, Glucurono- LVU GbR, Herbolzheim lacton und Inositol in einem Energydrink Lösliche Trockenmasse, Gesamttrockenmasse, Citronensäu- LVU GbR, Herbolzheim re, relative Dichte 20°C/20°C, Kochsalz, Glucose, Fructose, pH-Wert und Titrierbare Gesamtsäure in einem Tomatenerzeugnis Glucose, Fructose, Maltose, Prolin, freie Säuren, HMF, Leitfähigkeit, pH-Wert, Wasser, Diastasezahl in Honig

LVU GbR, Herbolzheim

Blei, Quecksilber, Cadmium, Kupfer und Zink in Brühwurst

LVU GbR, Herbolzheim

Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Zink in Kindernahrung

LVU GbR, Herbolzheim

Vitamin C in Sauerkrautsaft

LVU GbR, Herbolzheim

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

Art der Laborvergleichsuntersuchung

organisiert von

Kosmetika 2007: Bestimmung von Panthenol, Triclosan, Bronopol, Bronidox, Methyldibromoglutaronitril und Farbstoffen in einer Creme

LVU GbR, Herbolzheim

Fettfreie Trockenmasse, Wasser, Citronensäure, pH-Wert, Härte in Butter

muva Kempten

Schmelzkäse Fett, Trockenmasse, Protein, Lactose, Kochsalz, Nitrat, Citronensäure, pH-Wert

muva Kempten

Fett und Trockenmasse in Sahne

muva Kempten

137

PCDD/F und PCB in Lebensmitteln, Interlaboratory Compari- Norwegian Institute of Public Health, Oslo, son on dioxins in food 2007 Norwegen Keimzahlbestimmung von aerober mesophiler Gesamtkeimzahl, Enterobacteriaeen, Coliformen. E. coli, Schimmelpilzen, Hefen, Bacillus cereus, Laktobazillen, Enterokokken, Koagulase-positiven Staphylokokken, Listeria monocytogenes Clostridium perfringens, Nachweis von Salmonella spp., Listeria monocytogenes, E. coli O 157, Campylobacter

The Norwegian Institute for Food and Environmental Analysis, Oslo

Quantifizierung von gentechnisch verändertem Mais (Events USDA-GIPSA, USA T25, CBH351, MON810, GA21, NK603, Bt11, Bt176, TC1507, MON863) sowie gentechnisch veränderter Soja (GTS40-3-2) in Mais- und Sojamehl Nachweis von Enterobacteriaceae, E. coli und Listeria mono- VWA (CHECK) Groningen, NL cytogenes Fettsäurenverteilung

VWA (CHECK) Groningen, NL

Fatty acids composition in biscuits

VWA (CHECK) Groningen, NL

Histamine in mackerel

VWA (CHECK) Groningen, NL

Organisation von Laborvergleichsuntersuchungen Art der Laborvergleichsuntersuchung

organisiert für

EUPT AO-02 Pestizide (Organochlor-, Organophosphorverbindungen und Pyrethroide) in pflanzlichem Öl

EU-Mitgliedsstaaten, amtliche Laboratorien und assoziierte Länder

PCDD/F und PCB in Lebensmitteln, Interlaboratory Compari- EU-Mitgliedsstaaten (Auswertung der Ergebnisson on dioxins in food 2007 se) Interlaboratory study on extraction techniques for mineral feed

EU-Mitgliedsstaaten und eingeladene Expertenlaboratorien

138

CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

Erläuterung von Fachausdrücken, Abkürzungen und Zeichen Fachausdrücke und Abkürzungen: ALS

= Arbeitskreis lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

BfR

= Bundesinstitut für Risikobewertung, eine Nachfolgebehörde des BgVV

BMELV

= Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

BVL

= Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

CRL

= Community Reference Laboratory (Gemeinschaftsreferenzlabor)

CVUA

= Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt

DNA

= Desoxyribonucleinsäure (acid); Träger der Erbinformation in allen Zellen von Lebewesen

ELISA

= Enzyme Linked Immunosorbent Assay

GC

= Gaschromatographie, Verfahren zur Stofftrennung in gasförmiger Phase, d.h. nach Verdampfung des Gemisches

HPLC

= Hochdruckflüssigkeitschromatographie (High Performance Liquid Chromatography): Verfahren zur Stofftrennung in flüssiger Phase, d.h. ohne Verdampfung

LFGB

= Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch

MHD

= Mindesthaltbarkeitsdatum

MLR

= Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg

MS

= Massenspektrometrie

NRL

= Nationales Referenzlabor

PCB

= Polychlorierte Biphenyle: durch frühere Verwendung in der Umwelt befindliche Stoffe, die nur sehr langsam abgebaut werden

PCR

= Polymeraseketten(chain)reaktion; Verfahren zur Vervielfältigung von Erbinformationen

Pestizide

= Chemische Pflanzenschutz- und sonstige Mittel, z.B. gegen schädliche Insekten (Insektizide) oder gegen Unkraut (Herbizide)

Zeichen: mg/kg

=

Milligramm pro Kilogramm

= 1 Millionstel Gewichtsanteil bzw. Massenanteil

µg/kg

=

Mikrogramm pro Kilogramm

= 1 Milliardstel Gewichtsanteil bzw. Massenanteil

ng/kg

=

Nanogramm pro Kilogramm

= 1 Billionstel Gewichtsanteil bzw. Massenanteil

pg/kg

=

Pikogramm pro Kilogramm

= 1 Billiardstel Gewichtsanteil bzw. Massenanteil

n.n.

=

nicht nachweisbar

H

=

zulässige Höchstmenge

N oder n =

Anzahl der Proben

R

=

Rückstand




=

größer als

Max

=

größter Wert

BG

=

Bestimmungsgrenze

M

=

Mittelwert

NG

=

Nachweisgrenze

KbE

=

koloniebildende Einheiten

Jahresbericht 2007

CVUA Freiburg

Stichwortverzeichnis A

E

Agonisten, ß- · 50 Allergene · 73 Aluminium · 15 4-Aminoazobenzol · 36, 38 Aviäre Influenza · 97 Azofarbstoffe · 36 Spielwaren · 38

EHEC · 40 Eier und Eiprodukte · 12 Eigenwasserversorgungsanlagen · 31 Eisen · 31 Erdbeeren · 61 Ernteproben · 72 Ethologie und Tierschutz · 96 Ethylcarbamat · 23 Eutergesundheitsdienst · 105

B Babesiose · 103 Bakteriologie · 76 Beanstandung · 6 Beanstandungen Weinkontrolle · 22 Bedarfsgegenstände · 9, 36 Beschwerdeprobe · 18 Betriebskontrollen · 8 Bienengesundheitsdienst · 111 Bienenkrankheiten · 91 Blauzungenkrankheit · 83, 102 Bovine Virus-Diarrhoe · 103 Boviner Virus-Diarrhoevirus · 85 Bovines Herpesvirus · 102 Brucellose · 84 Bundesweiter Überwachungsplan · 36, 41 Butter · 11 C Campylobacter · 39 Cäsium · 57 Cäsium-137 · 58 Chlamydien · 84 Chloramphenicol · 53 Chloridazon · 30 Chrom(VI) · 37 D Dibutylphthalat · 34 Dioxine · 62 Direktvermarktung · 11 Dispersionsfarbstoffe · 36 Drittlandsweine · 61

F Farbstoffe · 26, 36 Feine Backwaren · 18 Feinkostsalate · 18 Fischgesundheitsdienst · 115 Fluorid · 34 Forschungsprojekte · 133 G Gaststätte · 22 Geflügelgesundheitsdienst · 110 Geflügelpest-Diagnostik · 86 Gemeinschaftsreferenzlabor · 49, 62 Gentechnisch veränderte Lebensmittel · 67 Gerichtstermine · 130 Gesundheitsbezogene Werbeaussagen · 27 Gesundheitsschädlich · 6, 39 Gluten · 75 Guarkernmehl · 42, 62, 65 H HACCP · 8 Hanfkäse · 10 Hartweizen · 17 Hausinstallation · 30 HCH · 44 Health Claims · 26 Hemmstofftest · 54 Herkunftsbestimmung · 60 Honig · 24 Hormonell wirksame Stoffe · 50 Humanmilch · 47 Hydroxymethylfurfural · 24

139

140

CVUA Freiburg

Jahresbericht 2007

K

Ö

Käse · 10 Kaviar · 13 Kleiner Beutenkäfer · 91 Kontaminanten · 53 Milch · 43 Kosmetische Mittel · 34 Kreuzkontaminationen · 74

Öko-Monitoring · 71

L Laborvergleichsuntersuchungen · 134, 137 Lasalocid · 54 Leder · 37 Legionellen · 31 Leukomalachitgrün · 54 Leukose · 84 Listerien · 39 M Mais · 70 Melkanlagenüberprüfung · 105 Metaboliten · 30, 32 Metaldehyd · 93 Mikroorganismen · 39 Milch und Milchprodukte · 10 Mineralwasser · 32 Mitarbeit in Ausschüssen, Kommissionen und Arbeitsgruppen · 126 Moschusverbindungen · 47

P Parasitologie · 78 Übersicht · 78 Paratuberkulose · 103 Pathologie · 80 PCB · 44 Pentachlorphenol · 37, 42, 62, 65 Perlwein · 20 Pflanzenschutzmittel · 42 Pharmakologisch wirksame Stoffe · 50 Phosphorsäureester · 46 Polybromierte Diphenylether · 47 Polychlorierte Biphenyle (PCB) · 62 Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe · 13, 14 Porciner Circovirus · 81 Prohormone · 29 Psittakose · 90 Psittakosediagnostik/Geflügelpathologie · 90 Pyrethroide · 45 Q Q-Fieber · 84 Qualitätsmanagement · 132 Qualitätsprüfungen · 130 Qualitätswein · 21

N

R

Nährstoffzufuhr · 28 Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben · 23 Nährwert- und gesundheitsbezogene Werbung · 26 Nationaler Rückstandskontrollplan · 53,55 Naturkosmetik · 34, 36 Neospora · 84 Nosemosis · 91

Radioaktivität, Radiochemie · 57 Raps · 72 Reis · 68 Reisnudeln · 68 Rindergesundheitsdienst · 102 Ringversuche · 133, 134 Rodeo · 96 Rohmilchkäse · 41

Ö S Öffentlichkeits- und Pressearbeit · 131 O Ohne Gentechnik · 67, 70

Salmonellen · 39 Säuglings- und Kleinkindernahrung · 27 Schafherdengesundheitsdienst · 108 Schriftgröße · 25 Schulverpflegung · 27 Schwarzwälder Schinken · 14 Schweinegesundheitsdienst · 106 Schweinepest · 97

Jahresbericht 2007

Sekt · 22 Semicarbazid · 24, 52 Serologie · 83 Sicherheitsbewertungen · 35 Soja · 68 Sojalecithin · 69 Spielwaren · 38 Spirituosen · 23 Sportlernahrung · 29 Stabilisotopen · 20, 60 Staphylokokken · 41 Streptomycin · 52 Strontium-90 · 57 Sulfit · 20 Süßstoffe · 19

CVUA Freiburg

Trichinen · 78 Triclosan · 46 Trinkwasser · 30 V Vaccine · 77 Vanille · 61 Varroa · 92 Vergiftungen bei Tieren Insektizide, Rodentizide · 94 Veröffentlichungen · 118 Vibrionen · 40 Virologie · 85 VMTA-Schule · 99 Vorträge und Posterbeiträge · 120

T Technisch nicht zu vermeiden · 69 Teigwaren · 17 Textilien · 36 Tiergesundheitsdienste · 100 Tierversuche · 35 Tollwut · 98 Tollwut-Diagnostik · 86 Tolylfluanid · 30 Toxikologie · 93 Trans-Fettsäuren · 19

W Weinkontrolle · 21 Wildfleisch · 57 Workshops · 132 Z Zusatzstoffe · 25

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